Weltweit hat sich das Erfolgskonzept Franchising inzwischen etabliert. Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Kooperationen dieser Art. Für Selbständige bietet Franchising die Möglichkeit, mit wenig Aufwand und geringem Risiko ein eigenes Gewerbe aufzubauen.
Große Marken wie Edeka oder McDonald’s haben sich das Geschäftsmodell des Franchisings zu eigen gemacht. Für die Unternehmen bedeutet es vor allem eines: Wachstum. Ein und dasselbe Geschäftsmodell wird dabei von mehreren Geschäftsführern eigenverantwortlich getragen.
Was versteht man unter Franchising?
Nach dem Gabler Wirtschaftlexikon versteht man unter Franchising ein „System der vertikalen Vertriebsbindung“. Das bedeutet, dass ein bestehendes Konzept, meist inklusive Marketing und Werbemitteln, vom sogenannten Franchise-Geber an den Franchise-Nehmer verliehen wird.
Durch eine einmalige oder fortlaufend zu leistende Gebühr erwirbt der Franchise-Nehmer das Recht, das Konzept und die Marke im Rahmen der vertraglich vereinbarten Richtlinien zu nutzen.
Franchising in Deutschland boomt
In Deutschland ist Franchising auf dem Vormarsch. So berichtet die Deutsche Unternehmerbörse, dass immer mehr selbstständig werden mit Franchising. Dies geht aus Ergebnissen des Bonner Forums Franchise und Systeme in Kooperation mit dem Deutschen Franchise-Verband aus dem Jahr 2014 hervor:
„Demnach ist dieser Sektor im vergangenen Jahr auf 119.000 Franchise-Partner gewachsen – ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber 2015. Ebenso ist die Zahl der Betriebe gestiegen, auf 159.000 – ein Plus von 1,7 Prozent im Vergleich zu 2015. Mittlerweile arbeiten 697.000 Menschen in diesem Wirtschaftsbereich (plus 1,7 Prozent). Insgesamt erzielten die Franchise-Unternehmen einen Umsatz von 103 Milliarden Euro – ein hübscher Sprung um 4,8 Prozent.“
Jährlich entschieden sich bis zu 10.000 Menschen für eine Franchise-Partnerschaft, heißt es weiter. Um damit auch erfolgreich zu sein, rät Geschäftsführer Torben Leif Brodersen vom Deutschen Franchising Verband (DFV), das System zunächst auf Herz und Nieren zu prüfen. Nicht allein Gütesiegel seien entscheidend, sondern vor allem die wirtschaftliche Situation des Franchise-Gebers, sagt er im Handelsblatt.
Vorteile von Franchising
Ungeachtet dessen erhöhen Zertifizierungen das Vertrauen in ein Konzept – und das nicht nur bei Franchise-Nehmern, sondern auch bei potenziellen Geldgebern, also Banken und Förderern. „Ein gutes Franchise-System erkenne ich auch daran, dass es mir bei der Wahl meiner Gesprächspartner freie Hand lässt und mir nicht nur die Besten-Liste präsentiert“, so Brodersen im Handelsblatt.
Letztlich hat Franchising mehrere Vorteile für den Franchise-Nehmer:
- Er profitiert von den Erfahrungen des Franchise-Gebers. Gründungsfehler werden dadurch minimiert.
- Material für Marketing und Werbung ist bereits vorhanden. So existiert meist ein festes Regelwerk fürs Corporate Design.
- Durch die Kooperation gestaltet sich der Einkauf günstiger, da sich Preise zu bereits ausgehandelten Bedingungen gestalten.
- Die Marke hat bereits einen Bekanntheitswert und muss nicht erst aufgebaut werden.
- Oft wird die Übernahme des Franchise-Konzeptes durch Schulungen begleitet. Der Einstieg ins Geschäft fällt daher leichter.