Es gibt viele spannende Ausbildungsberufe, von denen die meisten Jugendlichen noch nie gehört haben. Dazu gehören etwa die Fachkraft für Lebensmitteltechnik im Bereich Milchtechnologie oder der Milchwirtschaftliche Laborant. Eine praxisorientierte Zusammenarbeit zwischen der Leiber GmbH und der IGS Bramsche wird das jetzt ändern und gleichzeitig mit einem vielseitigen Projektplan die Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler weiter verbessern. Begleitet wird die Kooperation von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit.
„Partnerschaften sind ein idealer Weg, um praxisorientierte Berufsorientierung in den Schulen mit frühzeitiger Nachwuchsgewinnung in den Unternehmen zu koppeln“, betonte MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Die IGS verfügt in diesem Bereich über wertvolle Erfahrungen, da sie bereits mit vier weiteren Firmen zusammenarbeitet. „Wichtig ist vor allem die Qualität der Kooperation: Dazu gehört auch die regelmäßige Reflexion und Evaluation der Projekte in den Jahresgesprächen, um gemeinsam immer besser zu werden“, so der Schulleiter der IGS, Thomas Behning. Er hoffe sehr, dass das im Juni angedachte Projekt „Berufe im Unterricht“ tatsächlich in Präsenz stattfinden könne.
Hier geben Azubis Einblicke in ihren Berufsalltag bei Leiber: „Wenn die Jugendlichen auf Augenhöhe das wirkliche Arbeitsleben kennenlernen, baut das Unsicherheiten ab, stärkt die Motivation und die Lernbereitschaft, die neue Möglichkeiten für berufliche Perspektiven schafft.“
Die familiengeführte Leiber GmbH veredelt Bierhefe für Anwendungen in der Lebensmittelherstellung, der Futtermittelproduktion, für den Gesundheitsbereich sowie die Biotechnologiebranche. In Bramsche produziert das Unternehmen an zwei Standorten: Im Hauptwerk am Mittellandkanal sind neben dem Tiernahrungsbereich die Forschungs- und Entwicklungslabore sowie Teile der Verwaltung angesiedelt. Im Sprühtrocknungs- und Extraktionswerk in Engter werden Hefeextrakte hergestellt, weiterveredelt und mit modernster Technik zu Pulvern getrocknet. Hier gibt es für die jungen Erwachsenen vieles zu entdecken, auch wenn einige der Ausbildungsberufe eher unbekannt sind, ist Personalleiterin Magdalena Brosda überzeugt. Sie freut sich, den Schülerinnen und Schülern der IGS künftig den Blick hinter die Kulissen ihres Unternehmens ermöglich zu können: „Die Jugendlich können dann in den verschiedenen Projekten ganz hautnah erleben, wie vielseitig und spannend die Arbeit hier vor Ort sein kann.“
Robert Ritter, Fachbereichsleitung AWT an der IGS, hat schon Feuer gefangen und freut sich auf die Partnerschaft: „Mit der Firma Leiber haben wir einen ausbildungstechnisch breit aufgestellten Partner an unserer Seite. Dadurch besteht die Möglichkeit, in vielen Fächern Verknüpfungen mit dem Unternehmen herzustellen, etwa im naturwissenschaftlichen Unterricht rund um das Thema Ernährung oder im Technikunterricht rund um das Thema Metalltechnik und Automatisierungstechnik.“ Alle Beteiligten hoffen bei sinkenden Infektionszahlen darauf, dass die meisten der geplanten Maßnahmen in Präsenz durchgeführt werden können. „Doch wir sind für alles gerüstet“, beruhigt Katja Bielefeld von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit: Für alle Kooperationsprojekte seien digitale Alternativen mitgedacht.