Der deutsche Arbeitsmarkt scheint leergefegt. Lehrer, Ingenieure, Pfleger, Handwerker: Immer mehr Branchen in Deutschland vermelden einen Fachkräftemangel, der auch vor den Chefetagen nicht Halt macht. Was für viele Bewerber durchaus erfreulich ist, bereitet den Unternehmen Kopfzerbrechen.
Vakanzzeit bis zu einem halben Jahr
Viele Handwerksbetriebe, die IT-Branche, Maschinenbau, Ingenieurwesen, Gesundheitswesen, Schulen, Kindergärten und noch viele mehr: Zahlreiche Wirtschaftsbereiche klagen über einen chronischen Mangel an Nachwuchskräften. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kürzlich mitteilte, blieben im letzten Quartal 2018 rund 1,46 Millionen Stellen unbesetzt. Das sind 275.000 Positionen mehr als im Vorjahr. Während vor wenigen Jahren in erster Linie Absolventen sogenannter MINT-Fächer händeringend gesucht wurden, herrschen inzwischen längst auch Engpässe in anderen Bereichen – beispielsweise im Handwerk oder in der Altenpflege. Laut der Bundesagentur für Arbeit brauchen Unternehmen in den Bereichen Klempnerei, Sanitär, Heizung und Klima mit 183 Tagen am längsten, um vakante Stellen zu besetzen – im Durchschnitt also rund ein halbes Jahr. Gleich danach folgt die Altenpflege mit 175 Tagen Vakanzzeit und die Energietechnik mit 167 Tagen. Branchenübergreifend dauert die Fachkräftesuche im Schnitt etwa 107 Tage.
Selbst auf Führungsebene droht Engpass an Talenten
Auf den Fachkräftemangel folgt schließlich auch der Führungskräftemangel. Bei einer weltweiten Befragung im Auftrag des Beratungsunternehmens Korn Ferry Futurestep gaben bereits 2017 fast 30 Prozent der befragten HR-Chefs an, dass der Mangel an Führungskräften eine zentrale Herausforderung für Unternehmen sei. Diese Situation dürfte sich noch verschärft haben: In Deutschland seien zwar die ersten und zweiten Führungsebenen meist besetzt und für die Top-Positionen gäbe es bereits Nachfolger, doch es kämen immer weniger qualifizierte Kandidaten nach – vor allem für die mittlere Führungsebene, so kommentierte Jan Müller von Korn Ferry Futurestep die Ergebnisse der Befragung .
Der Mangel an hochqualifizierten Bewerbern lässt Personaler neue Lösungswege beschreiten. Wenn eine Stelle schnell besetzt werden muss, setzen sie immer häufiger auf nur temporär beschäftigte Interim Manager, die durch ihr breites Expertenwissen kaum Einarbeitung benötigen und auch kurzfristig einsatzbereit sind. Dafür steht Unternehmen eine große Vermittlungsplattform mit erfahrenen Spezialisten zur Verfügung.
Ob Manager oder Berufsanfänger: Um gute Fachkräfte zu gewinnen, überbieten sich viele Firmen mit den attraktiven Lockangeboten. Im Wettbewerb um die besten Köpfe und fleißigsten Hände zahlen viele Betriebe bereits mehr, als die branchenüblichen Gehälter und Tarife es vorgeben. Auch über flexible Arbeitszeiten, betriebliche Altersvorsorge, Weiterbildungen oder die Möglichkeit eines Sabbaticals versucht man, Fach- und Führungskräfte an sich zu binden.
Geringqualifizierte haben weiterhin schlechte Karten
Ungeachtet des branchenübergreifenden Fachkräftemangels ist die hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen gleichbleibend. Denn trotz wachsender Zahl an vakanten Positionen haben Geringqualifizierte oder Ungelernte auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor schlechte Chancen auf einen Job.
Erkannt und gehandelt! Für Interim Management siehe http://www.stefan-zeiss-management.de
Würde mich freuen, wenn ich auch Ihnen einmal helfen kann.