Das CrossMentoring OWL startete am 20. August 2020 ganz im Sinne der Digitalisierung mit einer Videokonferenz. Außergewöhnliche Zeiten erfordern innovative Formate. Aus Ostwestfalen-Lippe nehmen 20 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und verschiedener Größen am 11. Jahrgang teil. Sie fördern damit gezielt hochqualifizierte, ambitionierte Frauen, um sie mittel und langfristig in verantwortungsvolle Führungspositionen zu entwickeln. Die Leiterin des Programms, Barbara Tigges-Mettenmeier, vernetzte nun je 30 Mentees und Mentorinnen für ein Jahr zu Tandems.
Die Initiatorin des seit Jahren etablierten Mentoring-Programms stellte gleich zu Beginn Anja Schulte als stellvertretende Projektleiterin vor. Im nächsten Jahr wird sie als Projektnachfolgerin die Leitung übernehmen, wenn sich Tigges-Mettenmeier altersbedingt zurückzieht. „Anja Schulte ist meine Wunschkandidatin – durch die Übergabe in ihre kompetenten Hände ist dieses wichtige und erfolgreiche Programm über 2021 gesichert“, betonte Barbara Tigges-Mettenmeier.
Anja Schulte freut sich auf die zusätzliche Herausforderung: „Dieses wichtige und in OWL einzigartige Programm muss weitergeführt werden. In meinem ersten Berufsleben an der Spitze eines Unternehmens mit 600 Mitarbeitern hätte ich eine Mentorin gut gebrauchen können. Weiblichen Führungskräften fehlen oft die Rollenmodelle, an denen sie sich orientieren können. Auch zukünftig sollen möglichst viele talentierte Frauen von erfahrenen Mentorinnen profitieren.“
Frau Petra Pigerl-Radtke, designierte Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, betonte in ihrer Begrüßungsrede, wie wichtig gute Fach- und Führungskräfte für die Wirtschaft in der Region sind: „Unsere wichtigste Ressource“, sagte sie. Damit Mentoring erfolgreich ist, gibt es aus ihrer Sicht drei Erfolgskriterien: das perfekte Matching der Tandem-Partnerinnen, ein offener und vertrauensvoller Umgang miteinander und dann „einfach machen“, also den nächsten Karriereschritt gehen. Großartig findet sie auch, dass das Programm von den Vorgesetzten und Personalverantwortlichen gestützt wird und die Mentees somit die nötigen Freiräume bekommen, um Erfahrungen zu sammeln bzw. die Anregungen aus dem Mentoring umzusetzen. Abschließend fasste Petra Pigerl-Radtke zusammen, dass das Programm einen wichtigen Beitrag dazu leiste, dass in OWL viele weitere qualifizierte, weibliche Führungskräfte zur Verfügung stehen. Die IHK zu Bielefeld wird CrossMentoring OWL aktiv begleiten und Petra Pigerl-Radtke wünschte den Teilnehmerinnen viel Erfolg für das Mentoring-Jahr.
Die Auftaktveranstaltung des 12. Jahrgangs am 20.09.2021 soll wieder wie gewohnt, im Ostwestfalensaal der IHK OWL zu Bielefeld stattfinden.
Im 11. Jahrgang sind 30 Tandems nominiert, die für ein Jahr zusammenarbeiten. Eine erfahrene Mentorin steht einer jungen Führungsnachwuchskraft, der Mentee, aus einem anderen Unternehmen beratend zur Seite. Es geht um die persönliche Entwicklung und die Vernetzung der teilnehmenden Frauen. Es geht auch um das Interesse der Unternehmen, der Politik und der wirtschaftsnahen Organisationen, die Frauen in der Region mit ihren hervorragenden Qualifikationen und Kompetenzen mehr in die Arbeitswelt und insbesondere in die Führungs- und Entscheidungsebenen einzubeziehen. Mehr Frauen in Führung gelingt durch die stetige Sensibilisierung der Entscheider und durch die Ermutigung der Potenzialträgerinnen zur Übernahme von Führung und Verantwortung. Beides gelingt in hervorragender Weise durch dieses CrossMentoring in OWL.
Insgesamt 93 Unternehmen aus Ostwestfalen-Lippe mit jetzt 267 Tandems und 123 Mentorinnen konnten wir seit 2006 in dieses Projekt einbinden“, verkündet Barbara Tigges-Mettenmeier stolz.
Die Politik hat dieses Projekt angestoßen. Mehr Frauen sollen in Führungspositionen aufsteigen. Es geht um Chancengleichheit. „Wir erleben, dass Mentees aus unserem Programm in wichtige Führungspositionen gehen und Mentorinnen weiter aufsteigen“, erzählt Tigges-Mettenmeier. In diesem Jahr sind acht ehemalige Mentees als Mentorinnen dabei. Sie sind in ihren Unternehmen in wichtige Entscheidungsfunktionen gekommen.
Unternehmen müssen attraktive Arbeitgeber sein, um junge qualifizierte nachwachsende Generationen zu gewinnen und zu binden. Ein wichtiger Baustein ist die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Es gilt, die Potenziale der Frauen zu fördern und Bedingungen zu schaffen, die eine Balance zwischen Beruf und Privatleben ermöglichen.
Männer und Frauen in den Führungsetagen zu haben, hat klare ökonomische Vorteile. Eine Reihe von Studien belegen, das Unternehmen mit mehr Frauen in der Führung bessere betriebswirtschaftliche Ergebnisse aufweisen. Es sind die Innovationen, eine breitere Entscheidungsbasis und die offene Unternehmenskultur, die durch gemischte Teams unterstützt werden und die positiv auf den Erfolg wirken.
Frau Dr. Mareen Vaßholz, Head of Corporate Strategy and Digital Transformation Office bei der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG, hielt einen spannenden Vortrag über die Frage „Ist Mentoring in der digitalen Welt noch zeitgemäß?“. Als ehemalige Mentee und jetzt Mentorin im Programm gab sie Einblicke in ihre ganz persönliche Geschichte. Sie lebt in einer modernen digitalen Arbeitswelt. Für sie geht es bei der Digitalisierung primär um Veränderungen: „Die wichtigste Kompetenz in dieser komplexen Welt ist, in jeder Veränderung auch eine Chance zu sehen. Und diese Chance auch zu ergreifen, da sie immer eine Möglichkeit für persönliches Wachstum darstellt. Bei Digitalisierung und Mentoring geht es um persönliches Wachstum.“ Dr. Mareen Vaßholz erzählte, wie sehr sie von den Erfahrungen ihrer Mentorin profitierte und von ihren Vorgesetzen, die ihre Potenziale förderten.
Höhepunkt der Auftaktveranstaltung war die Bekanntgabe der Tandems. Barbara Tigges-Mettenmeier gab einen Überblick über den diesjährigen Jahrgang und präsentierte im Anschluss die 30 Tandems, die ein Jahr im unternehmens-übergreifenden Mentoring miteinander arbeiten werden. Das Cross-Mentoring OWL –steht auf zwei Säulen: neben der individuellen Austauschbeziehung zwischen Mentee und Mentorin, die sich regelmäßig treffen, findet auch ein Rahmenprogramm statt, das Austausch- und Qualifizierungsmöglichkeiten in der Gruppe bietet.
Aus Ostwestfalen-Lippe nehmen 20 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und verschiedener Größe am CrossMentoring OWL Jahrgang 2020/21 teil, vier davon erstmalig. Es gibt 1 – 4 Mentees pro Unternehmen. Die Mentees haben zum größten Teil einen Hochschulabschluss oder eine vergleichbare Qualifikation. 14 Mentees haben bereits Führungsverantwortung. Bei den Mentorinnen kommen 20 aus den teilnehmenden und 10 aus anderen Unternehmen. Alle Mentorinnen engagieren sich ehrenamtlich für das Programm.
Die Tandems der 11. Runde setzen sich aus diesen Branchen zusammen: Produktion (7), Unternehmensnahe Dienstleistungen/Handel (6), Gesundheitswesen/ Banken/Versorgung (4), Öffentliche Verwaltung (1).
Folgende Unternehmen nehmen mit Mentees und Mentorinnen in 2020/21 teil:
August Storck KG | BITel Gesellschaft für Telekommunikation mbH | Diamant Software GmbH & Co. KG | Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG | Ev. Johanneswerk GmbH | itelligence AG | Kraftverkehr Nagel SE & Co. KG | Kreis Gütersloh | MBG International Premium Brands GmbH | Miele & Cie. KG | MöllerFlex GmbH | Stadtwerke Bielefeld GmbH | St. Johannesstift Paderborn – Diakovita | Tevex Logistics GmbH | Tönnies Central Services GmbH & Co. KG | UNITY AG | VerbundVolksbank OWL eG | WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG
CrossMentoring OWL-Führungskräfteentwicklung bietet Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe die Möglichkeit, ihre weiblichen Führungsnachwuchskräfte durch die Teilnahme an einem Cross-Mentoring auf dem Karriereweg zu unterstützen. Dabei steht eine erfahrene Führungsfrau als Mentorin für ein Jahr einer jungen Frau aus einem anderen Unternehmen in monatlichen Gesprächen über strategische Karriereplanung und informelle Regeln im Berufsalltag beratend zur Seite. Insbesondere durch gemeinsame Workshops mit allen Projektteilnehmenden wird der übergreifende Erfahrungsaustausch gefördert.
CrossMentoring OWL baut auf den Erfahrungen der Programme CM NRW und PePon-Mentoring auf. Seit 2006 wurden bisher zehn Jahrgänge mit Potenzialträgerinnen in der Region Ostwestfalen-Lippe erfolgreich durchgeführt.
Weitere Informationen unter: www.crossmentoring-owl.de
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