Neun Akteure aus Wirtschaft, Bildung und Verwaltung haben Ende 2018 die „Ausbildungsregion Osnabrück“ ins Leben gerufen: Ziel ist es, den Fachkräfteengpass zu bekämpfen und die Ausbildung zu stärken. Ein wichtiger Baustein auf diesem Weg ist das neue Internetportal www.ausbildungsregion-osnabrueck.de: Seit dem 20. Januar ist es online.
Der Internetauftritt, der federführend von der kommunalen Arbeitsvermittlung des Landkreises Osnabrück, MaßArbeit, realisiert worden ist und durch den Europäischen Sozialfond gefördert wird, versteht sich als Anlaufstation für alle Belange rund um die Ausbildung. „Hier sind erstmals alle unsere Angebote gebündelt: Ein Meilenstein für die regionale Fachkräftesicherung. Damit schaffen wir Transparenz und helfen jungen Menschen gezielt bei der Berufswahl“, so Landrätin Anna Kebschull. Dieser Auffassung ist auch Wolfgang Beckermann, Erster Stadtrat der Stadt Osnabrück: „Wir wollen junge Menschen in der Region halten. Doch dazu benötigen sie in der Phase der Berufswahl mehr denn je eine gezielte Lenkung zu den relevanten Angeboten in Stadt und Landkreis: Das gelingt uns mit dem neuen Ausbildungsportal.“
Das Angebot richtet sich an die Zielgruppen Jugendliche, Eltern, Schulen und Unternehmen. „Hier führen wir die Ausbildungsbetriebe und potenzielle Nachwuchskräfte effektiv zusammen“, so die Überzeugung des Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, Sven Ruschhaupt. Denn Unternehmen können sich in einer Betriebsdatenbank registrieren und ihre Praktikums- oder Ausbildungsmöglichkeiten anbieten. „Die Corona-Pandemie, die viele klassische Rekrutierungswege blockiert hat, zeigt ganz deutlich auf, wie notwendig ein solches digitales Angebot für die Region Osnabrück ist“, unterstrich auch der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, Marco Graf. Im neuen Portal rücke die Region zusammen, skizzierte Jörg Schomborg, Leiter der Bezirksstelle Osnabrück der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: „Landkreis und Stadt Osnabrück sind fast so groß, wie das Saarland: In unserem Angebot spiegelt sich die ganze Vielfalt der beruflichen Wahlmöglichkeiten vom Oberzentrum bis in die ländlichen Räume.“
Das neue Ausbildungsportal greift dabei ganz konkret die Bedarfe vieler Schülerinnen und Schüler auf: In einer großen SchulabgängerInnen-Befragung wünschte sich eine große Mehrheit der rund 2800 Jugendlichen mehr Informationen über potenzielle Ausbildungsbetriebe. Doch neben den Informationen zu den Betrieben können junge Erwachsene hier auch erstmals alle regionalen Unterstützungsangebote auf einen Blick checken: ein besonderes Anliegen der Arbeitsmarktakteure. „Wir reagieren damit auf ein verändertes Informationsverhalten junger Menschen: Sie wollen digitale Infos nutzen und mit wenigen Klicks genau die für sie passenden Angebote erreichen“, so die Erfahrung von Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Gerade für die jungen Erwachsenen, die ihren Berufsweg noch nicht klar vor sich sehen, ist im Portal der Zugang zu der großen Zahl an Unterstützungsmaßnahmen gut nachvollziehbar“, zeigte sich auch MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers zufrieden. „Ganz wichtig war uns dabei jedoch, dass jeder Jugendlich ganz schnell auch einen persönlichen Ansprechpartner findet, der ihm in seiner individuellen Situation weiterhelfen kann“, erklärte die Geschäftsführerin des JobCenters Osnabrück, Nicole Anell.
Im Fokus des Ausbildungsportals stehen auch die Mütter und Väter: Sie sind nach wie vor die wichtigsten Ansprechpartner bei der Berufswahl ihrer Kinder. „Unter www.ausbildungsportal-osnabrueck.de können sich Eltern ebenso wie auch die Lehrkräfte nicht nur über Ausbildungsbetriebe, sondern in einer Datenbank auch über Berufsorientierungsmaßnahmen oder mögliche schulische Ausbildungsgänge informieren und die richtige Ansprechperson finden“, sagte Thomas Schippmann, Leiter des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Osnabrück.
Nicht alle Features des Portals sind schon vollständig vorhanden: Vor allem die Betriebsdatenbank soll noch wachsen, waren sich Landkreis und Stadt Osnabrück, die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer, die Landwirtschaftskammer, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter Osnabrück, die MaßArbeit sowie das Regionale Landesamt für Schule und Bildung in Osnabrück einig. Deshalb startet im Februar eine breite Marketingkampagne.