Zur Veröffentlichung des neuen chinesischen Fünf-Jahresplans und der aktuellen Visapolitik sagt Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA: „Der neue chinesische Fünf-Jahresplan wird den technologischen Druck auf Deutschland und Europa weiter erhöhen. Denn das Thema technologische Entwicklung zur Erreichung einer stärkeren Unabhängigkeit Chinas von Importen spielt neben der finanziellen Stabilität eine zentrale Rolle.
Der Plan muss im Zusammenhang mit der „Made in China 2025“-Strategie beurteilt werden. Einerseits bieten die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus vielfältige und technologisch ausgereifte Lösungen an, die den von China gewünschten Prozess der Weiterentwicklung technologischer Fähigkeiten unterstützen können. Andererseits müssen wir aber damit rechnen, dass sich die Wettbewerbssituation – national wie international – im Zuge der angestrebten Erfolge weiter verschärft.
Für die gewünschte weitere Vernetzung von China und Deutschland ist es unerlässlich, dass wieder Begegnungsmöglichkeiten im größeren Umfang gestattet werden. Die derzeitige Visapolitik Chinas und die damit verbundenen – aus unserer Sicht überzogenen – Einreisebedingungen sind hier keinesfalls hilfreich. Daher appellieren wir an die verantwortlichen Stellen der chinesischen Seite, möglichst schnell mit den internationalen Partnern eine einvernehmliche Lösung zu finden. Immerhin will China Anfang 2022 die olympischen Winterspiele mit ausländischen Sportlern und Besuchern austragen. Mit den aktuellen Quarantäneanforderungen erscheint dies nicht vorstellbar.“
Im Jahr 2020 exportierten Unternehmen aus Deutschland Maschinenbauprodukte im Wert von mehr als 18 Milliarden Euro nach China und konnten somit das hohe Vorjahresniveau nahezu halten. Damit ist China der mit Abstand bedeutendste Absatzmarkt in Asien und liegt nach den USA auf Rang 2 der weltweit wichtigsten Partnerländer. Für Hersteller aus Deutschland sind Japan, Südkorea und die USA die Hauptwettbewerbsländer im Maschinenbausektor in China.“