Lemgo. Zur Sicherung von zukünftigen Fach- und Führungskräften müssen Unternehmen neue Wege gehen. Eine Möglichkeit bietet das Projekt „MINT-Mentoring für Studierende und Unternehmen“, das mit einem Kick-Off im CIIT Centrum Industrial IT auf dem Campus der Hochschule OWL in Lemgo startete.
Zum Kick-Off trafen sich 14 Studierende der Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Erneuerbare Energien mit ihren MentorInnen aus 10 Unternehmen des Maschinenbaus, der Automatisierung und Verbindungstechnik. Neben dem intensiven Kennenlernen standen ihre Ziele und Wünsche für das einjährige Programm im Mittelpunkt der Diskussion. Hinzu kamen Geschäftsleitungen und Personalverantwortliche der Unternehmen sowie ProfessorInnen und wissenschaftliche MitarbeiterInnen aus den 4 staatlichen Hochschulen der Region. Sie gingen in einen anregenden Austausch über ihre Ideen zur Gestaltung des Programms und über die zukünftige Zusammenarbeit zur Nachwuchskräftesicherung in OWL.
„Besonderes Merkmal des MINT-Mentorings ist, dass sich Hochschulen und Unternehmen als Partner begreifen und das Programm aktiv mitgestalten“, betont Dr. Angelika Kipp, Projektleiterin beim Branchennetzwerk OWL MASCHINENBAU.
Im MINT-Mentoring haben Studierende aus den Hochschulen der Region die Chance, Berufspraxis in technischen Unternehmen zu erfahren und aktiv an ihrer beruflichen Entwicklung zu arbeiten. Die Unternehmen können sich im Gegenzug als attraktive Arbeitgeber platzieren und langfristig für ihren Fachkräftenachwuchs sorgen. Eine Qualifizierungsreihe für Mentees und MentorInnen sowie der Aufbau eines „Pools an Nachwuchskräften“ werden von den Unternehmen finanziell unterstützt.
„Technik braucht engagierte und teamfähige Nachwuchskräfte. MINT- Mentoring unterstützt junge Talente bei einer frühzeitigen und optimalen Entwicklung von Studien- und Berufsperspektiven“, sagt Friedhelm Lohmann Niederlassungsleiter der Siemens AG in Bielefeld.
Die Hochschulen haben die MINT-Studierenden ausgewählt und begleiten diese während des Programms. Einzelne Fachbereiche und vor allem Career Services, Praxisbüro und das Institut für Kompetenzentwicklung der Hochschule OWL stehen den Studierenden für Fragen rund um die Themen Studien- und Berufsorientierung zur Verfügung. Zukünftig wollen die Hochschulen noch enger mit Unternehmen bei der Nachwuchssicherung zusammenarbeiten.
„Die Vernetzung von Studierenden mit passenden Mentoren und Mentorinnen aus Unternehmen der Region ist ein innovatives Konzept, das für unsere Studierenden eine besondere Chance bedeutet – nämlich nicht nur eine Horizonterweiterung im Studium, sondern ganz konkret ein Erstkontakt mit potenziellen Arbeitgebern“, sagt Professor Burkhard Wrenger, Vizepräsident für Lehre und Internationalisierung der Hochschule OWL.
Das Angebot basiert auf den positiven Erfahrungen, die im Projekt „Kompetenzwerkstatt MINT-Frauen in OWL“ gesammelt wurden. Dieses dreijährige Projekt, das von der Initiative für Beschäftigung OWL e. V., dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. und OWL MASCHINENBAU e. V. durchgeführt wurde, endete im Frühjahr 2014.
Daten und Fakten zum „MINT-Mentoring für Studierende und Unternehmen in OWL“:
Derzeit 14 Studierende der Fachrichtungen: Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Erneuerbare Energien in 10 Unternehmen: Siemens AG, Betron Control Systems GmbH, Lenze SE, Phoenix Contact GmbH, DMG Mori Seiki Aktiengesellschaft, Eberhardt GmbH, SWB Netz GmbH, Strothmann Machines und Handling GmbH, CLAAS KGaA mbH, Harting KGaA
4 staatliche Hochschulen: Fachhochschule Bielefeld/Praxisbüro Fachbereich Ingenieurwesen und Mathematik, Hochschule OWL/KOM Institut für Kompetenzentwicklung, Universität Bielefeld/Fakultät für Physik und Career Service, Universität Paderborn/Fakultät für Maschinenbau Koordiniert wird das Angebot vom Branchennetzwerk OWL MASCHINENBAU.