Für die symbolische Eröffnung zerschnitten das Band (v.l.): Professorin Petra Meier, TH-OWL-Präsident Professor Jürgen Krahl, BLB NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems, Ministerin Ina Brandes, TH-OWL-Kanzlerin Nicole Soltwedel, Professor Thomas Gassenmeier sowie Professor Thomas Schulte. (Foto: TH OWL)
Für die symbolische Eröffnung zerschnitten das Band (v.l.): Professorin Petra Meier, TH-OWL-Präsident Professor Jürgen Krahl, BLB NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems, Ministerin Ina Brandes, TH-OWL-Kanzlerin Nicole Soltwedel, Professor Thomas Gassenmeier sowie Professor Thomas Schulte. (Foto: TH OWL)

Ministerin Ina Brandes eröffnet gleich zwei innovative Laborbauten der Technischen Hochschule OWL

Lemgo – Gemeinsam mit Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffneten die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Lehre und Bau am Donnerstag, 28. November, feierlich zwei hochmoderne Laborersatzbauten, die ein Bestandsgebäude aus den 1970er Jahren ersetzen. Die Bauten unterstreichen die zukunftsweisende Lehre und Forschung der TH OWL auf dem Innovation Campus in Lemgo.

Mit den Ersatzbauten wurden neue, hochmoderne Standards gesetzt. Sie geben Studien- und Forschungsschwerpunkten der Fachbereiche Life Science Technologies, Elektrotechnik und Technische Informatik sowie Maschinenbau und Mechatronik ein neues Zuhause.

Hochschulpräsident Professor Dr. Jürgen Krahl begrüßte die rund 150 Gäste im großen Hörsaal des vor kurzem fertiggestellten Laborbaus an der Ecke Bunsenstraße/Campusallee, der für den Fachbereich Life Science Technologies entstanden ist. Er dankte dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW für die gute, konstruktive Zusammenarbeit bei der Realisierung und allen am Bau Beteiligten außerhalb und innerhalb der Hochschule.

„Mit den neuen Laborgebäuden haben wir zwei weitere Lehr- und Forschungsräume geschaffen, mit denen wir genau am Puls der Zeit sind. Sie dienen direkt den Studierenden. Die Maschinen und Labore entsprechen dem aktuellen Industriestandard und zahlen somit auf das Konto der anwendungsorientierten Lehre für einen nahtlosen Übergang in die Arbeitswelt ein. Durch die neuen Standards, die hier gesetzt wurden, sind Impulszentren für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entstanden“, berichtet Professor Krahl begeistert.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes sagte: „Exzellente Forschung und Lehre brauchen eine exzellente Infrastruktur. Die beiden Neubauten mit modernster Laborausstattung sind optimal geeignet für gemeinsame Forschungsprojekte mit der Industrie und Wirtschaft. So schaffen wir einen attraktiven Arbeitsplatz für exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und unsere Fachkräfte von morgen.“ 

Laborbauten für spezielle Anforderungen unter Nachhaltigkeitsaspekten

Modernste Ausstattung, schadstofffreie Materialien, energieerzeugende sowie energiesparende Technik, all dies bieten die anspruchsvollen Bauten den Nutzer:innen. Hochschulkanzlerin Nicole Soltwedel zeigt sich begeistert über die besonderen Lehr-, Lern- und Arbeitsbedingungen: „30 Mitarbeitende finden hier ihren neuen festen Arbeitsplatz in lichtdurchflutenden Büros. Für helle Arbeitsplätze ist im Gebäude an der Liebigstraße beispielsweise ein Innenhof errichtet worden, der auch alle innenliegenden Räume mit Tageslicht versorgt. Die beiden Hörsäle mit großen Fensterfronten in Richtung PHOENIX Contact arena geben 210 Studierenden Platz.“

Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW, wies auf die technisch sehr anspruchsvollen Anforderungen an die Gebäude hin und dankte ihrem Team und allen am Bau Beteiligten für ihren fokussierten, professionellen Einsatz. „Nach Außen zeichnen sich die Gebäude durch ihre schlichte und geradlinige Eleganz aus. Im Innern durch ihre Individualität. Im Austausch mit den Fachbereichen konnten die speziellen Anforderungen passgenau umgesetzt werden. Energieeffizienz, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte hatten wir dabei immer im Blick“, sagte Willems.

Die Außenhüllen beider Neubauten bestehen aus hochgedämmten Vorhangfassaden aus anthrazitfarbenen Faserzementplatten. Überall ist energiesparende LED-Beleuchtung mit Bewegungsmeldern verbaut. Die geplanten Photovoltaikanlagen auf beiden Dächern umfassen 279 Module, mit einer Leistung von insgesamt 125,55 KWp. Der Ertrag dient vollständig dem Eigenverbrauch. Eine Einspeisung in das Stromnetz ist nicht vorgesehen.

Ort für Back- und Süßwaren sowie Protein-basierte Lebensmittel der Zukunft 

Mit dem Gebäude Ecke Bunsenstraße/Campusallee für den Fachbereich Life Science Technologies, das über eine Bruttogrundfläche von 3.379 Quadratmetern verfügt, ist es gelungen, alle Studienschwerpunkte des Fachbereichs am Standort Lemgo zu bündeln und so Synergien zu schaffen.

Der Neubau dockt mit einem Verbindungsgebäude an das bestehende Laborgebäude an der Bunsenstraße an, welches ebenfalls weitere Studienschwerpunkte des Fachbereichs Life Science Technologies beherbergt. 

Das nahezu quadratische Gebäude erstreckt sich über zwei bzw. drei Ebenen und wird durch ein Staffelgeschoss auf dem Dach ergänzt, welches die anspruchsvolle Technik beinhaltet. Die kompakte Bauweise ist ein deutlicher Zugewinn für eine flächeneffiziente Nutzung des Hochschulgeländes.

Absolutes Highlight ist das von Passanten gut einsehbare Technikum für den Studienschwerpunkt „Technologie Protein-basierter Lebensmittel“, in dem es um die Herstellung und Verarbeitung von Fleischprodukten und der immer bedeutender werdenden Entwicklung alternativer proteinbasierter Lebensmittel geht. Es verfügt über einen besonders hohen Hygienestandard, für den eine EU-Zulassung angestrebt wird. Auf diese Weise können die Studierenden entsprechend der hohen Hygieneanforderungen des Handels und der Industrie lernen und sind für ihr Berufsleben bestens vorbereitet.

Der für Deutschland einmalige Studienschwerpunkt „Back- und Süßwarentechnologie“ ist von Detmold in die neuen Räumlichkeiten nach Lemgo gezogen, wo den Lehrenden und Studierenden eine vielfach verbesserte Infrastruktur zur Verfügung steht. Die moderne Lernumgebung ermöglicht eine bessere Durchführung von komplexen standardisierten Versuchen, wie z.B. bei der Schokoladenherstellung. Der Bereich der gebackenen Convenienceprodukte wird weiter ausgebaut und nutzt die räumlichen und fachlichen Synergien zu den proteinbasierten Lebensmitteln.

Elektrotechnik und Maschinenbau – Wegweisende Lehre und Forschung unter einem Dach

Das neue Gebäude an der Liebigstraße, mit einer Bruttogrundfläche von 4.837 Quadratmetern, beheimatet die Fachbereiche Elektrotechnik und Technische Informatik sowie Maschinenbau und Mechatronik. 

Der im sogenannten „Splitt-Level“ angelegte Baukörper bündelt überhohe Labore in Kombination mit Büroräumen in kompakter und flächeneffizienter Bauweise in einem filigranen Kubus.

Neben zahlreichen Laboren, Werkstätten und Büros steht den Studierenden ein großer flexibel nutzbarer Bereich zum Lernen oder Verweilen zur Verfügung.

Highlight für den Fachbereich Elektrotechnik und Technische Informatik ist die 360 Quadratmeter große Laborhalle, mit einem hochmodernen Raumkonzept. Flexibel, ohne viel Aufwand kann diese je nach Versuch oder Forschungsprojekt umgestaltet, neue Maschinen und Aufbauten zügig ein- und ausgebaut werden. Die moderne Elektronikfertigung erlaubt es, Platinen nach dem neuesten Stand der Technik herzustellen. 

Auch die Labore des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik ermöglichen Forschung und Lehre auf höchstem Niveau. Im Mittelpunkt stehen Versuche und Forschungsprojekte mit Studierenden, Lehrenden und der Industrie zu Themen wie Energiewende, Mobilität, Digitalisierung, Automation und künstliche Intelligenz (KI).

Besondere Highlights sind Motorenprüfstände, Rollenprüfstände für komplette Fahrzeuge, ein Windkanal sowie Schwingungsprüfstände für kleinste Steckkontakte bis hin zu kompletten Pkw-Fahrwerken. Ergänzt wird dies durch Labore für Werkstoffwissenschaften und interdisziplinäre Forschung, etwa in den Bereichen mechatronische Systeme, Robotik und Schallentwicklung.

Ein besonderes Schmuckstück des Fachbereichs ist der wohl älteste funktionsfähige Dieselmotor der Welt aus dem Jahr 1903, der sich im Besitz der TH OWL befindet und zu besonderen Anlässen in Betrieb genommen wird.

Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit im Fokus

In den neuen Gebäuden erwartet die Studierenden und Mitarbeitenden ein Umfeld mit wesentlich komfortableren barrierefreien Voraussetzungen, welche in enger Zusammenarbeit mit der Schwerbehindertenvertretung der Hochschule abgestimmt wurden.  Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Integration barrierefreier Bauanforderungen gelegt. Die Vorgaben für öffentliche Gebäude wurden sensibel umgesetzt. Die besonderen Anforderungen der Versorgungstechnik, die an die komplexen Laborgebäude gestellt wurden, sind möglichst nachhaltig und energieeffizient konzipiert.

Gemeinsame Eröffnung

Die Dekane der drei einziehenden Fachbereiche, Professor Dr. Thomas Gassenmeier (Dekan Life Science Technologies), Professor Dr. Thomas Schulte (Dekan Elektrotechnik und Technische Informatik) und Professorin Dr. Petra Meier (Dekanin Maschinenbau und Mechatronik) bedankten sich für ihre neuen Lehr- und Forschungsstätten. 
Nachdem Ministerin Brandes, Hochschulpräsident Professor Dr. Krahl, Kanzlerin Nicole Soltwedel, BLB NRW Geschäftsführerin Gabriele Willems und die drei Dekan:innen das Eröffnungsband gemeinsam durchtrennt hatten, konnten die Gäste sich stärken und die neuen Laborbauten besichtigen. 

Der Fachbereich Life Science Technologies hat sein Gebäude bereits bezogen und erste Vorlesungen finden statt. Der Einzug der beiden Fachbereiche Elektrotechnik und Technische Informatik sowie Maschinenbau und Mechatronik in das zweite Gebäude an der Liebigstraße ist für Anfang 2025 geplant.

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