Wie der Gleichstrom die industrielle Energieversorgung verändern kann, stellte Weidmüller Vorstandssprecher und Technologievorstand Volker Bibelhausen in der digitalen Ausgabe der Hannover Messe vor. Nach der Corona-bedingten Absage der Industriemesse schließt das digitale Format „digital Days“ die Lücke bis 2021 und bietet Austellern und Besuchern eine digitale Informations- und Netzwerkplattform.
In einer Expertendiskussion, organisiert vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), betonte Volker Bibelhausen Bedeutung und Vorteile von Gleichstromenergie in der Industrie: „Gleichstromnetze sind – ebenso wie Cloud oder 5G – ein interessanter Baustein auf dem Weg zur Industrie 4.0 und damit wichtig für den Produktionsstandort Deutschland. Durch ein DC Grid können beispielsweise Photovoltaikanlagen oder dezentrale Energiespeicher einfach eingebunden werden. Und durch die eingehende Reduzierung von Umwandlungsverlusten von AC zu DC und ein intelligentes Lastmanagement können Energieverbräuche signifikant reduziert und Spitzenlasten vermieden werden, was sich positiv auf Gerätebauformen und Installationen auswirkt. In Summe sprechen wir von möglichen Einsparungen im 2-stelligen Prozentbereich, was uns deutlich hilft, klimaneutral zu werden.“
Hintergrund der Diskussion ist das Forschungsprojekt „DC-INDUSTRIE2“. Im Rahmen dieses Projektes engagiert sich Weidmüller gemeinsam mit rund 40 Partnern aus Industrie und Forschung und arbeitet an der nächsten Evolutionsstufe der industriellen Energieversorgung. „Unser Ziel ist es, die vielen Potenziale der DC-Technik für industrielle Produktionsanlagen sichtbar und nutzbar zu machen. Bei den Anwendern gibt es ein hohes Interesse an diesen Konzepten sowie eine Bereitschaft in erste Anwendungen zu gehen. „Das bestärkt uns in unserer Arbeit“, sagt Volker Bibelhausen. Weidmüller ist Anbieter und Anwender zugleich und kann durch diese Doppelrolle entscheidende Impulse für das Forschungsprojekt liefern. „Wir wollen nicht nur zeigen, dass es geht, sondern auch vermitteln, wie es geht“, so Volker Bibelhausen weiter.
Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und läuft bis 2022. Kernpunkte der Forschungsarbeit sind bis dahin das Anpassen und Erproben von leistungselektronischen Geräten, die Anbindung an übergeordnete Versorgungsnetze sowie notwendige Werkzeuge für die tägliche Arbeit.