Trotz aller Corona-bedingter Schwierigkeiten sind die Chancen für Bewerber um eine Ausbildungsstelle im Maschinen- und Anlagenbau auch im Ausbildungsjahr 2020 gut geblieben. In den maschinenbaurelevanten Berufen wurden Ende September von der Bundesagentur für Arbeit 15.200 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet. Dem gegenüber blieben 6.570 Bewerber um eine Ausbildungsstelle unversorgt. Daraus ergibt sich ein „Lehrstellen-Plus“ von rund 8.600.
Dr. Jörg Friedrich, Leiter der Abteilung Bildung beim VDMA sagt dazu: „Häufig wird nur der Rückgang der von den Unternehmen angebotenen Ausbildungsstellen diskutiert. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.“ Diese seien zwar bundesweit über alle Branchen hinweg um 7,3 Prozent gefallen. Gleichzeitig sei aber auch die Zahl der Bewerber um 7,6 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung hält Friedrich für ebenso bedenklich. Denn beide Trends zeigen, dass die Attraktivität der Ausbildung sinkt. „Gut ausgebildete Fachkräfte bleiben das Rückgrat unserer Wirtschaft. Und eine Ausbildung bietet weiterhin gute berufliche Perspektiven. Wir dürfen daher nicht nachlassen, Ausbildung anzubieten und dafür zu werben“, betont Friedrich. Er rechne nach der Corona-Krise wieder mit einem zunehmenden Fachkräftemangel, betonte der VDMA-Bildungsexperte.
Gerade in den kommenden, schwierigen Wochen sei es daher wichtig, einen verlässlichen Rahmen für die Ausbildung aufrecht zu erhalten. „Die beruflichen Schulen müssen, genauso wie die allgemeinbildenden Schulen, offen bleiben“, forderte Friedrich.