Die Zahlen der Übernachtungen und Gästeankünfte in Bielefeld lagen 2014 nahezu unverändert auf hohem Niveau und sind gegenüber dem Rekordjahr 2013 nur leicht gesunken. Die Stadt fährt als Reiseziel insgesamt ihr bisher zweitbestes Ergebnis ein. Die Zahl der Ankünfte ging im Vergleich zu 2013 (304.713) nur leicht um 0,5 Prozent auf 303.167 zurück, wie sich aus der am Freitag, 20. Februar, vom Landesamt für Information und Technik NRW veröffentlichten Statistik ergibt. Bei den Übernachtungsgästen knackte Bielefeld erst das zweite Mal die Marke von 560.000 (2014: 562.089) und blieb nur knapp unter dem Vorjahresrekord von 566.167 (minus 0,7 Prozent).
„Ich bin sehr zufrieden, dass wir in der Stadt das hohe Vorjahresniveau nahezu halten konnten“, sagt Martin Knabenreich, Geschäftsführer der Bielefeld Marketing GmbH. „Man durfte nicht davon ausgehen, dass sich das Traumergebnis von 2013 ohne weiteres steigern lässt. Wichtig ist der langfristige Trend, und da ist Bielefeld auf dem richtigen Weg“, betont Knabenreich. Im Fünf- Jahres-Vergleich ist die Zahl der Übernachtungsgäste um 15 Prozent angewachsenen (2009: 487.867). Wer auf die vergangenen 20 Jahre zurückblickt, stellt ein Plus von 40 Prozent fest (1994: 401.421).
Für die starken Übernachtungszahlen in den vergangenen beiden Jahren gibt es eine Reihe von Faktoren, erklärt Gabriela Lamm, Leiterin des Kongressbüros sowie der Tourismusabteilung der Bielefeld Marketing GmbH. Im Rekordjahr 2013 fanden in Bielefeld überdurchschnittlich viele große Kongresse statt, die Tagungsgäste anlockten. „80 Prozent der Besucher kommen im Schnitt aus beruflichen Gründen nach Bielefeld“, berichtet Lamm. „Das Jahr des 800-jährigen Stadtjubiläums stand dagegen stärker unter tagestouristischen Vorzeichen.“ Das offizielle Jubiläumsprogramm mit 200 Veranstaltungen zog insgesamt rund 600.000 Besucher an. Allein zum NRW-Tag im vergangenen Juni kamen 250.000 Menschen.
„Wir haben in Bielefeld in den vergangenen Jahren insgesamt eine positive Entwicklung bei den Übernachtungen registriert, die sich mit der Mehrwertsteuer zusammen günstig auf das Investitionsklima ausgewirkt hat“, sagt auch Thomas Keitel, Geschäftsführer des Hotel und Gaststättenverbandes (Dehoga) Ostwestfalen. Seit 2010 gilt in Deutschland der reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Beherbergungsleistungen. „Dank vorrausschauendem Investieren kann sich unser Angebot in Bielefeld absolut sehen lassen“, betont Keitel. Bielefeld verfügt weiterhin im Bereich der Geschäftsreisenden sowie des Kongress- und Tagungstourismus aber auch im klassischen Tourismus über großes Potential. Nicht zuletzt die zweistellige Millioneninvestition in ein neues Hotel am Neumarkt, das 2016 eröffnen soll, zeigt, dass es in der Branche großes Vertrauen in den Standort gibt. Spätestens dann wird die Bettenzahl von derzeit 3.900 die 4000er-Grenze sprengen.
Etwa jeder fünfte Übernachtungsgast in Bielefeld kam 2014 aus dem Ausland (101.503), darunter wiederum etwa jeder fünfte aus den Niederlanden (18.920). Danach folgen Besucher aus Großbritannien mit 8.060 Übernachtungen und aus Russland mit 5.252 Übernachtungen. Deutsche Gäste blieben im Schnitt 1,9 Nächte in Bielefeld, ausländische Besucher 2,3 Nächte.