Die Bedeutung regionaler Netzwerke bei der Bewältigung des demografischen Wandels ist sehr hoch einzustufen. Die Struktur des Arbeitsmarkts ist vielgestaltig. In ländlichen Regionen werden andere Strategien benötigt als in industriellen Ballungsräumen. Daher müssen sich die Akteure vor Ort zu Verbünden zusammenschließen, ihr Wissen bezüglich der regionalen Bedarfe und Potenziale des lokalen Arbeitsmarkts teilen, um gemeinsam an funktionierenden Handlungskonzepten zu arbeiten.
Ein wichtiger Vorsatz dabei ist in meinen Augen die Konkretisierung des Austauschs zwischen Wirtschaft und Schule. Wir sind darauf angewiesen, dass Unternehmen und Schulen bzw. Schulträger endlich miteinander Tacheles reden, sich über Erwartungen an zukünftige Ausbildungsbewerber verständigen, um die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf den Übergang in die Ausbildung gemeinsam abzustimmen. Ansonsten wird die Zahl adäquater Bewerbungen weiter dramatisch sinken. Alles andere ist Augenwischerei.
Ich höre in zunehmendem Maß von Unternehmen, die Aufträge nicht annehmen, weil vakante Stellen im Fachkräftebereich aufgrund des Mangels an qualifizierten Bewerbungen nicht besetzt werden können. Auch hier sind regionale Netzwerke gefordert, Brücken zu bauen. Der Bewerbermarkt bietet immer noch Potenzial. Aber die Spielregeln ändern sich, wenn aus Stellenknappheit Bewerbermangel wird. Lassen Sie uns für die Zukunft die richtigen Schritte einleiten: Ein auf die regionalen Arbeitsmarktbedarfe abgestimmtes Angebot an seriösen Weiterbildungsmöglichkeiten formt passgenaue Fachkräfte und hilft Unternehmen, Stellen zu besetzen. Insbesondere für Arbeitslose 50plus müssen wir endlich Lösungen erarbeiten, die den Wiedereinstieg in Beschäftigung durch gezielte Qualifizierung voranbringen.
Die regionalen Netzwerke sind also am Zug – wir bieten gerne ein Forum zum Austausch und freuen uns auf gute Gespräche im Rahmen der my job-OWL 2014.
Melanie Welzel
Geschäftsführerin der G&W Messekonzept GmbH