Kunststoffe sind Alleskönner. Doch wie lässt sich mit dem vielseitigen Werkstoff umgehen, ohne der Umwelt oder der Gesundheit zu schaden? Mit diesem Thema befasst sich die Denkfabrik „Umweltneutrale Werkstoffe der Zukunft“ innerhalb Verbundprojektes Enabling Networks Münsterland. Am 23. Juni kamen die zwölf Mitglieder im M44 Meeting Center in Münster zu einem ersten Treffen zusammen. Mit Abstand und unter strengen Hygieneauflagen lernten sie sich kennen und diskutierten über die Inhalte und Ziele der Denkfabrik zu dem Thema „Umweltneutrale Werkstoffe der Zukunft. Nachhaltiger Umgang mit Polymeren.“
„Die Idee hinter der Denkfabrik ist, das Münsterland mit neuen Innovationsimpulsen zu versorgen“, betont Bernd Büdding, Leiter des Projekts Enabling Networks Münsterland beim Münsterland e.V. „Denn Kunststoffe sind zwar einer der vielseitigsten und praktischsten Werkstoffe, die wir zur Verfügung haben. Doch noch fehlt es teilweise an einem nachhaltigen und umweltneutralen Umgang damit.“ Wie dieser aussehen kann, stand im Mittelpunkt der ersten Gespräche zwischen den Denkfabrik-Mitgliedern aus Wirtschaft, Forschung und regionalen Netzwerken. Verpackungsverantwortung, Bioplastik, Kreislaufwirtschaft oder Re- und Upcycling waren dabei nur einige der Schlagwörter in dem Diskurs. Zudem war Tobias Haider vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung für einen Impulsvortrag zum Thema „Sind Biokunststoffe die Kunststoffe der Zukunft?“ online zugeschaltet.
„Wir sind sehr gespannt auf die zukunftsweisenden Überlegungen innerhalb der Denkfabrik. Schon jetzt sind wir im Münsterland dank der erfahrenen Unternehmen und zahlreichen Forschungskompetenzen auf diesem Gebiet gut aufgestellt“, betont Matthias Günnewig, Geschäftsleiter der Technologieförderung Münster GmbH, die bei Enabling Networks Münsterland Projektpartner ist. „Umso wichtiger ist es, dass wir zusammenarbeiten und gemeinsam an der Zukunft der Region arbeiten.“
Das zeigt auch die vielfältige Zusammensetzung der Denkfabrik. In ihr sitzen Vertreterinnen und Vertreter folgender Unternehmen: CaPlast Kunststoffverarbeitungs GmbH (Lüdinghausen), omnicycle GmbH & Co. KG (Vreden), Mikrobiologisches Labor Dr. Michael Lohmeyer GmbH (Münster), Wind plus Sonne GmbH (Gronau), WARNECKE & BÖHM GmbH (Münster), wedi GmbH (Emsdetten), Pergan Hilfsstoffe für industrielle Prozesse GmbH (Bocholt) und celotec GmbH & Co. KG (Sendenhorst).
Daneben wirken aus der Wissenschaft und den Netzwerken mit: Westfälisches Institut für Bionik (Bocholt), FH Münster (Institut für Konstruktions- und Funktionsmaterialien), WWU Münster (Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen) sowie das Netzwerk Oberfläche NRW (Münster).
„Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere kompetente Unternehmen, Netzwerke und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Region zu dem Thema“, betont Bernd Büdding. „Allein, um noch Diskussionen und die Zusammenarbeit in Workshops zu ermöglichen, mussten wir uns bei der Auswahl begrenzen.“
Das nächste Treffen der Denkfabrik ist Ende 2020 geplant. Dann werden bereits die ersten Ideen und Handlungsempfehlungen für die Region erarbeitet. Im Jahr 2021 besichtigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Denkfabrik dann besondere Orte, die sie dazu inspirieren sollen, neue Schritte auch im Münsterland zu gehen.
Die Münsterland-Denkfabriken
Insgesamt entstehen innerhalb des Projekts Enabling Networks Münsterland fünf Münsterland-Denkfabriken mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, der Forschung und regionalen Netzwerken. Darin suchen sie nach Antworten auf Fragen wie: Was brauchen die regionalen Unternehmen, um ihre Kompetenzen auszubauen und wirtschaftlich erfolgreich zur sein? Wo liegen die besonderen Chancen und innovativen Kompetenzen des Münsterlandes? Wie kann sich die Region hier noch besser aufstellen und wertvolle Kooperationen eingehen? Die Zukunftsbetrachtung bezieht sich dabei auf den Zeitraum der nächsten fünf bis zehn Jahre. In diesen Wochen treffen die Mitglieder der Denkfabriken zum ersten Mal aufeinander.
Bis zum Jahr 2022 sollen die Denkfabriken zwei Mal pro Jahr zusammenkommen und in Workshops Zukunftsstrategien entwickeln. Geplant sind auch Exkursionen zu Orten, an denen sich diese Zukunft bereits erleben lässt. Diese Inspirationen fließen dann zurück in die Region und werden auf Veranstaltungen vorgestellt.
Weitere Informationen gibt es bei Bernd Büdding, buedding@muensterland.com oder telefonisch unter 02571 949327.
Enabling Networks Münsterland
Als regionale Verbundinitiative und Nachfolgeprojekt von Enabling Innovation Münsterland unterstützt Enabling Networks Münsterland seit dem Projektstart im September 2019 Unternehmen und Hochschulen im Münsterland dabei, Innovationen zu entwickeln, sie umzusetzen und die richtigen Partner für das Vorhaben zu finden. Das Projekt besteht aus zwei Maßnahmenpaketen: Der zweite Baustein neben den Denkfabriken ist das Technologiescouting. Dabei soll es fünf Technologiescouts geben, die Unternehmen bei der Entwicklung neuer Innovationen unterstützen.
Der Projektverbund mit dem Münsterland e.V. als Leadpartner besteht aus den Wirtschaftsförderungen der Münsterlandkreise und der Technologieförderung Münster sowie den Transferstellen der regionalen Hochschulen und fünf Facheinrichtungen, die Innovationen in ihren Branchen vorantreiben. Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert.
Weitere Informationen gibt es auf www.muensterland.com/wirtschaft/innovationen/enabling
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