Digitale Infrastruktur – Münster fachlich gut aufgestellt

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Münster. Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Landesregierung und der EU sollen im Münsterland Projekte aus unterschiedlichen Branchen mit insgesamt ca. 6 Millionen Euro gefördert werden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von datengetriebenen Technologien ist es nicht überraschend, dass eines der empfohlenen Projekte aus dem Digital-Bereich stammt. Das Ziel des Projektes „DigiTrans@KMU“ ist es, „Muster zur Integration digitaler Technologien in Geschäftsmodelle abzuleiten sowie Bausteine für Digitalisierungsstrategien zu entwickeln und gemeinsam mit den Unternehmen praxisnah zu erproben“, so das Statement in der Presseerklärung. Koordiniert wird es an der FH Münster, Partner sind Vertreter der Kreis-Wirtschaftsförderung sowie der Digital Hub münsterLAND.

KI – Turbo für innovative Technologien und wirtschaftliche Effizienz?

Furore macht in diesem Zusammenhang gegenwärtig vor allem ein Teilgebiet der Informatik: Künstliche Intelligenz (KI), insbesondere Verfahren des maschinellen Lernens wie Deep-Learning-Algorithmen. In welchen Bereichen lassen sich Ergebnisse aus der KI-Forschung überhaupt anwenden? Die Informatik sowie verwandte Fachgebiete wie Data Science oder Computerlinguistik liegen sicherlich nahe, aber auch in den Ingenieurwissenschaften und in der Medizin gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.

Deep-Learning-Algorithmen etwa lassen sich sowohl zur Simulation von Geschäftsszenarien als auch für die Diagnostik von Krankheiten einsetzen. Am Universitätsklinikum Münster (UKM) wird beispielsweise dazu geforscht, wie sich aus Big Data – dem Sammeln, Bereinigen, Speichern und Analysieren riesiger Datenmengen – und darauf angewendeten Deep-Learning-Algorithmen Anwendungsmöglichkeiten für die medizinische Dokumentation ableiten lassen.

Neue Kompetenzprofile für die Berufe der Zukunft

Die zunehmende Digitalisierung vieler Wirtschafts- und Alltagsbereiche und der Einsatz von Verfahren aus Bereichen der Künstlichen Intelligenz führen wahrscheinlich dazu, dass bestimmte Berufe in Zukunft weniger nachgefragt werden, weil sich die entsprechenden Tätigkeiten automatisieren lassen. Das Beispiel der medizinischen Forschergruppe in Münster zeigt aber, dass im Gegenzug auch neue Berufe entstehen. Deren Anforderungsprofil ist oft mehr als die Summe ihrer Teile. Denn wie sich Verfahren des maschinellen Lernens für eine zuverlässige medizinische Diagnostik verwenden lassen, wird weder im Medizin- noch in einem reinen Informatikstudium gelehrt. Wie sich im Zuge der digitalen Transformation eines Unternehmens alle internen Prozesse in einer einzigen Software abbilden lassen oder wie man mit Big Data erhebliche Effizienzsteigerungen erreicht, erfordert exzellentes Abstraktionsvermögen, wirtschaftswissenschaftliches Know-how und Kenntnisse in Organisationspsychologie – um nur einige Kompetenzfelder zu nennen.

Die Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen in der Region Münster haben diesen Trend erkannt: So bietet die Westfälische Wilhelms-Universität Münster den in seiner interdisziplinären Ausrichtung bundesweit einmaligen Zertifikatsstudiengang „Data Science“ an; er vermittelt den Studierenden Kenntnisse in Big Data und Datenmanagement – Kenntnisse, die sie für Tätigkeiten an der Schnittstelle von Data Science und ihrem jeweiligen Berufsfeld qualifizieren.

Die Digitalisierung vernichtet also keineswegs nur Arbeitsstellen. Vielmehr eröffnet sie die einmalige Chance für neue Berufe, die nach Experten verlangen, die datengetriebene Technologien fach- und methodenübergreifend anwenden können. Und die Region Münster erscheint dafür gut aufgestellt.

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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