Für neue Technologien sind gute Daten essenziell. Das ist in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Vernetzte Produktion ebenso wichtig wie in der Gesundheitstechnologie. In welche Richtung sich diese Bereiche in Zukunft entwickeln könnten und welches Potenzial hierbei im Münsterland steckt, dazu tauschten sich jetzt drei der Münsterland-Denkfabriken innerhalb des Projekts Enabling Networks Münsterland aus. In ihrem dritten Treffen diskutierten die Denkfabriken „Der Weg zur vernetzten Produktion“, „Gesund bleiben – ein Leben lang“ und „Digitales Münsterland“ über Themen wie den Wert guter Daten, analytische Verfahren in der Diagnostik und den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Mittelstand.
„Jede der Denkfabriken hat ihr eigenes Schwerpunktthema. Trotzdem wurde deutlich: Ohne den Einsatz von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und vernetzter Daten kommt fast keine Zukunftstechnologie mehr aus“, betont Bernd Büdding, Leiter des Projekts Enabling Networks Münsterland beim Münsterland e.V. Spannenden Input bekamen alle drei Denkfabriken vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Das Institut hatte im Vorfeld eine Foresight-Analyse durchgeführt und berichtete nun von relevanten Technologien in den kommenden fünf bis zehn Jahren aus den jeweiligen Bereichen.
In der Denkfabrik „Auf dem Weg zur vernetzten Produktion“ identifizierten die Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Netzwerken mehrere Themen mit hoher Relevanz für das Münsterland. Insbesondere in Technologien, die das Zusammenwachsen von realer und digitaler Welt ermöglichen, steckt ihrer Ansicht nach noch Potenzial, ebenso wie im 3D-Druck oder in neuen Bildgebungsverfahren wie besonderen Kamerasystemen und Sensoren.
Die Mitglieder der Denkfabrik „Gesund bleiben – ein Leben lang“ befassten sich unter dem Schlagwort „Smart Care“ vor allem mit der Frage, wie sich analytische Verfahren und smarte Technologien zusammenbringen lassen. Dreh- und Angelpunkt sind hierbei die erhobenen Daten über einen Menschen, aus denen sich etwa auch Erkenntnisse für die Pflege und Diagnostik ergeben können.
In der Denkfabrik „Digitales Münsterland“ stand der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Mittelstand im Fokus. Denn oftmals eignet sich KI durchaus für den Einsatz im Mittelstand, doch Unternehmen fehlt der geschulte Blick dafür. Oder sie entscheiden sich bewusst dagegen, da Trainingsdaten fehlen und es teilweise noch schwer ist, Entscheidungen der KI nachvollziehen zu können.
Die diskutierten Themen werden nun beim nächsten Treffen erneut aufgegriffen. Dann wollen die Mitglieder an weiteren Projekt- und Kooperationsideen arbeiten. Außerdem ist für den Herbst ein Zusammenkommen aller Denkfabrik-Mitglieder geplant, damit sie sich auch untereinander kennenlernen und vernetzen können. Daneben steht noch eine Innovation-Scouting-Reise auf dem Programm. Angedacht sind Exkursionen zu Orten, an denen sich besondere Entwicklungen bereits erleben lassen. Diese Inspirationen fließen dann zurück in die Region und werden auf Veranstaltungen vorgestellt.
Einen Überblick über alle Denkfabriken und ihre Mitglieder gibt es auf muensterland.com/enabling.
Enabling Networks Münsterland
Als regionale Verbundinitiative und Nachfolgeprojekt von Enabling Innovation Münsterland unterstützt Enabling Networks Münsterland seit dem Projektstart im September 2019 Unternehmen und Hochschulen im Münsterland dabei, Innovationen zu entwickeln, sie umzusetzen und die richtigen Partner für das Vorhaben zu finden. Das Projekt besteht aus zwei Maßnahmenpaketen: Der zweite Baustein neben den Denkfabriken ist das Technologiescouting. Dabei entstehen fünf Technologiescouts, die Unternehmen bei der Entwicklung neuer Innovationen unterstützen.
Der Projektverbund mit dem Münsterland e.V. als Leadpartner besteht aus den Wirtschaftsförderungen der Münsterlandkreise und der Technologieförderung Münster sowie den Transferstellen der regionalen Hochschulen und fünf Facheinrichtungen, die Innovationen in ihren Branchen vorantreiben. Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert.