Barrieren sind Hindernisse, sie schränken unsere Beweglichkeit und Freiheit ein. Manchmal kann eine solche Barriere sinnvoll und notwendig sein, aber nicht im eigenen Haus. So sieht es zumindest Marcus Kaiser von Kaiser-Haus aus Marienmünster. Für ihn ist barrierefreies Wohnen keine Frage des Alters, sondern vielmehr des Komforts.
„Warum sollte man auf Erleichterungen verzichten, wenn sie das Wohnen von Anfang an angenehmer machen?“, fragt Marcus Kaiser. Doch oft wird dem Thema Barrierefreiheit erst Bedeutung geschenkt, wenn Schwellen, Stufen und Abstände im Haus zu einem fast unüberwindbaren Hindernis werden.
Barrierefreies Wohnen lässt sich am besten schon bei der Planung eines Neubaus berücksichtigen. Der Effekt: Räume werden so aufgeteilt, dass immer ausreichend Platz vorhanden ist, selbst wenn die eigene Bewegungsfähigkeit einmal eingeschränkt sein sollte. Erreicht wird das zum Beispiel durch breitere Durchgänge und größere Freiflächen besonders im Bad oder Schlafzimmer. Auch Schwellen und größere Stufen werden vermieden. Zum barrierefreien Wohnen zählt auch, dass alle Einrichtungen im Haus unabhängig von der Höhe erreicht werden können. „Einige dieser Überlegungen lassen sich in einem Neubau sofort umsetzen, andere können bereits vorgesehen werden, damit ein späterer Umbau möglichst einfach durchzuführen ist“, so Kaiser.
Die Menschen werden immer älter. Wer heute geboren wird, lebt durchschnittlich 10 Jahre länger als seine Eltern. Gleichzeitig gibt es den starken Wunsch, möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Doch nur rund 20 Prozent aller Wohnungen sind derzeit baulich darauf vorbereitet. Gehandelt wird erst, wenn ein Umbau unvermeidlich ist. Das belegen auch die Zahlen: Sobald mindestens ein Bewohner pflegebedürftig wird, steigt der Anteil der barrierefreien Wohnungen auf 50 Prozent.
Bei Wänden aus Stein oder Beton ist ein solcher Umbau oft aufwendig und teuer. Sind die Wände dagegen aus Holz oder mit einer Holzkonstruktion errichtet, gelingt ein Umbau einfacher. „Holz gibt uns Flexibilität in der Raumaufteilung und Gestaltung“, lobt Kaiser die statischen Vorzüge von Holz – gerade bei An- und Umbauten ein sehr gefragter Baustoff.
Ein Haus ohne Stufen und schmale Stellen macht es jedem leichter. Darum geht es bei Barrierefreiheit nicht um das Alter der Bewohner oder Gäste. Stolperfallen sind für Kleinkinder genauso ein Risiko und jede Stufe ist auch für Kinderwagen ein Hindernis.