Nach fast zweijähriger Bauzeit hat die Stadt Werlte gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung eine über 30 ha große Erweiterung des Industriegebietes freigegeben. Die Gebietserweiterung „Nördlich der Sögeler Straße“ bildet den vorläufigen Abschluss und die dritte große Erweiterung im Zusammenhang mit der Umsetzung eines vor fünf Jahren eingeleiteten Masterplans für die Entwicklung des Industriegebietes Werlte.
Bereits im Sommer 2017 wurde mit der Fertigstellung der Hauptverbindungsachse zwischen den neuen Kreisverkehrsplätzen an der Sögeler Straße und der Harrenstätter Straße ein großer Meilenstein gesetzt. Zwischenzeitlich sind entlang dieser Verbindungsstraße neue Gewerbeflächen in einer Größenordnung von über 50 ha arrondiert und entwickelt und nahezu vollständig veräußert worden. Weit mehr als 60 Millionen wurden seither durch zahlreiche Unternehmen investiert. Eine Vielzahl weiterer Vorhaben befindet sich momentan in der Planung bzw. bereits in der beginnenden Umsetzung, teilt die Stadt Werlte mit.
Auch die Erwartungen an die Erreichung weiterer Ziele des Masterplans haben sich den Beteiligten zu Folge mehr als erfüllt. So konnten die Verkehrsströme entzerrt und geordnet werden und ein großer Teil des Durchgangsverkehrs umfährt das Stadtzentrum und erreicht so schneller sein Ziel. Die Verkehrsdichte im Ort hat sich im gleichen Maße reduziert, was nicht zuletzt die Verkehrssicherheit für die Radfahrer und Fußgänger erhöht.
Bei Herstellungskosten in Höhe von rund 3,11 Millionen Euro konnte sich die Stadt Werlte wieder einmal auf einen starken Partner an seiner Seite verlassen. Der Landkreis Emsland bezuschusste das Projekt mit rund 1,44 Millionen Euro.
Nicht enthalten in dieser Investitionssumme sind die Kosten des Umfahrungsgleises, das aktuell durch die Emsländische Eisenbahn im Bereich des neuen Industriegebietes hergestellt wird und insgesamt rund 3,1 Mio. Euro kostet, die in der Hauptsache vom Land und im Weiteren durch den Landkreis Emsland und die Stadt Werlte bereitgestellt werden.
Ausstehend ist auch noch der Bau einer 6,50 m breiten Brücke mit einer Spannweite von 15 m, die das bisherige Gewerbegebiet mit den Erweiterungsflächen jenseits der Entlastungsstraße verbindet. Das Umfahrungsgleis wird bis zum Ende des Jahres fertiggestellt. Die Arbeiten für den Bau der Brücke sollen anschließend im Frühjahr 2022 beginnen. Die Gesamtkosten für diese Maßnahme liegen nach ersten Schätzungen bei über 2 Mio. Euro. Die Stadt Werlte erhofft sich auch für dieses Vorhaben die tatkräftige finanzielle Unterstützung des Landkreises Emsland.
LandratMarc-André Burgdorf sagte bei der Freigabe der Maßnahme: „Die neue Infrastruktur und insbesondere auch die sanierte Bahnstrecke Lathen – Werlte schafft die Voraussetzungen, um Verkehr sinnvoll zu lenken und auch, um künftig mehr Güter über die Strecke abwickeln zu können. Hier freut es mich nach all den Diskussionen um die Investition in die Schiene insbesondere zu sehen, dass die ansässigen Unternehmen etwas aus diesem Infrastrukturangebot machen. Gemeinsam haben wir hier einen Standort geschaffen, der sehr attraktiv für Unternehmen und Gewerbe ist“, sagt Landrat Burgdorf.
Beeindruckend ist die Dynamik, mit der sich die bestehenden Betriebe im Industriegebiet entwickeln und sich neue Unternehmen ansiedeln. Annähernd 1000 Arbeitsplätze sind nach Mitteilung von Stadtdirektor Ludger Kewe allein seit Beginn der Umsetzung des Masterplans entstanden. So hat das Fahrzeugwerk Krone nicht nur den Standort KroneUsed ausgebaut; sondern parallel zu den Erschließungsarbeiten im Gebiet „Nördlich der Sögeler Straße“ bereits die neue Auslieferung fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Wir sind sehr dankbar für die professionelle Planung und Umsetzung des Industriegebietes, in dem wir unsere strategischen Erweiterungspläne konsequent umsetzen konnten. Der Stadt Werlte danken wir für die sehr gute, partnerschaftliche und zielorientierte Zusammenarbeit, so Bernard Krone, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Krone Holding.
Weitere Unternehmen haben bereits Grundstücke erworben und Bauanträge eingereicht bzw. befinden sich in der Planung für entsprechende Vorhaben. Dabei steht insbesondere die künftige Nutzung des Schienenverkehrs im Focus. Geplant ist außerdem ein Rasthof für den Schwerlastverkehr mit komfortablen Stellplätzen, Sanitäranlagen, Gastronomie und angeschlossener LKW-Waschanlage.
„Die Stadt Werlte und der Landkreis Emsland zeigten in der Vergangenheit Weitsicht. Gerade die kritisch gesehene Reaktivierung der Bahnschienen erweist sich jetzt als Standortvorteil, denn neue Unternehmen entscheiden sich nicht zuletzt wegen der gebotenen Möglichkeiten, des Schienenverkehrs für eine Standortverlegung nach Werlte. Das Gewerbegebiet boomt und gerade für die Zeit nach Corona ist die Stadt in diesem Bereich bestens für die Zukunft aufgestellt“, zeigt sich Bürgermeister Daniel Thele begeistert.