Meilenstein für Kalte-Nahwärme-Netz der Stadtwerke Tecklenburger Land
Tecklenburger Land/Mettingen – Beim Bau des Kalte-Nahwärme-Netzes im Baugebiet am Niestadtweg in Mettingen ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. In diesen Tagen sind die Tiefenbohrungen gestartet. Im ersten Schritt werden insgesamt 17 Erdsonden in 150 Metern Tiefe eingebracht. Sie liefern die Grundlage für die Wärmeversorgung der Wohnhäuser im Neubaugebiet. Die SWTE Netz, die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, baut das Kalte-Nahwärme-Netz, bei dem Erdwärme als Energieträger eingesetzt wird. Die Firma Fendesack aus Rheine wurde mit den Erdbohrungen beauftragt.
„Wenn alles gut läuft, schaffen wir vier Bohrungen in einer Woche“, sagt Dirk Ewering, zuständiger Projektleiter der Firma Fendesack. Bei den Arbeiten kommt ein Bohrgerät zum Einsatz, das sich mittels Spülbohrung Stück für Stück durch die verschiedenen Bodenschichten arbeitet. Das Bohrgut wird aus dem Boden gespült und in einen Container gepumpt. Während das Wasser von dort wieder in den Spülkreislauf eingebracht wird, setzen sich Erde und Gestein im Container ab und werden später entsorgt. Etwa drei bis vier Tonnen Bohrgut fallen bei einer Tiefenbohrung an.
Erdsonden werden eingebracht
Die Erdsonden selbst werden durch ein Rohrsystem in den Boden eingebracht und mit Hilfe eines speziellen Bindemittels befestigt. „Das funktioniert wie eine Art Mörtel, hat aber besondere Eigenschaften, zum Beispiel eine gute Wärmedurchlässigkeit“, erklärt Ingenieur Lukas Püttmann, der das Projekt auf Seiten der Stadtwerke Tecklenburger Land begleitet.
Mehr als 1.000 Meter Rohrgraben
Wenn die Erdsonden gesetzt sind, wird das Rohsystem zur Wärmeversorgung der einzelnen Häuser verlegt. Insgesamt sind für den ersten Bauabschnitt mehr als 1.000 Meter Rohrgraben vorgesehen. Außerdem entsteht in den kommenden Monaten die Technikzentrale für das Kalte-Nahwärme-Netz. In dem garagenartigen Gebäude werden die Rohrleitungen gebündelt sowie die Druckhaltung, die Elektroverteilung und andere technische Bedarfe untergebracht. Bis Anfang 2024 soll das Netz so weit vorbereitet sein, dass die Grundstückseigentümer im Baugebiet Niestadtweg mit ihren Bauvorhaben starten können. Die angehenden Bauherren können sich schon jetzt einen Hausanschluss für das Wärmenetz bestellen. Dazu hat die SWTE Netz auf ihrer Webseite eine Bestellstrecke eingerichtet (www.swte-netz.de/kalte-nahwaerme).
So funktioniert das Kalte-Nahwärme-Netz
So funktioniert das Prinzip der Kalten Nahwärme: Über ein Rohrsystem, durch das ein Wassergemisch als Wärmeträger-Medium geleitet wird, wird das Neubaugebiet mit Erdwärme versorgt. Dabei sammelt das Kalte-Nahwärme-Netz über Erdsonden und das Verteilnetz die Umweltenergie ein. Über dezentrale Wärmepumpen wird diese Energie in den Häusern auf ein nutzbares Niveau angehoben. Das Netz liefert Wärme und kann an heißen Tagen auch für passive Kühle mit bis zu drei Grad Raumtemperatursenkung sorgen. Im Vergleich zu herkömmlichen Wärmesystemen ist der CO2-Ausstoß um ein Vielfaches geringer. Weil die Flüssigkeit im Wärmenetz eine Temperatur von lediglich bis zu 25 Grad aufweist, gibt es kaum Wärmeverluste. Im Baugebiet Niestadtweg sollen laut Plan der Gemeinde langfristig 91 Wohneinheiten an das Kalte-Nahwärmenetz angeschlossen werden. Für den Bau des Netzes erhält die SWTE Netz Bundes-Fördermittel in Höhe von gut 1,3 Millionen Euro.