Die massiven Betonpfeiler stehen: Die AT Zweirad GmbH und das Bauunternehmen Goldbeck feierten vergangene Woche das Stützenfest an der Steinkuhle in Altenberge. In Zeiten von Corona musste das Stützenfest leider unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen und im kleinen Personenkreis zelebriert werden – die Freude über diesen Meilenstein im Baufortschritt ist dennoch groß.
Die neue Produktions- und Lagehalle wird direkt an die Bestandshalle angebaut. Anfang Herbst soll das Gebäude fertiggestellt sein. Schon 2014 realisierte die Niederlassung Münster der Goldbeck GmbH die bestehende Produktions- und Ausstellungshalle für die Fahrradmanufaktur aus Altenberge. „Vor Baubeginn mussten wir uns zunächst den besonderen Höhenunterschieden des Geländes in Altenberge stellen“, sagt Andreas Wermelt, Projektleiter bei Goldbeck. AT Zweirad beauftragte das Bauunternehmen, das neue Gebäude auf einer Ebene an die Bestandshalle anzubauen. Da das Gelände dort jedoch sehr abschüssig ist, schüttete Goldbeck zum Ausgleich 10.000 Kubikmeter Boden auf. Eine zusätzliche Herausforderung besteht laut Wermelt jetzt darin, bei laufendem Betrieb der Fahrradmanufaktur die Verbindungswand zwischen bestehender und neuer Halle gemäß Brandschutzverordnung auszutauschen.
Krisenfest durch eigene Werke zur Vorfertigung von Bauteilen
Lisa Wretsch-van der Aa, Architektin in der Niederlassung Münster, sieht Goldbeck aufgrund der unternehmenseigenen Vorfertigung in der aktuellen Krise relativ robust aufgestellt. „Die Kontrolle über die Betriebsabläufe liegt zu großen Teilen in unserer Hand – und diese Hebel nutzen wir!“ Sämtlichen Bauvorhaben geht eine langfristige Planung voraus. Das alles stimme sie „vorsichtig optimistisch, dass Goldbeck insgesamt weniger stark betroffen sein werde als andere Unternehmen. Goldbeck produziert seine Bauelemente in eigenen Werken selbst. Sämtliche Produktionsstätten befinden sich in Deutschland und in europäischen Nachbarstaaten. 6.000 Quadratmeter groß soll die neue Halle werden. Auch Volker Thiemann, geschäftsführender Gesellschafter der AT Zweirad GmbH, schätzt die Vorteile des Systembauers: „Die elementierte Bauweise von Goldbeck macht den Bauprozess planbarer.“ Typische Unwägbarkeiten am Bau wie Schlechtwetter und handwerkliche Improvisation würden weitestgehend eliminiert. Die wetterunabhängig und in industrieller Qualität vorgefertigten Stahlbetonstützen werden vor Ort nach dem „Lego-Prinzip“ zusammengefügt. Darauf folgen das Dachtragwerk aus Stahlgitterbindern und die Gebäudehülle aus Beton-Sandwichfassade. Goldbeck wird die neue Halle Anfang Herbst schlüsselfertig übergeben.