- Design, Bau und Service: Goldbeck wächst in allen Unternehmensbereichen und erwirtschaftet Gesamtleistung von mehr als fünf Mrd. Euro
- Zunehmende Europäisierung: Anteil der außerhalb von Deutschland erwirtschafteten Gesamtleistung steigt auf 31 Prozent
- Meilenstein in der Entwicklung der Mitarbeitenden: Unternehmen beschäftigt 10.000 Menschen an über 100 Standorten in Europa
- Nachhaltigkeit zum Fokus-Thema erklärt: Goldbeck veröffentlicht ersten Nachhaltigkeitsbericht und ernennt Chief Sustainability Officer
Das europaweit tätige Bau- und Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Bielefeld hat heute seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021/22 bekanntgegeben. Vom 1. April 2021 bis zum 31. März 2022 erwirtschaftete das Unternehmen eine Gesamtleistung von mehr als fünf Milliarden Euro und schloss damit erneut das erfolgreichste Geschäftsjahr seiner Unternehmensgeschichte ab (Vorjahr: 4,1 Mrd. Euro). Den Auftragseingang steigerte Goldbeck auf über sechs Milliarden Euro.
Im Berichtszeitraum übergab Goldbeck insgesamt 485 Immobilien schlüsselfertig an Kunden in ganz Europa – davon 248 Logistik- und Produktionshallen, 77 Bürogebäude, 68 Parkhäuser, 50 Schul- und Sondergebäude sowie sechs Wohngebäude. Weitere 36 Immobilien hat die Goldbeck-Einheit „Bauen im Bestand“ revitalisiert. Auch die Servicesparte des Unternehmens entwickelte sich weiterhin positiv. Die Facility Services steigerten ihr Immobilienportfolio auf rund 1.200 Objekte. Die Property Services hatten insgesamt 550 Objekte unter Vertrag, die Parking Services bewirtschafteten rund 180 Parkobjekte mit über 80.000 Stellplätzen in Deutschland und Österreich. Die Technical Solutions, die auf Um- und Ausbauten spezialisiert sind, realisierten 73 Projekte. Über 50 Gebäude betrieb die Einheit Public Partner im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften.
Im Geschäftsjahr 2021/22 bereitete Goldbeck zudem den Start der neuen Einheit Sustainability Consulting vor, die seit April 2022 Bestandshalter bei der nachhaltigen Transformation von Immobilienportfolios berät. Mit dem „plus5 Kundenservice“ hat das Unternehmen einen neuen Leistungsbestandteil ausgerollt – damit bleibt Goldbeck in den ersten fünf Jahren der Gebäudenutzung ganz automatisch als Verlängerung der Bauleistung an der Seite seiner Kunden, begleitet bei der Inbetriebnahme, prüft regelmäßig die wesentlichen Gebäudefunktionen und sorgt dafür, dass alles reibungslos und effizient läuft. Dieses weitgefächerte und lebenszyklusübergreifende Angebot von Goldbeck ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche.
Wertschöpfungsbreite und Systematisierung mindern Auswirkungen von Materialmangel und Preissteigerungen
Die Anpassungsfähigkeit im Produktportfolio trug dazu dabei, dass sich Goldbeck auch in der aktuell herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Situation positiv entwickelt hat. Eingeschränkte Materialverfügbarkeiten sowie gestiegene Materialpreise konnte das Unternehmen dank seiner systematisierten Bauweise bis zu einem gewissen Grad ausgleichen: Da Goldbeck alle wesentlichen Systembauteile in eigenen Werken industriell und ressourceneffizient vorfertigt, ordert das Unternehmen die benötigten Rohstoffe im Rahmen langfristiger Partnerschaften weit im Voraus und in großen Mengen. „Unser Ansatz des Bauens mit System hat sich auch in dieser herausfordernden Zeit als vorteilhaft erwiesen“, sagt Jörg-Uwe Goldbeck, der das Familienunternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Jan-Hendrik Goldbeck als geschäftsführender Gesellschafter leitet. „Dass wir unsere Prognosen des Vorjahres erreicht haben und auch ins laufende Geschäftsjahr mit einem hohen Auftragsbestand starten, macht uns zuversichtlich. Ohne das anhaltende Vertrauen unserer Kunden und Partner sowie das große persönliche Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre das kaum möglich gewesen.“
Mehr als 10.000 Menschen arbeiten bei Goldbeck
Aktuell beschäftigt das Unternehmen mehr als 10.000 Menschen – ein Meilenstein, den Goldbeck im Frühjahr 2022 erreicht hat. Mit 1.384 Neueinstellungen im Geschäftsjahr 2021/22 lag das Wachstum der Mitarbeiterzahl über dem Vorjahresniveau (786). Ein Schwerpunkt der Goldbeck-Personalarbeit liegt – neben kontinuierlichem Recruiting – auf der Weiterentwicklung des Fort- und Weiterbildungsangebots. Mehr als 139.000 Maßnahmen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens am „Goldbeck Campus“ besucht – das entspricht etwa 20 Weiterbildungsstunden je Mitarbeitenden. Zudem investierte das Familienunternehmen weiter in die internationale Nachwuchsförderung und die Etablierung von Mentoring-Programmen. 238 Auszubildende, dual Studierende und Trainees waren im vergangenen Geschäftsjahr bei Goldbeck beschäftigt.
Europäisierung des Unternehmens schreitet weiter voran
Die Standorte in Europa baute Goldbeck ebenfalls stark aus. Seit dem Kauf von DS Gruppen im April 2022 ist Goldbeck auch in den nordeuropäischen Märkten aktiv und bedient von nun an Kunden in ganz Europa. Das dänische Unternehmen ist auf die Realisierung schlüsselfertiger Gewerbeimmobilien in Skandinavien sowie die Produktion von Bauelementen spezialisiert und erwirtschaftete 2021 eine Gesamtleistung von rund 300 Millionen Euro. Damit stärkt Goldbeck seine Position als europaweit führender Lebenszykluspartner für Gewerbe- und Kommunalimmobilien, wie Jan-Hendrik Goldbeck, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter, erklärt: „Inzwischen erwirtschaften wir rund ein Drittel unserer Gesamtleistung im europäischen Ausland. Mit der Unterstützung durch DS Gruppen und den zusätzlichen Produktionskapazitäten werden wir die Chancen, die die europäischen Märkte für uns bieten, noch stärker nutzen. Persönlich freue ich mich vor allem über die mehr als 600 neuen Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir nicht nur ein ähnliches Geschäftsmodell, sondern auch gleiche Werte teilen.“
Umfängliche Investitionen in den Ausbau der eigenen Produktionskapazitäten
Mit der zusätzlichen Produktionskapazität, die DS Gruppen mitbringt, ist der Ausbau der Goldbeck-Produktion noch nicht abgeschlossen. Aktuell produziert das Unternehmen an 13 eigenen Werksstandorten in Deutschland, Polen, Tschechien und Dänemark. Anlässlich der Bilanzkommunikation teilte Goldbeck mit, in den kommenden Jahren rund 200 Millionen Euro investieren zu wollen – zu den Maßnahmen zählen Werkserweiterungen und neue Werksstandorte ebenso wie die Erhöhung des Automatisierungsgrads. „Das wird mittelfristig nicht nur unsere Produktivität und unsere Geschwindigkeit verbessern, sondern auch Themen wie Arbeitssicherheit, Energieeffizienz und Ressourcenschonung nachhaltig voranbringen“, so Jan-Hendrik Goldbeck.
Nachhaltigkeit ist wichtigste Leitplanke für künftige Unternehmensaktivitäten
Bereits im vergangenen Jahr gab Goldbeck bekannt, ab dem Geschäftsjahr 2023/24 bilanziell CO2-neutral auf Unternehmensebene agieren zu wollen und daran zu arbeiten, die eigenen Produkte und Services noch emissionsärmer zu machen. Damit ist das Unternehmen auf einem guten Weg, wie Jörg-Uwe Goldbeck erklärt: „Wir gehen schonend mit Ressourcen um, indem wir die Möglichkeiten von Systematisierung und Industrialisierung, neuen Technologien und Lebenszyklusbetrachtung nutzen. Sämtliche deutsche Standorte und sogar unsere Baustellen in Deutschland arbeiten inzwischen mit Ökostrom und wir elektrifizieren sukzessive unseren Fuhrpark. Um einen angemessenen Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel zu leisten, müssen wir aber noch mehr tun und unser gesamtes Unternehmen auf Optimierungspotenzial abklopfen.“
Wichtige Meilensteine waren hierbei die Zertifizierung des Goldbeck-Umweltmanagementsystem mit der ISO 14001 und der parallel zum Geschäftsbericht erscheinende erste Goldbeck-Nachhaltigkeitsbericht, der einer ausführlichen Bestandsaufnahme diente. Um das Nachhaltigkeitsmanagement weiter zu stärken und zu intensivieren, hat Goldbeck in diesem Jahr zudem erstmalig einen Chief Sustainability Officer ernannt und die Zentralabteilung „Group Sustainability“ geschaffen. „Im Kontext der Nachhaltigkeit gibt es noch viele offene Fragen, auf die wir geeignete Goldbeck-Antworten finden und Hebel, die wir in Bewegung setzen müssen. Dieser wichtigen Aufgabe wird sich die neu geschaffene Abteilung gemeinsam mit den dezentralen Nachhaltigkeitsteams in der Produkt- und Serviceentwicklung, der Produktion und Montage und den Regionalgesellschaften widmen. Das wird Team- und Ausdauersport, aber ich bin mir sicher: Es ist sinnvoll und wichtig“, so Jörg-Uwe Goldbeck zum Abschluss.