Ein Auto mit dem Arbeitgeber teilen: Kann das funktionieren? Die Antwort auf diese Frage soll jetzt ein Feldversuch im Rahmen des von der Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe und der Hochschule Ostwestfalen-Lippe initiierten Projektes „elektrisch.mobil.owl“ bringen. Ab Mitte September erhalten die Stadtverwaltungen in Lügde und Schieder-Schwalenberg für zwei Monate je ein Elektroauto, das sich Arbeitgeber und Pendler teilen sollen.
Die Idee: Der pendelnde Mitarbeiter nutzt das Elektroauto auf dem Weg zur Arbeit und zurück sowie in der Freizeit. Während der Arbeitszeit steht es den Stadtverwaltungen allen Mitarbeitern als Dienstwagen zur Verfügung. Dadurch können die vergleichsweise geringen Betriebskosten des Elektroautos optimal ausgenutzt werden. „Dieser Test soll sich aber nicht nur auf die Stadtverwaltungen beschränken. Das sogenannte „E-Dual-Use“-Konzept soll ebenfalls zusammen mit lokal ansässigen Unternehmen getestet werden“, erklärt Dr. Klaus Schafmeister von der Wirtschaftsförderung des Kreises. „Die Idee, das Elektroauto ganztägig zu nutzen, ist ein innovativer Gedanke. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können wir sicher gut für die Zukunft nutzen“, fügt Lügdes Bürgermeister Heinz Reker an.
Das Forschungsprojekt „elektrisch.mobil.owl“ ist ein durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen gefördertes Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und der Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe. Das Projekt verfolgt unter anderem das Ziel, die Abhängigkeit von fossil betriebenen Pkw zu vermindern, indem vernetzte E-Mobilitätsangebote entwickelt und unter Beteiligung der Bürger vor Ort umgesetzt werden. „Solch kreative und innovative Ideen unterstützen wir gerne“ so Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Gert Klaus. Grundsätzlich soll im Rahmen der jetzt gestarteten Testphase herausgefunden werden, ob das angewandte „E-Dual-Use“-Konzept ein langfristiges Modell darstellen kann, um die Mobilitätskosten für den einzelnen Nutzer sowie die Lärm-, Schadstoff- und CO2-Emissionen nachhaltig zu senken. Dafür werden auch begleitende Befragungen zum individuellen Mobilitätsverhalten und zu (elektro-) mobilitätsbezogenen Einstellungen durchgeführt. Zusätzlich sind die Elektroautos durch eine eigens entwickelte Smartphone-Applikation mit einem digitalisierten Fahrtenbuch ausgestattet, durch das Informationen zur jeweiligen Fahrt (z. B. Fahrtziel, Besetzungsgrad, Stromverbrauch) gesammelt werden können.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.hs-owl.de/elektrischmobilowl im Internet. Unternehmen, die sich für das „E-Dual-Use-Konzept“ interessieren, können sich bei Ann Kathrin Habighorst unter ann-kathrin.habighorst@hs-owl.de melden.