- Zentrale Kühlanlage zum Recycling von Haushaltsabfällen
- Effiziente Energieprozesse dank kombiniertem Kühl-Wärmekonzept
- Niedriger CO2-Fußabdruck Voraussetzung für den Anlagenbetrieb
Nachhaltige Kühltechnik für wegweisendes Upcycling-Verfahren zur Umwandlung von Haushaltsabfällen in thermoplastisches Material: technotrans entwickelt den zentralen Kühl- und Wärmekreislauf für den ersten Produktionsstandort von UBQ Materials in Europa.
Meinerzhagen – Das israelische Unternehmen vergibt den Auftrag über das Konzept und die Umsetzung des effizienten Kühl- und Wärmekreislaufes an die Tochter der technotrans SE in Meinerzhagen. Das Projekt, welches sich auf die Einsparung von Energieressourcen fokussiert, soll Schule für weitere Nachhaltigkeitskonzepte machen. Die Inbetriebnahme ist Ende 2022 geplant. Das Auftragsvolumen liegt im siebenstelligen Bereich.
„Die Lösungsansätze und Leistungsfähigkeit von technotrans, internationale Projekte dieser Größenordnung abzuwickeln, haben uns schnell überzeugt“, begründet Uwe Geissler, Projektkoordinator bei UBQ Materials, die Entscheidung für den Thermomanagement-Spezialisten. „Im Hinblick auf die Betriebssicherheit, die Verfügbarkeit, die Energieeffizienz, einen niedrigen CO2-Fußabdruck sowie das technische Know-how der technotrans versprechen wir uns große Vorteile für unseren Produktionsbetrieb.“
Zwei Kühlkreisläufe für patentiertes Umwandlungsverfahren
technotrans verantwortet die gesamte Planung der zentralen Kühlanlage am neuen Recycling-Standort in Bergen op Zoom in der niederländischen Region Zeeland. Die Herausforderung: Zur Einhaltung starker Emissionsbeschränkungen entwickelt das Unternehmen ein effizientes Kühlsystem mit einem hohen Anteil an Wärmerückgewinnung. technotrans setzt dabei auf ein kombiniertes Konzept aus zwei Kühlkreisläufen plus angeschlossenem Heißwassersystem. „Mit unserer individuellen Auslegung der Anlage kommen wir den hohen Anforderungen an die Produktion des klimapositiven thermoplastischen Materials nach“, sagt Nicolai Küls, Geschäftsführer der technotrans solutions GmbH.
Um die Betriebssicherheit und die Verfügbarkeit des UBQ™ Umwandlungsverfahrens sicherzustellen, sorgt eine moderne Rückkühl-Wärmepumpenanlage mit einer Leistung von 2.800 kW für die kontinuierliche Kühlung der Produktionsmaschinen auf 15°C. Daneben temperiert die Anlage über einen zweiten Kreislauf mit 850 kW Leistung und einem permanenten Temperaturniveau von 20°C die Abluft der Produktionsanlagen. Beide Kühlkreisläufe sind ausgelegt auf eine Betriebsdauer von mindestens 7.700 Stunden pro Jahr.
Integrierter Abwärmeprozess
Angeschlossen an den Kühlkreislauf für die Produktionsmaschinen ist eine zusätzliche Hochtemperatur-Wärmepumpe. Diese realisiert technotrans in Zusammenarbeit mit der SPH Sustainable Process Heat GmbH. Mittels moderner Kühl- und Wärmepumpentechnologie hebt die Anlage das Temperaturniveau in einem zweistufigen Verfahren auf 130°C an. Bei einer Leistung von 1.367 kW heizt der Heißwasserkreislauf die elementare Trocknungsanlage mit der Abwärme aus den Kühlprozessen. „Den Bau dieser wegweisenden UBQ-Produktion so eng zu begleiten, spricht für unsere ausgewiesene Kompetenz im Bereich der Kühltechnik“, sagt Küls. „Dass wir die Gesamtverantwortung auch im Bereich des Wärmemanagements tragen, ist ein Beleg für unsere ganzheitlichen Lösungsansätze.“
Bereits bis Ende 2022 wird technotrans die Kühltechnik am neuen Standort in den Niederlanden in das Produktionskonzept integriert haben. UBQ Materials stellt damit das klimafreundlichste thermoplastische Material aus Haushaltsabfällen in seinem patentierten Umwandlungsverfahren her und beliefert zum Beispiel die Bau- oder Automobilindustrie. In Zukunft will das Recycling-Unternehmen jährlich über 70.000 Tonnen UBQ™ produzieren. Je produzierte Tonne kompensiert das Unternehmen dabei 11,7 Tonnen CO2-Äquivalent.
Unterstützung von Circular-Economy-Konzepten
Michael Finger, Vorstandssprecher der technotrans SE, betont die Bedeutung des Großauftrags in Bezug auf den Klimaschutz: „Mit unseren Lösungen unterstützen wir maßgeblich den Ausbau von Circular-Economy-Konzepten und liefern effiziente und nachhaltige Lösungen.“ Damit stelle das Unternehmen Systeme bereit, um den CO2-Fußabdruck bei seinen Kunden maßgeblich zu reduzieren. Dabei soll der UBQ-Auftrag nur der Anfang sein. „Sobald sich unser Konzept bewährt hat, möchten wir weitere Projekte dieser Art begleiten.“