Detmold. Das Thema Energieeffizienz spielt gerade auch im Bereich Industrie 4.0 eine wichtige Rolle. Die wichtigen Cyber-Physikalischen Systeme (CPS) müssen jederzeit mit ausreichend Energie für Sensor-, Aktor- und Datenübertragungsfunktionen versorgt sein, um Produktions- und Internet- Technologien kommunikationstechnisch miteinander verbinden zu können.
Der Bundestagsabgeordnete Christian Haase, der seine Arbeitsschwerpunkte u.a. im Bereich der Energie- und Umweltpolitik sieht, informierte sich bei seinem Unternehmensbesuch bei MSF Vathauer in Detmold über das Thema Energieeffizienz im Bereich Thema Industrie 4.0 und welche innovativen Technologien und Entwicklungen das Unternehmen in diesem Bereich aktuell entwickelt.
Geschäftsführer Karl-Ernst Vathauer dazu „Gerade der Einsatz von IKT ermöglicht es Produktionsunternehmen, Energiebedarf und -verbrauch durchgängig zu überwachen und zu steuern. Erst diese Transparenz schafft neue Möglichkeiten, den Ressourceneinsatz durch die Kombination von Automatisierungs- und Energiemanagement-Know-how zu optimieren. Die Produktion wird drastisch ressourcenschonender und energieeffizienter werden.“ Dafür müssen aber intelligente und innovative Lösungen entwickelt werden, um die Vision von Industrie 4.0 realisierbar zu machen.
Entscheidend für die Realisierung von Industrie 4.0 ist der Übergang von der zentralen Steuerung der Produktionsanlagen, wie sie heute üblich ist, zu einer dezentralen Steuerung, in der das zu bearbeitende Werkstück die Informationen für seine Bearbeitung mit sich führt. Mit seinen innovativen Lösungen für die dezentrale Antriebstechnik entwickelt MSF Vathauer hier bereits seit einigen Jahren Technologien für die Fabrik der Zukunft, die modular, flexibel und selbstorganisiert arbeitet.
Möglich wird diese dezentrale Steuerung durch Embedded Systems, also mikroelektronischer Systeme, die über eine eigene Rechenfähigkeit, Sensorik und Aktorik verfügen und selbst wieder in größere Systeme oder Gegenstände eingebettet sind. Stattet man solche Embedded Systems zusätzlich mit drahtlosen Kommunikationsschnittstellen und einer eindeutigen Identifizierung aus und gibt ihnen die Fähigkeit sich über diese Schnittstellen mit anderen Systemen in der Wertschöpfungskette zu vernetzen, so spricht man Cyber- Physischen Systeme. Die Bausteine und Nervenzellen für Industrie 4.0.
Bedienkomfort, Produktsicherheit, Ergonomie und Verfügbarkeit sind einige der Argumente, die für den Einsatz drahtloser Energieübertragungssysteme sprechen. Die zunehmende Miniaturisierung von Sensorik-, Aktorik- und Mechatronikkomponenten, die eine flexible und gleichzeitig hoch verfügbare Energieversorgung benötigen, ist ein enormer Treiber für diese Technologie.
Dieser Aspekt ist insbesondere bei der Energieübertragung zu den bewegten Einheiten von großer Bedeutung. Der Wegfall von Schleppkabeln bzw. Stromschienen erhöht nicht nur die Sicherheit der Systeme, die Anordnungen erhalten auch eine höhere Dynamik und zusätzliche Freiheitsgrade.
Um Arbeitsabläufe schneller, effizienter und flexibler zu gestalten, müssen Cyber- Physische Systeme (CPS) in der mitdenkenden Produktion auch miteinander kommunizieren und je nach Ausführung auch sensorische oder aktorische Funktionen übernehmen – wofür sie Energie benötigen. Die drahtlose Übertragung ist hier im Vorteil: Sie ist nicht verschleißanfällig wie Schleppketten und kennt keine störenden Kabel, die die Mobilität von CPS beeinträchtigen.
Christian Haase zeigte sich begeistert von den Forschungsarbeiten des Unternehmens im Bereich Energieeffizienz und der bereits verfügbaren intelligenten Automatisierungslösung „MONO-SWITCH Field Drive System® Even Thinking“, die im vergangenen Jahr mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurde.
Christian Haase dazu: „Ich freue mich uns bin stolz darauf, dass die hervorragende Forschungsarbeit der Firma MSF Vathauer aus unserer Region auch durch überregionale Preise gewürdigt wurde. Die Anstrengungen des Unternehmens um energieeffiziente und ressourcenschonende Technologien sind beispielhaft!“.
Karl-Ernst Vathauer stellte im Verlauf des Gesprächs die zukünftigen Einsatz- und Integrationsmöglichkeiten in die bestehenden Unternehmensprodukte vor. Deutlich wurde insbesondere, welche innovativen Energiemanagementlösungen geschaffen werden müssen, um Industrie 4.0 realisierbar zu machen und ressourcenschonender und energieeffizienter werden zu lassen.