Viele „Stellschrauben“ für die Einsparung von Energie: ei Druckluftanlagen können durchschnittlich 33 Prozent Energie eingespart werden, wobei die meisten Effizienzmaßnahmen mit Amortisationszeiten von weniger als zwei Jahren wirtschaftlich sehr attraktiv für Unternehmen sind.
Um diese Potenziale zu erschließen, ist eine gesamtenergetische Bewertung mit anschließender systemorientierter Optimierung der Druckluftanlage erforderlich. Hierbei ist das Aufnehmen der Eckdaten und Mitschreiben (Loggen) des Laufverhaltens der Kompressorstation über 1-2 Wochen die Grundlage der Bewertung. Ob punktgenaue Druckluftaufbereitung, die Nutzung von Kompressorabwärme oder kontinuierliche Leckagemessung – gerade für bereits vorhandene Anlagen gibt es heute viele Maßnahmen, um die druckluftspezifischen Energiekosten zu senken.
Leerlaufzeiten minimieren
Wenn der Druckluftbedarf nicht völlig konstant ist, empfiehlt es sich, als Spitzenlastmaschine einen drehzahlgeregelten Verdichter (Bild 1) zu verwenden. Auf diese Weise werden „energiefressende“, unnötige Leerlaufzeiten minimiert.
Dasselbe gilt – sofern mehrere Verdichter im Einsatz sind – für eine übergeordnete Steuerung. Sie erfasst den aktuellen Druckluftbedarf und schaltet die zur Verfügung stehenden Kompressoren zu und ab, so dass immer die effizienteste Art der Drucklufterzeugung gewählt wird. Hier reagieren intelligente Steuerungen dynamisch und sehr schnell auf die Druckänderung, erkennen also den Trend bei Druckabfall bzw. Druckanstieg bevor die Grenzen erreicht werden. Zudem lassen sich über die Steuerung weitere Energiesparmaßnahmen realisieren, zum Beispiel durch eine Nachtabschaltung.
Effizienz-Tuning für den Verdichter
Natürlich sind neue Baureihen von Kompressoren effizienter als Maschinen, die sieben oder zehn Jahre alt sind, da die Kompressorenhersteller große Anstrengungen darauf verwenden, den Wirkungsgrad der Anlagen kontinuierlich zu steigern. Doch nicht immer steht das nötige Budget zur Verfügung, um in eine neue Kompressorstation zu investieren. Für solche Fälle bietet Boge unterschiedliche Nachrüst-Kits an, die die Effizienz vorhandener Anlagen um rund zehn Prozent erhöhen.
Wärmerückgewinnung: Effizienzgewinn pur
Rund 94 Prozent der Energie wird bei der Drucklufterzeugung in nutzbare Wärme umgewandelt. Diese verpufft in vielen Fällen ungenutzt – ein erhebliches Manko in Sachen Energieeffizienz. Wird die Wärme aber für den Produktionsprozess oder die Raumbeheizung genutzt, können beeindruckende Wirkungsgrade von deutlich über 90 Prozent erzielt werden. Moderne Kompressoren sind entsprechend vorgerüstet; mit dem DUOTHERM-System bietet Boge ein Wärmerückgewinnungssystem an, das sich sowohl an vorhandene Boge Anlagen als auch an Fremdfabrikate anschließen lässt. So wird der Kompressor – unabhängig von Baujahr und Leistung – zur „Energiesparmaschine“, deren Gesamtwirkungsgrad sich sprunghaft erhöht (Bild 2).
Leckagen beseitigen
Auch mit der Untersuchung des Druckluftnetzes auf Leckagen lassen sich erhebliche Effizienzgewinne erzielen – denn selbst in gut gewarteten Druckluftnetzen treten Leckageverluste von mehr als 10 Prozent der Gesamtleistung auf (Bild 3). Deshalb gehören Leckageanalysen zum Wartungsprogramm. Bei neueren Generationen der Boge Kompressorsteuerungen ist ein Leckagemonitor bereits serienmäßig integriert. Damit sind Leckagen sofort nachweisbar, und da sie sich mit gängigem Equipment z.B. durch den BOGE-Service leicht lokalisieren orten lassen, kann man diese Ursache für Energievergeudung schnell und mit geringem Kostenaufwand beheben.
Fazit: Es gibt viel Potenzial
Die hier genannten Maßnahmen zeigen: Es lohnt sich, gezielt die Effizienz der Druckluftversorgung zu analysieren. Um das gesamte Potenzial zu erschließen, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Experten. BOGE und die BOGE-Handelspartner bieten den Druckluft-Anwendern das Instrument des AIReport an. Auf Basis einer ausführlichen Ist-Analyse werden hier konkrete Optimierungspotenziale einschließlich geschätzter Amortisationszeiträume ermittelt – eine effizienzsteigernde Maßnahme zur nachhaltigen Optimierung der Druckluftstation.