Akteur*innen der 2. BiCAB-Konferenz: (v.l.n.r.): Marco Lemkemeyer und Simone Rath, beide Halfar System GmbH, Prof. Dr. Rolf Naumann, Dekan Fachbereich IuM, Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit und strategisches HRM, Dr. Thomas Henningsen, Greenpeace, Ass. jur. Nermin Karaoğlu, Koordinatorin Internationales Fachbereich Wirtschaft und Prof. Dr. Riza Öztürk, Dekan Fachbereich Wirtschaft (Foto:K. Starodubskij/HSBI)
Akteur*innen der 2. BiCAB-Konferenz: (v.l.n.r.): Marco Lemkemeyer und Simone Rath, beide Halfar System GmbH, Prof. Dr. Rolf Naumann, Dekan Fachbereich IuM, Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit und strategisches HRM, Dr. Thomas Henningsen, Greenpeace, Ass. jur. Nermin Karaoğlu, Koordinatorin Internationales Fachbereich Wirtschaft und Prof. Dr. Riza Öztürk, Dekan Fachbereich Wirtschaft (Foto:K. Starodubskij/HSBI)

„Wir sind auch Teil der Lösung!“: Internationale Wirtschafts-Konferenz der HSBI fokussierte Bedeutung nachhaltiger Innovationen in Krisenzeiten

Bielefeld – Internationale Gäste aus Hochschule und Wirtschaft diskutierten bei der zweiten Ausgabe der BiCAB-Konferenz des Fachbereichs Wirtschaft der Hochschule Bielefeld nachhaltige und innovative Lösungen und die Verantwortung der Wirtschaft in Krisenzeiten. Input gab auch Greenpeace-Meeresbiologe Dr. Thomas Henningsen.

Wirtschaft trifft Wissenschaft und Nachhaltigkeit: Zum zweiten Mal lud der Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bielefeld (HSBI) zur „Bielefeld International Conference of Applied Sciences“, kurz BiCAB, ein. Dekan Prof. Dr. Riza Öztürk: „Die ganze Welt hat derzeit mit vielen Krisen gleichzeitig zu kämpfen. Die globale Klimakatastrophe ist eine besonders große Herausforderung, da sie eine globale Zusammenarbeit erfordert. Umso wichtiger ist es, grenzüberschreitende Innovationen in Nachhaltigkeitsfragen zu finden. In Zeiten der Krise bedeutet dies, dass Innovationen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, mit begrenzten Ressourcen geschaffen werden müssen.“

Aus diesem Grund stand die BiCAB 2023 unter dem Thema „Sustainability Innovations in Times of Crisis“: Nachhaltige Innovationen in Krisenzeiten. Zu Gast waren neben Studierenden und Alumni auch internationale Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. In Vorträgen, Best-Praxis-Beispielen und Papern diskutierten die Teilnehmenden die Rolle und Verantwortung der Wirtschaft in Krisenzeiten und stellten innovative, nachhaltige und konkrete Konzepte und Lösungen vor. 

Nachhaltigkeitsaktivitäten an der HSBI
Eröffnet wurde die Konferenz mit einer Vorstellung der Nachhaltigkeitsaktivitäten der HSBI. Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit und strategisches Human Resource Management, berichtete von mehr als 200 Aktivitäten an der Hochschule, darunter 20 Arbeitsgruppen mit Hochschulangehörigen, die sich in ihrem Bereich engagieren, beispielsweise mit Nachhaltigkeitsveranstaltungen oder in der Arbeitsgruppe Papierlose Hochschule. Bartholomäus: „Die Hochschule Bielefeld ist auf dem richtigen Weg!“.

Greenpeace-Experte: „Unser Verhalten in den nächsten Jahren entscheidet über die Zukunft der Menschheit“
Greenpeace Meeresbiologe Dr. Thomas Henningsen hielt einen Vortrag mit dem Titel „A brutal desaster and a simple solution – when environment meets economy!“. „Ich war kurz davor, meinen Vortrag abzusagen, da ich den aktuellen besorgniserregenden Bericht des Weltklimarates gelesen habe“, startete Henningsen. Der Bericht 2023 habe sich im Vergleich zu 2022 im Wording von „unangenehm“ zu „lebensbedrohlich“ geändert. 80 Prozent der Meere seien überfischt; die großen Probleme seien Energie-, Ressourcen- und Landverbrauch. Die Folge: Dürre und Hitze. Prognosen zeigten, dass 19 Prozent der Welt in 2070 so nicht mehr bewohnbar sein werden, es stelle sich also die Herausforderung der Umsiedlung von ca. 3,5 Millionen Menschen. „Aber, wir sind nicht nur Teil des Problems, wir sind Teil der Lösung: Regierungen, Wissenschaft, Unternehmen und Gesellschaft haben noch Grund zur Hoffnung und es tut sich viel. Die drei Hauptstellhebel sind erneuerbare Energien, zirkuläre Wertschöpfung und geschützte Gebiete. Unser Verhalten in den nächsten Jahren entscheidet über die Zukunft der Menschheit“, so Henningsen.

Mit kleinen Schritten zur Nachhaltigkeitsstrategie
Ein Best-Practice-Beispiel lieferte das Unternehmen Halfar System GmbH. Der Taschenhersteller aus Bielefeld gewann mit „Sustainable Company of the year“ und dem Sonderpreis „CSR-Preis OWL“ im vergangenen Jahr zwei Nachhaltigkeitspreise. Mitarbeiterin Simone Rath und Mitarbeiter Marco Lemkemeyer stellten die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens vor. Gestartet mit kleinen Schritten, darunter einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Unternehmensgebäudes im Jahr 2022, hat da Unternehmen mittlerweile ein strukturiertes und systematisches Nachhaltigkeitsengagement. Mit einer Kreislaufwirtschaft wird ein Produktions- und Konsummodell entwickelt, bei dem vorhandene Materialien und Produkte so lange wie möglich gemeinsam genutzt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus von Produkten verlängert.

Prämierung der besten Paper
In den darauffolgenden zwei Sessions wurden sechs Paper präsentiert, die Themen reichten von nachhaltigem Human Resource Management zur Stärkung des organisationalen Lernens, über „Process Mining“, welches nachhaltige Optimierungen in der Tierhaltung unterstützt bis zu Steuerung von nachhaltigem Konsumverhaltensweisen und nachhaltiger IT-Nutzung und -Sicherheit. Die zwei besten Paper wurden mit jeweils 500 Euro prämiert: Prof. Dr. Ela Sibel Meydanoglu und Doktorand Ferhat Sayın von der Türkisch Deutschen Universität sowie von Prof. Dr. Manuel Stegemann und Doktorandin Eliza Starke von der HSBI.       

Nermin Karaoğlu, Organisatorin der Konferenz und Koordinatorin für Internationale Aktivitäten am Fachbereich: „Wir freuen uns, dass wir mit der Konferenz erneut eine Plattform für unser internationales Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft bieten konnten. Mein Fazit der Konferenz: Wir alle sind Teil der Lösung und können etwas zu Nachhaltigkeitsinnovationen beitragen, die bei der Bewältigung der Krisen unsere Zeit helfen.“

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WIR Redaktion

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