Paderborn – Das diesjährige Westfalen Weser Forum stand ganz im Zeichen der fortschreitenden Digitalisierung. Als hochkarätige Referentin gab Anna Kopp, IT Director und Niederlassungsleiterin von Microsoft Deutschland, einen spannenden Ausblick darauf, welchen Einfluss Künstliche Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt von morgen hat und welche Wege generative KI ermöglicht. Andreas Speith, Geschäftsführer von Westfalen Weser, betonte die Bedeutung der Digitalisierung als wesentlicher Schlüssel zum Gelingen der Energiewende.
Passend zum Thema „Digitale Transformation“ empfing der kommunale Energiedienstleister am Freitag, den 21. Februar 2025 rund 250 Gäste aus Politik und Wirtschaft im Heinz Nixdorf MuseumsForum – dem größten Computermuseum der Welt. Andreas Speith, Geschäftsführer von Westfalen Weser, begrüßte die geladenen Gäste und stimmte das Publikum auf das Thema des Abends ein: „Als kommunaler Energiedienstleister haben drei „große Ds“ eine enorme Relevanz für uns: Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Wandel.“ Für Westfalen Weser als großen Arbeitgeber in der Region ist der demografische Wandel tagtäglich spürbar und der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften hoch. Allein im Jahr 2024 hat der Konzern über 100 Stellen neu geschaffen und fast 170 neue Mitarbeitende eingestellt. Eine der wichtigsten Qualifikationen für die Zukunft ist dabei die Digitalkompetenz – sowohl bei Berufseinsteiger*innen wie auch bei den langjährigen Beschäftigten. Denn letztendlich sind es die Mitarbeitenden des kommunalen Unternehmens, die die Digitalisierung der Netze umsetzen.
1,5 Milliarden Euro für den Ausbau und die Digitalisierung der Netze und ihrer Begleitsysteme
Hier hat Westfalen Weser ambitionierte Ziele. In den kommenden zehn Jahren ist geplant, 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau und die Digitalisierung der Netze und ihrer Begleitsysteme zu investieren. Dieses Engagement unterstreicht die Bedeutung moderner, digitalisierter Infrastrukturen für eine erfolgreiche Energiewende. Durch den Einsatz intelligenter Technologien sollen die Verteilnetze automatisiert und effizienter gestaltet werden, um den steigenden Anforderungen einer nachhaltigen Energieversorgung gerecht zu werden. Intelligente Messsysteme können Energieflüsse optimieren und die KI-gestützte Erhebung und Analyse von Daten anspruchsvolle Prozesse digitalisieren und automatisieren. Der Einfluss der Digitalisierung ist daher immens für das Erreichen des dritten Ds: Dekarbonisierung.
Digitalisierung als wichtiger Schlüssel zum Erreichen der Energiewende
„Bis 2045 will Deutschland und bis 2050 die EU die Netto-Treibhausgasemissionen auf null reduzieren. Die erfolgreiche Digitalisierung des Energiesektors ist eine wesentliche Voraussetzung dafür“, erläutert Andreas Speith den Stellenwert für die Dekarbonisierung. Denn der Energiesektor steht vor großen Herausforderungen: Die zunehmend zeitliche und räumliche Entkopplung von Stromerzeugung und
-verbrauch durch dezentrale und volatile Erzeugungsanlagen erneuerbarer Energien zum Beispiel. Der veränderte Energieverbrauch aufgrund steigender Anteile von E-Mobilität oder der wachsende Einsatz von Wärmepumpen sind weitere Beispiele für die Aufgaben, die der Energiesektor in den kommenden Jahren bewältigen muss. Hierfür hat Westfalen Weser im vergangenen Jahr den Grundstein gelegt und seine Aktivitäten in den Bereichen Wärme, Energie, Infrastruktur und E-Mobilität in einer Marktgesellschaft gebündelt. Ziel ist eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung aus der Region für die Region. Hierfür braucht es ein auf Echtzeitdaten basierendes, volldigitales Energiesystem über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – von der erneuerbaren Erzeugung bis hin zur Nutzung in den Energiesektoren Strom, Wärme und E-Mobilität.
Die renommierte Gastrednerin Anna Kopp, IT Director und Niederlassungsleiterin von Microsoft Deutschland, plädiert für Optimismus und Neugierde im Umgang mit der Digitalisierung: „KI und die digitale Transformation sollten wir als Chance und nicht als Bedrohung verstehen. Wichtig ist es, die Menschen mitzunehmen und ihnen zu zeigen, dass sie in ihrem Arbeitsalltag von den neuen Technologien profitieren können.“ Ihr Vortrag stieß auf großes Interesse bei den Gästen des Westfalen Weser Forums und führte zu angeregten Diskussionen.