Im Mittelpunkt der jüngsten Verbandsversammlung des Wasserbeschaffungsverbands Am Wiehen (WBV) standen Neuwahlen im Vorstand sowie die Gespräche, wie die Wasserversorgung vor allem für die Sommermonate weiter optimiert werden kann.
Die Verbandsversammlung sprach Löhnes Bürgermeister Bernd Poggemöller das Vertrauen aus, und bestätigte ihn im Amt des Verbandvorstehers. Seine Stellvertretung beim WBV übernimmt sein Amtskollege aus Bad Oeynhausen, Lars Bökenkröger. Zudem sind die Bürgermeister Michael Schweiß (Hille) und Michael Kasche aus Hüllhorst in den vierköpfigen Vorstand gewählt worden.
Das erste wichtige Ereignis steht dem neuen Vorstand Mitte April bevor. Dann wird der neue Hochbehälter 3 in Bad Oeynhausen-Bergkirchen eingeweiht und in Betrieb genommen. Aktuell sind hier noch letzte Arbeiten an der technischen Ausstattung, im Außenbereich und die abschließende Reinigung durchzuführen. Anschließend kann der Hochbehälter mit 10.000 m3 Trinkwasser befüllt werden und seine wichtige Aufgabe unter anderem als Vorratsspeicher für verbrauchsstarken Zeiten erfüllen. Verbandsvorsteher Bernd Poggemöller erklärt jedoch: „Der Wasserspeicher ist für uns nur ein Puffer, der uns den zeitlichen Spielraum im Hochsommer deutlich vergrößern wird. Mehr Wasser haben wir dadurch nicht zur Verfügung.“
„Den normalen Wasserbedarf der Bürger können wir problemlos abdecken, schwierig bleibt es weiterhin, wenn es wieder heiße Trockenperioden gibt und der Wasserverbrauch kurzzeitig in extreme Spitzenbereiche hochschnellt“, ergänzt Lars Bökenkröger. Dies ist in den vergangenen Jahren ein paar Mal passiert. Dann lag der Wasserverbrauch über der Menge, die dem WBV aus Eigenförderung und Fremdbezug zur Verfügung stehen. „Mit der Inbetriebnahme des Hochbehälters haben wir nun die Möglichkeit, diese Fehlmenge je nach Verbrauch für vielleicht vier bis fünf Tage auszugleichen“, sagt Hilles Bürgermeister Michael Schweiß.
Der bedachte Einsatz von Trinkwasser wird also weiter nötig bleiben – nicht nur zum Schutz der Umwelt, sondern auch zur Sicherung der Wasserversorgung. Zudem arbeitet der WBV daran, neue Wasserförderungen und Fremdbezüge zu ermöglichen. Bereits geplant ist der Bau eines neuen Trinkwasserbrunnens. Der Brunnen Nummer 19 soll den alten Brunnen 17 B ersetzen, der nach vielen Betriebsjahren deutlich an Leistung eingebüßt hat und aufgegeben wird. Mit dem Brunnen 19 kann die Wassermenge aus der Eigenförderung des WBV wieder erhöht werden und gleichzeitig steigt die Versorgungssicherheit, da bestehende Brunnen entlastet werden. „Man kann sich das Zusammenspiel unserer 21 Brunnen so vorstellen wie in einem guten Team. Das funktioniert auch nicht, wenn nur einer durchgehend im roten Bereich tätig ist“, sagt Michael Kasche. Der Neubau des Brunnens wird im September im Wassergewinnungsgebiet Südhemmern beginnen. Voraussichtlich wird die Technik dann im Frühjahr 2022 in Betrieb gehen.