In Heek wird an der Zukunft der Energieversorgung gearbeitet. Hier soll der erste
Netzverknüpfungspunkt dem ansässigen Gewerbegebiet einen Anschluss zur Versorgung mit Wasserstoff ermöglichen. Als erstes Projekt dieser Art im Regierungsbezirk Münster möchte die Wasserstoff Entwicklungs GmbH & Co. KG die leitungsgebundene Versorgung mit Wasserstoff, dem Energieträger der Zukunft, realisieren. 2021 hat sich die AHLeG Energiegenossenschaft dazu entschlossen, eine Wasserstoffentwicklungsgesellschaft zu gründen. Initiiert wurde das Projekt von dem lokalen Energieversorger Stadtwerke Ahaus GmbH und der Gemeinde Heek. Mit der neuen Gesellschaft soll das Thema Wasserstoff in der Region Westmünsterland vorangetrieben werden. Voraussetzung für den Aufbau einer wasserstoffbasierten Energieversorgung ist eine lokale, stabile und sichere Netzinfrastruktur für den Transport. Hier setzt die neu gegründete Wasserstoff Entwicklungs GmbH & Co. KG an.
Die Bundesregierung plant den Aufbau eines bundesweiten Wasserstoffhaupttransportnetzes. Zurzeit verläuft dieses noch in Teilstücken durch Deutschland, doch der Netzentwicklungsplan für die ersten Umsetzungsschritte steht bereits. Eine zentrale Rolle spielt dabei die GET H2 Pipeline im Westen von Deutschland. Diese verläuft von Lingen kommend, Richtung Ruhrgebiet bis Marl/Gelsenkirchen. Im Kreis Borken soll durch die günstige Lage, der Bezug, die Speicherung und der Austausch von Wasserstoff möglich sein. Die Eperaner Kavernenspeicher sollen als Wasserstoffspeicher mit eingebunden werden. Die Leitung GETH2 soll laut den Betreibern OGE GmbH und Nowega GmbH 2024 unter Druck genommen werden.
Wasserstoff ist ein Speichermedium für grüne Energie. Mit Hilfe von Elektrolyseuren kann aus Strom, der zum Beispiel mit Windkraftanlagen erzeugt wird, Wasserstoff hergestellt werden. So wird die Energie in großem Umfang längerfristig speicher- und transportfähig.
Aktuell möchte sich die Wasserstoffentwicklungsgesellschaft in Kooperation mit anliegenden Netzbetreibern, Energieversorgern und Kommunen sinnvolle Netzverknüpfungspunkte an der GETH2 Pipeline sichern. Im weiteren Schritt ist ein Transportnetz ausgehend von den Verknüpfungspunkten zu den einzelnen Kommunen und deren Industrie-/Gewerbegebieten durchaus denkbar. So soll später eine leitungsgebundene Versorgung der Region Westmünsterland mit Wasserstoff ermöglicht werden. Um alle Akteure in der Netzplanung berücksichtigen zu können, befindet sich die Wasserstoff Entwicklungs GmbH & Co. KG zurzeit in der Bündelphase. Die Beteiligten der Entwicklungsgesellschaft wollen das Thema Wasserstoff groß denken und sind offen für weitere Teilnehmer und Interessierte. „Wasserstoff ist in Zukunft das Bindeglied unserer Energieversorgung.
Um das Netz jetzt möglichst sinnvoll und übergreifend zu planen, sind wir auf Informationen aus allen Richtungen über Bedarfe, Angebot und Nachfrage angewiesen. Hierzu haben wir eine Bedarfsabfrage auf www.wasserstoffentwicklung.net vorbereitet“, so Dr. Jörg Schuirmann, Geschäftsführer der Wasserstoff Entwicklungs GmbH & Co. KG. „Im Wasserstoffgeschehen stehen wir alle vor großen Herausforderungen. Da diese Herkulesaufgabe nicht allein zu stemmen ist, befürworten wir jeglichen Kooperationsgedanken und freuen uns auf neue aktive Partner, die gemeinsam mit uns die Wasserstoffentwicklung vorantreiben.“, betont Dr. Schuirmann.