In Warendorf hat am 4. August 2020 Lothar Schneider als Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW das Modehaus Ebbers als „Innovationsprojekt Klimaschutz“ ausgezeichnet und die entsprechende Plakette überreicht.
Bereits vor zwei Jahren hatte das Modehaus für umfassende Energieeffizienz-Maßnahmen den EnergieInnovationsPreis (EIP.NRW) der EnergieAgentur.NRW bekommen. ( Link zur Meldung von 2018 ) In der Zwischenzeit sind Christoph Berger, Inhaber des Traditionsgeschäftes, und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch viele weitere Schritte auf dem Weg zum energieeffizienten und klimafreundlichen Modehaus gegangen.
Der Verkaufsraum des Modehauses Ebbers liegt in einem Häuserblock durch fünf Gebäude hindurch auf acht Ebenen. Das älteste Haus des Blocks ist von 1886, das neueste von 1992. Die Haustechnik verteilte sich im Jahre 2014 auf sechs Heizzentralen mit zehn Wärmeerzeugern, drei Lüftungssystemen und 18 Klimageräte.
Die einzelnen Maßnahmen: Zunächst hatte man die Beleuchtung komplett auf LED-Technik umgestellt. Ein Erdgas-Blockheizkraftwerk (BHKW) produziert nun Strom und Wärme. Als Ergänzung steht ein Brennwertkessel zur Verfügung. Wesentliche Teile des Häuserblocks mit an die 7.000 Quadratmetern Nutzfläche werden schon mit der Grundlast an Wärme und Strom versorgt, denn um die Flächen des Modehauses herum liegen weitere Ladenlokale, Wohnungen, Büros und Praxen, von denen sich immer mehr ans Nahwärmenetz anschließen. Fünf dezentrale Wärmespeicher sorgen für eine gleichmäßige BHKW-Auslastung.
100 Messpunkte protokollieren alle Energieströme und Temperaturen. Für die zentrale, standortoptimierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Dachgeschoß werden ebenfalls die Betriebszustände in den Räumen des Modehauses erfasst. Dadurch können die Luftmengen je CO2-Werten und nach Wärmebedarf gesteuert werden, zum Beispiel wärmer in der Wäscheabteilung und kühler bei den Jacken.
480 Quadratmeter der Dachflächen sind inzwischen begrünt. Das Wasser für die Bewässerung wird vorab durch einen Wärmetauscher in der Lüftungsanlage geleitet, sodass die Kühlung der Verkaufsräume ohne weitere Energie für Kälte auskommt. Falls doch zusätzliche Kühlung notwendig ist: Die neuen Kälteanlagen sparen gegenüber den alten etwa 40 Prozent Strom. Eine Photovoltaik-Anlage soll demnächst die umfangreichen Energieeffizienz-Maßnahmen ergänzen.
Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, findet das neue „Innovationsprojekt Klimaschutz“ vorbildlich: „Bereits 2018 hatte das Unternehmen 216.000 kWh Energie weniger verbraucht, das entspricht 110 Tonnen CO2. Christoph Berger und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit der Vereinheitlichung und Modernisierung der Haustechnik über Immobiliengrenzen hinweg etwas ganz Besonderes geleistet.“
Vor zwei Jahren hatte die jährliche Kostensenkung bei 34.000 Euro gelegen, heute sind es bereits 50.000 Euro – Tendenz steigend. Die anderen Einsparwerte lassen sich nicht mehr vergleichen, da inzwischen die Verkaufsflächen um 25 Prozent vergrößert, weitere alte Anlagen abgeschaltet, neue Aufzüge in Betrieb genommen wurden und weitere Bedingungen sich verändert haben – bei Ebbers ruht man sich nicht auf dem Erreichten aus.
„Ich freue mich, dass wir nach zwei Jahren wieder von der EnergieAgentur.NRW ausgezeichnet werden“, sagt Ebbers-Inhaber Christoph Berger. „Tatsächlich arbeiten wir ja kontinuierlich am Thema Energieeffizienz weiter. Noch in diesem Jahr wollen wir beispielsweise ein zweites Blockheizkraftwerk in Betrieb nehmen Das ist etwas, das ich anderen Firmen mit auf den Weg geben kann: Die Erfolge motivieren uns alle sehr, immer noch effizienter mit Energie umzugehen.“ Das kann der Warendorfer Bürgermeister Axel Linke nur unterstützen: „Bei Ebbers wurde ein großartiges Projekt sehr erfolgreich umgesetzt. Es ist ein Paradebeispiel für ganzheitliches Denken in Sachen Energieeinsparung und Kostensenkung. Ich bin sicher, es wird einige Nachahmer finden.“
Weitere Informationen und eine Multimedia-Präsentation finden Sie hier: www.energieagentur.nrw