KOMPOTEC erhält Jubiläumsurkunde des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung
Gütersloh – Die KOMPOTEC GmbH produziert seit über 30 Jahren qualitätsgesicherten Kompost in Gütersloh. So erhielt sie im September 1994 erstmals das RAL-Gütezeichen des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. Zu dem besonderen Anlass bekam das Unternehmen nun eine Jubiläumsurkunde.
Regelmäßige Qualitätskontrollen
Um die Auszeichnung zu erhalten, war nach der Erstinbetriebnahme des Werkes ein einjähriges Anerkennungsverfahren nach den Vorgaben der Bundesgütegemeinschaft Kompost und dem RAL-Institut notwendig. Seitdem läuft das Überwachungsverfahren, zu welchem regelmäßige Qualitätsaudits gehören. Neben der Kontrolle der Prozesse vor Ort bestehen diese auch aus der Untersuchung von Kompostproben auf jeweils etwa 30 verschiedene Qualitätsparameter durch unabhängige Labore. So hat das Unternehmen in 30 Jahren allein am Standort in Gütersloh annähernd 400-mal die Qualität des Kompostes für Zwecke der organischen Düngung und Bodenverbesserung jedes Mal neu unter Beweis gestellt.
Qualitätsnachweis für einen unterschätzten Rohstoff
„Für den Vertrieb des Kompostes ist der anspruchsvolle RAL-Standard von unschätzbarem Wert“, führt Sebastian Böhme als Standortleiter und Geschäftsführer von KOMPOTEC aus.
Die mit dem Gütezeichen verbundene Wertsteigerung hat dabei nach Böhme nicht nur einen positiven Effekt für den Vertrieb des Kompostes, sondern helfe auch gegen das schlechte Image von Bioabfällen: „Es gibt eigentlich keine »Bioabfälle«. Das Wort ist viel zu negativ, weil »Abfälle« entsorgt gehören. Wir alle entsorgen jedoch keinen Abfall in der Biotonne, sondern wir sammeln einen sehr wertvollen Rohstoff für die Energieerzeugung, für den Einsatz im Gartenbau, für die Substratindustrie und die Landwirtschaft. »Biogut« wäre die treffendere Bezeichnung.“ So sei bei Bioabfällen durch die Kompostierung und die Nutzung des Kompostes bereits ein geschlossener Kreislauf erreicht.
Diese Kreislaufwirtschaft hat sich der Bioland-Verband auch als oberste Priorität gesetzt. Denn zur Schließung des Kreislaufes gehört unwillkürlich auch der Einsatz von Kompost dazu. Um diesbezüglich Erfahrungen zu sammeln und diese dann auch den Mittgliedern präsentieren zu können, suchte der Bioland-Bundesverband im Jahr 2013 ein bundesweites Referenzkompostwerk. Die Endscheidung fiel auf das Gütersloher Werk, da schon längere Zeit Kontakte bestanden und dort nachweislich beste Qualitäten produziert werden, die auch den höheren Anforderungen des Bioland-Verbandes entsprechen.
Vorab produziert das Unternehmen außerdem an vier Standorten Biogas mittels Trockenfermentation aus dem Bioabfall. Die Vergärung habe dabei keinen Einfluss auf die Qualität des späteren Kompostes: „Wir erzeugen nebenbei, unabhängig von Wind und Sonne alternative Energie. Biogas ist dabei speicherbar und kann sowohl verstromt als auch beispielsweise zu Biomethan für das Gasnetz oder LNG aufbereitet werden. Der Kompost ist am Ende dann noch ein natürlicher Bodenverbesserer.“ Bioabfall sei daher ein unterschätzter Rohstoff, was sich nicht nur deutlich an der immer noch viel zu schlechten Mülltrennung in vielen Haushalten zeige. Auch bei der Vermarktung gebe es weiter Vorbehalte, die sich mit dem RAL-Gütezeichen jedoch entkräften ließen.
Der Beginn der Eggersmann-Gruppe
Das Kompostwerk in Gütersloh war der Einstieg des Marienfelder Bauunternehmens Fechtelkord & Eggersmann in die Verarbeitung von Bioabfällen. Das 1993 in Betrieb genommene Werk war anfangs für die Produktion von 15.000 t Kompost pro Jahr ausgelegt. Es folgten aber immer wieder Erweiterungen, Modernisierungen und Anpassungen an den aktuellen Stand der Technik. So hat das Werk heute eine Verarbeitungskapazität von 65.000 t pro Jahr und erzeugt neben Kompost auch noch jährlich 5 Mio. Kilowattstunden Strom aus dem Biogas. Insgesamt wurden seit 1993 mehr als 1.600.000 t Bioabfall verarbeitet. Dabei wurden etwa 1,05 Mio. Kubikmeter gütegesicherter Kompost hergestellt, der direkt ab Werk regional in Gartenbau und Landwirtschaft vermarktet wird.
Über die KOMPOTEC GmbH
1992 errichtetet die Bauunternehmung Fechtelkord & Eggersmann GmbH aus Marienfeld ihr erstes eigenes Kompostwerk in Gütersloh und gründete dazu noch in demselben Jahr die KOMPOTEC GmbH. Die darauffolgende Unterteilung in die Geschäftsbereiche »bauen« und »kompostieren« markiert dabei auch das Entstehen der Eggersmann Gruppe GmbH & Co. KG, welche mittlerweile auch noch über eine international aktive Recyclingsparte verfügt. Heute besteht KOMPOTEC aus insgesamt drei Kompostwerken mit Biogaserzeugung (Enger, Gütersloh und Nieheim) sowie zwei Entsorgungspunkten (Dessau und Bielefeld). Ein weiteres Kompost- und Biogaswerk in Bomlitz wird in einer öffentlich privaten Partnerschaft mit dem Heidekreis betrieben. Der Vertrieb des Kompostes erfolgt seit 1999 über die Gesellschaft BIOTERRA.