Neues Pilotprojekt „Climate Data Entrepreneurial Club“ startet für den Klimaschutz
Paderborn – Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderung für die Menschheit. Damit Jugendliche ihm etwas entgegensetzen können, haben die Universitäten Paderborn und Bochum sowie die Gesellschaft für Informatik e.V. am 1. Juni das Pilotprojekt „Climate Data Entrepreneurial Club“ (CDEC) gestartet.
Mit dem Projekt, das Bildung für eine digital vernetzte Welt mit Engagement für den Klimaschutz verbindet, können Schülerinnen und Schüler Expertise in Informatik, Erdbeobachtung und Pädagogik erwerben, um eigene Nachhaltigkeitsprojekte zu initiieren und prototypisch umzusetzen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt mit rund einer Million Euro für zwei Jahre.
Federführend für die Universität Paderborn haben Tilman-Mathies Klar und Prof. Dr. Carsten Schulte, beide vom Institut für Informatik, den Antrag entwickelt. Das Paderborner Teilprojekt wird für zwei Jahre mit einer Fördersumme von rund 206.000 Euro unterstützt.
Teilnehmende arbeiten mit echten Satellitendaten
Das Projekt zielt darauf ab, die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 10 bis 13 (Alter 16 bis 19 Jahre) im Bereich Informatik, künstlicher Intelligenz (KI) und Datenauswertung durch leicht anpassbare und erweiterbare Lernmodule zu fördern. Dabei arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit Daten aus europäischen und deutschen Satellitenmissionen wie dem Copernicus Erdbeobachtungsprogramm und anderen Satellitenmissionen wie „EnMap“, „TerraSAR-X/TanDEM-X“ und der „Sentinel“-Flotte.
Die Lernmodule sollen den Jugendlichen helfen, sich mit Klimadaten und KI-basierter Nutzung auseinanderzusetzen und eigene Projektideen an der Schnittstelle von (Umwelt-)Informatik und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zur Gründung von gemeinwohlorientierten Unternehmungen zu ermutigen, die ihre Projektideen prototypisch umsetzen. So sollen zukünftige Fachkräfte im Kampf gegen den Klimawandel gestärkt werden.
Durch die Beschäftigung mit Geo- und Erdbeobachtungsdaten sowie dem selbstwirksamen „Maker-Ansatz“ – bei dem es um aktives und eigenständiges Entwickeln von Ideen geht – will das Projekt insbesondere Mädchen und junge Frauen dazu ermutigen und darin bestärken, sich mit Informatik und Data Science zu befassen sowie daran mitzuwirken, Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu entwickeln.
Ergebnisse in der (außer-)schulischen Bildung verankern Das Projektteam legt großen Wert darauf, die gewonnenen Erkenntnisse zu verbreiten und den Austausch mit Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zu stärken. Dafür aktivieren sie ein Netzwerk aus Wissenschaft, Praxis und bildungspolitischen Akteurinnen und Akteuren, um die Ergebnisse langfristig in der schulischen und außerschulischen Bildung zu verankern. Im Laufe des Projekts sollen neben sogenannten „Hackathons“, einer kollaborativen Soft- und Hardwareentwicklungsveranstaltung, auch offene Werkstätten stattfinden, die die Bedürfnisse der verschiedenen Akteursgruppen klären und es ermöglichen, die Forschungsergebnisse in etablierte Strukturen einzubinden