Einen Blick hinter die Kulissen bei einem der modernsten Büromöbel-Hersteller in Europa hat Anna Kebschull bei der Firma ASSMANN in Melle geworfen. Bei einem Rundgang erläuterten Dirk Aßmann und seine Tochter Karla der Landrätin, dass das erfolgreiche Gestalten von Arbeitswelten mittlerweile weit mehr ist, als Schränke und Tische zu produzieren. Für die konsequente Neuausrichtung des Familienunternehmens will Aßmann jetzt einen zweistelligen Millionenbetrag in den Standort Melle investieren, unter anderem soll ein Hochregallager entstehen. Neben der Produktion hochwertiger Büromöbel und Einrichtungslösungen verlegt das Unternehmen seinen Schwerpunkt mehr und mehr in Richtung Dienstleistung für individuelle Beratung, ganzheitliche Konzepte und Komplettlösungen zur Einrichtung moderner Arbeitswelten.
Abgeschottete Einzelbüros? Verstaubte Gummibäume? Gespräche auf langen Korridoren zwischen Tür und Angel? Das war gestern. In den Arbeitswelten von Heute sind Kommunikation, Kreativität, flache Hierarchien und Teamgeist gefragt – und entsprechend prozessorientiert und inspirierend sollte das berufliche Umfeld gestaltet sein.
Dirk Aßmann, geschäftsführender Gesellschafter des 1939 gegründeten Familienunternehmens, beschäftigt sich heute allerdings schon mit den Raumkonzepten für die Arbeitswelten von Morgen und Übermorgen. Und viele dieser Ideen hat er in seinem Firmensitz in Melle bereits umgesetzt. „Als wir hier vor anderthalb Jahren die Wände aus den Büros herausgerissen und eine Open Space-Arbeitsfläche geschaffen haben, hätten mich wahrscheinlich 90 Prozent meiner Leute am liebsten entlassen“, schmunzelt Aßmann rückblickend, denn: „Heute finden 98 Prozent der Mitarbeiter ihr neues Umfeld einfach nur ,supercool‘.“
Eine Vorstellung davon, wie komfortabel und konzentriert, wohnlich und motivierend es in den von ASSMANN gestalteten Bürowelten zugehen kann, bekamen die Gäste – neben Landrätin Anna Kebschull hatten sich auch Melles Bürgermeister Reinhard Scholz und Melles Wirtschaftsförderer Florian Weßling sowie WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage auf den Weg gemacht – in das erst vor wenigen Wochen eröffnete ASSMANN Forum, einem Showroom, den die Mitarbeiter des Möbelfabrikanten auch aktiv zum Arbeiten und Erholen nutzen können. „Man sieht, dass sie ihrer Zeit vorausdenken“, war Kebschull sichtlich beeindruckt von dem ressourcensparenden Nutzungskonzept des Forums und testete interessiert die verschiedenen Kommunikationsmodule, Co-Working-Spaces und Lounge-Arrangements.
Dass die Möbel aus Melle nicht nur durch Ästhetik und Funktionalität überzeugen, sondern auch nachhaltig produziert, weiterverarbeitet und europaweit vertrieben werden, hat der Firma ASSMANN 2019 eine Nominierung unter den Top 3 des Deutschen Nachhaltigkeitspreises eingebracht. Nicht die einzigen Auszeichnungen: 2015 erhielt das Unternehmen den Großen Preis des Mittelstands der Oskar-Patzelt-Stiftung; zwei Zertifikate als Top-Arbeitgeber (2017 und 2019) belegen die hohe Mitarbeiterzufriedenheit; der Hermann-Schmidt-Preis (2018) für innovative Berufsbildung unterstreicht die ASSMANN‘schen Qualitäten in Sachen Ausbildung. „Die Firma ASSMANN ist nicht nur ein Aushängeschild für die Stadt Melle und die Region, sondern kann Vorbild auch für andere Unternehmen sein,“ zeigte sich Melles Bürgermeister Reinhard Scholz überzeugt.
Während Dirk Aßmann noch jede Menge Pläne im Kopf hat und sich nie mit dem Erreichten zufrieden gibt – „Das ist das Unternehmergen“, nickt Anna Kebschull wissend – steht mit Karla Aßmann bereits die vierte Generation in den Startlöchern. Die gelernte Industriekauffrau und studierte Betriebswirtin ist seit drei Jahren im Familienunternehmen tätig und hat – genau wie ihr Vater, den Kopf voller Ideen, wie sich die Firma ASSMANN auch künftig wandeln und weiterentwickeln kann. „Das macht ein erfolgreiches Familienunternehmen aus“, sieht Landrätin Kebschull die Zukunft des Möbelherstellers und seiner rund 380 Mitarbeiter in guten Händen, „wenn jede Generation Spaß an den Herausforderungen hat und dem Unternehmen ihren eigenen Stempel aufdrückt.“