Georgsmarienhütte GmbH und Realschule vereinbaren Zusammenarbeit bei der Berufsorientierung
Auf dem weitläufigen Gelände des Stahlwerks in der Hüttenstadt stand jetzt die Berufsorientierung im Fokus, als die Georgsmarienhütte GmbH (GMH) und die Realschule Georgsmarienhütte ihre künftige Zusammenarbeit vertraglich besiegelten. Dazu kamen Alexander Naujoks, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Georgsmarienhütte GmbH, der Ausbildungsleiter der Georgsmarienhütte GmbH Florian Pörtner, Schulleiterin Barbara Stahl, Konrektor Christian Diekmann, der Koordinator für Berufsorientierung Dominik Hackmann, die MaßArbeit-Bereichsleiterin Susanne Steininger und Annika Schütte von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit zusammen. Mit dabei war auch Bürgermeisterin Dagmar Bahlo.
„Von einer solchen Kooperation haben alle etwas: Das Stahlwerk findet Nachwuchskräfte, die Schule entlässt ihre Absolventen in einen sicheren Hafen und die Stadt freut sich, dass die jungen Menschen am Ort bleiben“, brachte die Bürgermeisterin die Ziele der Zusammenarbeit auf den Punkt. Die im Kooperationsvertrag vereinbarten Module sind gemeinsame Projekttage, Bewerbertrainings, Praktikumsplätze, das Modul Unternehmen im Unterricht und auch Elternabende, die die Schule und das Stahlwerk in Zukunft gemeinsam umsetzen wollen. Die Servicestelle Schule-Wirtschaft begleitet den gemeinsamen Weg und unterstützt beide Partner bei der Organisation und Umsetzung.
„Wir arbeiten schon fast elf Jahre sehr konstruktiv mit der Realschule zusammen und freuen uns, die von der MaßArbeit initiierten und organisierten Module gerade mit dieser Schule in einem Vertrag verbindlich festzuschreiben“, sagte Geschäftsführer Alexander Naujoks. Ausbildungsleiter Florian Pörtner ergänzte: „Wir haben mit der Realschule Georgsmarienhütte einen sehr guten Partner gefunden, schätzen die kurzen Wege und wollen unsere schon länger bestehende Zusammenarbeit in Zukunft weiter ausbauen.“
Das Stahlwerk in Georgsmarienhütte bietet weltweit Stab- und Rohstahl an, der die Basis für viele Industrien ist, zum Beispiel im Bereich Automotive, aber auch für erneuerbare Energien. Mit „Green Steel“ trägt die GMH Gruppe dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung. So werde durch die Verwendung eines Elektrolichtbogenofens bei der Stahlschmelze 80 Prozent weniger CO2 ausgestoßen, erklärte Naujoks: „Das ist nicht nur für die Umwelt gut. Für junge Talente wird der Sinn und Zweck dessen, was sie tun, immer wichtiger. „Die Stahlindustrie hat leider immer noch den Ruf, Old Economy zu sein, ist aber High-Tech.“
Auch Schulleiterin Barbara Stahl freute sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Vorzeigeunternehmen – nicht nur, weil sie durch ihren Nachnamen eine besondere Verbindung zum Unternehmen habe, wie sie lachend anmerkte. Besonders glücklich war sie darüber, dass die GMH auch benachteiligten Jugendlichen eine Chance gebe. „Wir helfen auch Menschen, deren Biographie nicht so gerade verlaufen ist“, berichtete Naujoks.
Ein gemeinsames Ziel der Kooperation wird es auch, Mädchen für technische Berufe zu gewinnen. Aus Sicht von MaßArbeit-Bereichsleiterin Susanne Steininger sind „Mädchen oft sehr traditionell bei der Berufswahl“: Deshalb seien MINT-Projekte so wichtig. Auch Naujoks meinte, dass weibliche Bewerber eine andere Ansprache bräuchten: „Die Überzeugung, dass technische Berufe und auch das Stahlwerk für Mädchen attraktiv sind, können nur überzeugende Vorbilder vermitteln.“
Ebenfalls eine wichtige Zielgruppe im Rahmen der Zusammenarbeit sind die Eltern. Aus diesem Grund seien Elternabende ein Bestandteil der Kooperationsvereinbarung, erklärte Annika Schütte von der Servicestelle Schule-Wirtschaft. Neben anderen Untersuchungen zeige auch eine vom Landkreis Osnabrück 2018 durchgeführte Studie, dass Eltern die zentralen Ansprechpartner bei der Berufswahl ihrer Kinder seien.
Ein dickes Lob gab es für die MaßArbeit sowohl vom Unternehmen, als auch von der Realschule: „Die Servicestelle macht einen tollen Job. Es ist immer wichtig, dass jemand von außen begleitet, da alle Beteiligten so wichtige Impulse bekommen. Dadurch kann etwas entstehen, was gar nicht auf der Agenda stand“, zeigte sich Ausbildungsleiter Pörtner zufrieden mit der langjährigen Zusammenarbeit.