IHK: Weniger Ausbildungsverträge – mehr offene Ausbildungsstellen

Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) verzeichnet Anfang Oktober ein Minus von 3,5 Prozent bei den neu eingetragenen Ausbildungsverträgen (absolut 7.275; Vorjahr 7.541). Gleichzeitig sei auch die Anzahl der unvermittelten Bewerberinnen und Bewerbern nach Angaben der Agenturen für Arbeit in Ostwestfalen um 1,2 Prozent auf absolut 875 zurückgegangen.

Parallel dazu sei der Saldo der unbesetzten Ausbildungsstellen um 22 Prozent auf 364 deutlich gestiegen. „Der deutliche Anstieg der unvermittelten Ausbildungsstellen drückt die Probleme der Unternehmen aus, offene Ausbildungsstellen besetzen zu können“, beschreibt IHK-Geschäftsführer Swen Binner die aktuelle Situation. In dieser Woche würden Einzelgespräche mit allen unvermittelten Bewerberinnen und Bewerbern geführt, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden hätten.

„Allerdings zeigen die ersten Rückläufer aus den Nachvermittlungsterminen, dass nicht einmal ein Drittel der Jugendlichen, die als ausbildungsstellensuchend gemeldet sind, zu den Einzelgesprächen erschienen sind oder sich entschuldigt abgemeldet haben“, kritisiert Binner. Für die Nachvermittlungsphase habe die IHK noch offene Ausbildungsstellen bei den Unternehmen abgefragt. „Niemals haben uns die Unternehmen für die Nachvermittlungsphase mehr offene Ausbildungsstellen gemeldet als in diesem Jahr – insgesamt 135 in IHK-Berufen“, so Binner weiter. Für 2014 würden immer noch viele Ausbildungsplätze von den Unternehmen im Gastgewerbe, in der Logistik, bei Speditionen, im Einzelhandel, aber auch in den Büroberufen gemeldet, die die Unternehmen trotz großer Bemühungen nicht besetzen könnten.

Derzeit sieht die IHK starke Rückgänge bei den Berufsgruppen IT- Systemkaufleute (-16,2 Prozent/absolut 62), Informatikkaufleute (-16,7 Prozent/30), Bankkaufleute (- 15,4 Prozent/307) sowie auch bei Verkäufern (-13,5 Prozent/418). „Der Rückgang bei den Banken liegt beispielsweise auch daran, dass wegen des doppelten Abiturjahrgangs im vergangenen Jahr deutlich mehr Ausbildungsstellen über Bedarf von den meisten Banken angeboten wurden“, so der IHK-Geschäftsführer. Größere Zuwächse verzeichne die IHK bei Köchen (+13 Prozent/140) und bei Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen (+11 Prozent/126). Nach Worten Binners würden die regionalen Partner im Ausbildungskonsens – vor allem Agenturen für Arbeit, Handwerkskammer, IHK – nicht nachlassen, weitere Ausbildungsstellen einzuwerben. Der Schwerpunkt müsse aber darauf gelegt werden, mehr Jugendliche für die berufliche Bildung zu interessieren, um dann auch über eine gesteigerte Nachfrage das Angebot zu verbessern.

www.ostwestfalen.ihk.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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