Deutschland ist ein traditionelles Einwanderungsland. Das ist kein besonders neues Ergebnis, auch wenn es nicht immer so wahrgenommen wird. Im Mittelalter, später in der Weimarer Republik und im wiedervereinigten Deutschland kamen Menschen aus verschiedenen Ländern hierher. Selbst in der damaligen DDR waren Einwanderer aus anderen sozialistischen Ländern üblich.
Für die Wirtschaft ist die Zahl der Zuwanderer und Einwohner ohne deutschen Pass zunehmenden von Bedeutung. Sie sind auf ausländische Fachkräfte angewiesen. Verwaltungen und Hilfsorganisationen stehen bei der Betreuung häufig vor Problemen. Die Sprache stellt das größte Problem für Zuwanderer dar.
Der Weg nach Deutschland
Der Großteil der in Deutschland lebenden Menschen stammt aus einem anderen Mitgliedsland der Europäischen Union. Dank der zugesicherten Reisefreiheit ist es diesen Zuwanderern ohne zusätzliche Bürokratie erlaubt, in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Möchte ein Mensch aus einem Land außerhalb der EU in der Bundesrepublik leben, ist eine Aufenthaltsgenehmigung erforderlich.
Eine Aufenthaltsgenehmigung ist aus verschiedenen Gründen zu beantragen. Für die erfolgreiche Beantragung muss die ausländische Person diverse Dokumente und Nachweise erbringen. Sie sind im Original vorzulegen sowie in deutscher Sprache. Für die Übersetzung von wichtigen Dokumenten wird ein vertrauenswürdiges und professionelles Übersetzungsbüro benötigt. Neben der einwandfreien Übersetzung ist eine Beglaubigung erforderlich, die dem Muster der „Haager Apostille“ gleichen muss. Das geht aus Informationen vom Auswärtigen Amt hervor.
Für die Wirtschaft unerlässlich
Jeder zehnte Beschäftigte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Ohne Arbeitnehmer aus dem Ausland würde die hiesige Wirtschaft umgehend kollabieren. Der demografische Wandel und niedrige Geburtenraten verschärfen den Fachkräftemangel in Deutschland. In einigen Branchen begrenzt der Fachkräftemangel das Wachstum schon heute. Einwanderer sind für die Wirtschaft in Deutschland unerlässlich.
Besonders deutlich wird das in zwei elementaren Wirtschaftszweigen in der Bundesrepublik. In der Gastronomie ist der Anteil an Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund so groß wie in keiner anderen Branche. Jeder dritte Arbeitnehmer hat in der Gastronomie keinen deutschen Pass. Noch größer ist der Anteil in einem Bereich, die durch die Corona-Krise in die Presse gelangte. In der fleischverarbeitenden Industrie sind vier von zehn Beschäftigte keine Staatsbürger Deutschlands. Wären sie nicht da, würden diese Branchen zusammenbrechen.
Verwaltungen denken neu
Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich sehr gut entwickelt. Ganz im Gegensatz zu diversen anderen Staaten der Europäischen Union. Das hat Interesse bei Ausländern geweckt, ihre berufliche und private Zukunft in der Bundesrepublik zu finden.
Für die Verwaltungen stellt die zunehmende Zahl von Ausländern ohne ausreichend deutsche Sprachkenntnisse eine Herausforderung dar. Auch wenn diese Menschen keine Deutschen sind, kommen sie mit der deutschen Bürokratie in Kontakt. Sie brauchen Beratung, müssen ihre Rechten und Pflichten in Deutschland kennen. Ohne Übersetzungen und Dolmetscher ist das Zusammenleben nicht möglich.
Neue Wege geht die Bundeshauptstadt Berlin. Die Stadt an der Spree mit den Wahrzeichen Alexanderplatz oder das Rote Rathaus wird immer internationaler. Gut für die heimische Wirtschaft, die von ausländischen Arbeitskräften profitiert. Gut auch für Übersetzungsbüros und Dolmetscher. Sie sind stark gefragt.
Um den Anfragen von nicht deutschsprachigen Menschen in Bürgerämter der Stadt Berlin gerecht zu werden, wurde während der Corona-Krise ein Dolmetscherdienst integriert. Fortan können die Mitarbeiter auf Dolmetscher per Telefon zurückgreifen. Sie bieten Hilfe in 15 Sprachen und sollen bei Sprachbarrieren im traditionellen Einwanderungsland Deutschland unterstützen.