Der Hexenschuss, wer kennt ihn nicht, diesen stechenden Schmerz im Rücken? Auch die Ursachen kennt jeder: Eine falsche Bewegung oder plötzliche Überlastung. Kleine Ursache – große Wirkung, dieses Prinzip gilt für die meisten Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems, die für mehr als jeden vierten Krankschreibungstag in Deutschland verantwortlich sind.
„Ihren Ursprung finden diese Erkrankungen häufig am Arbeitsplatz“, erklärt Jörg Karau, Physiotherapeut und ErgoPhysConsult aus Espelkamp. „Mit Beratung, Optimierung von Produktions- und Büroarbeitsplätzen und Mitarbeiterschulungen als Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements können wir für Abhilfe sorgen.“
Jörg Karau betreibt seit 1991 das Therapiezentrum Karau in Espelkamp. „Meine Erfahrungen in der Physiotherapie haben meinen Blick für die Ursachen geschärft“, sagt Karau. „Dieses Wissen wollte ich interdisziplinär nutzen und habe mich deshalb zum Arbeitsplatzberater weitergebildet.“ Als ErgoPhysConsultant folgt er einem ganzheitlichen Ansatz, der Ergonomie mit Physiotherapie verbindet. „Als qualifizierte Arbeitsplatzberater ermöglichen wir den Unternehmen durch die ergonomisch richtige Gestaltung oder Einstellung von Arbeitsplätzen und Arbeitsmitteln die Gesundheit ihrer Mitarbeiter aktiv zu verbessern“, erläutert Karau. Mit im Team sind seine Frau Katharina, ebenfalls Physiotherapeutin und Arbeitsplatzberaterin, und Janina Rollmann, die sich neben der Physiotherapie auf das betriebliche Gesundheitsmanagement konzentriert. „Krankheit ist eine wirtschaftliche Belastung für das Unternehmen“, stellt Frau Karau fest und ergänzt: „Ein Unternehmen mit gesunden Mitarbeitern ist erfolgreicher.“
Die Zahlen der Krankenkassen sprechen eine deutliche Sprache und bestätigen diese Ansicht. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sind für etwa 25 Prozent des Krankenstandes und der Verordnungen an Schmerzmitteln in Deutschland verantwortlich, doch das ist nur ein Durchschnittswert. „Die demografische Entwicklung führt dazu, dass der Anteil der älteren Arbeitnehmer steigt. Die Zunahme der Ausfalltage und der damit verbundenen Kosten für die Betriebe sind die Folge“, erläutert Karau. „Für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen wird das Gesundheitsmanagement deshalb immer wichtiger.“ Die ergonomische Optimierung der Arbeitsplätze spielt dabei eine besondere Rolle. Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe verbessern die Gesundheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz unmittelbar und sorgen vor allem dafür, ihre Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten. Über diese wirtschaftlichen Vorteile hinaus profitieren die Unternehmen auch ideell. „Der Arbeitsplatz ist für den Menschen ein wichtiger Teil seines Lebens. Die Verbesserung des Arbeitsumfeldes fördert die Mitarbeiterbindung. Die Arbeitnehmer spüren, mein Unternehmen tut etwas für mich. Das stärkt das Image des Unternehmens. Bei steigendem Fachkräftemangel verbessern sie damit auch ihre Position auf dem Arbeitsmarkt.“
Jörg Karau und sein Team machen dieses Potential durch die drei Elemente Ergonomie, Physiotherapie und Beratung für die Unternehmen nutzbar. „Zuerst analysieren wir die Gegebenheiten am Arbeitsplatz nach ergonomischen und physiotherapeutischen Gesichtspunkten“, erläutert Karau. Zusätzlich kann der Gesundheitszustand der Mitarbeiter mit Hilfe anonymisierter Fragebögen oder Bodycharts erfasst werden. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, ob, wo und welche Probleme bestehen. „Auf dieser Basis geben wir Empfehlungen für Gestaltung und Umgestaltung neuer oder bereits vorhandener Arbeitsplätze“, sagt Karau. „Sowohl die Ansprüche der Betriebsleitung als auch die Forderungen der Fachleute von der Arbeitssicherheit fließen in unser Konzept mit ein, da wir als Physiotherapeuten und ErgoPhysConsultants die Aufgabenstellung aus einer anderen Perspektive angehen“, meint Frau Karau. Begleitet werden die Maßnahmen von Schulungen und Ergonomie-Sprechstunden. „Wir bekommen so schneller mit, wo etwas zwickt“, meint Karau. „Die Mitarbeiter bekommen die Möglichkeit, eigenverantwortlich aktiv zu werden. Und wir können schnell feststellen, wo Änderungsbedarf besteht.“ Diagnosen stellen die Physiotherapeuten nicht. „Unser Schwerpunkt ist die Ergonomie.
Als qualifizierte Arbeitsplatzberater haben Jörg Karau und sein Team bereits für zahlreiche Klienten Gesundheitskonzepte entwickelt, beispielsweise für Johnson Controls, Lemförder Elektronik oder die Gauselmann-Gruppe in OWL oder die Deutsche Gesellschaft für Bergbau und Endlagerstätten im niedersächsischen Peine. Neben Produktion und Verwaltung spielt der Arbeitsplatz Auto und der Bereich Automotive eine immer größere Rolle. „Kompetente Arbeitsplatzberatung durch einen ErgoPhysConsultant ist betriebliche Gesundheitsförderung, die bei den Mitarbeitern ankommt und nachhaltig wirkt“, ist Karau überzeugt. „Unternehmen und Mitarbeiter profitieren ganz unmittelbar und auch das Betriebsklima gewinnt. Fühlt der Mensch sich gut, sinken die Ausgaben im Gesundheitswesen. Bleiben sie leistungsfähig, kommt das unserer Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb zugute.“ Aus diesem Grund wird die Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz auch staatlich gefördert: 500 Euro je Mitarbeiter können steuerfrei aufgewendet werden.
Über Team Karau
Jörg Karau betreibt seit 1991 eine eigene Praxis für Physiotherapie in Espelkamp. 2007 hat er die Weiterbildung zum ErgoPhysConsult beim Deutschen Verband der Physiotherapeuten (ZVK) abgeschlossen. Als Berater für Ergonomie am Arbeitsplatz unterstützt er seitdem Arbeitgeber dabei, Arbeitsplätze ergonomisch zu optimieren und zeigt Arbeitnehmern, wie sie ihren Berufsalltag durch eigenverantwortliches Verhalten gesund und beschwerdefrei bewältigen können.
Seit 2011 wird er dabei von seiner Frau Katharina und Janina Rollmann unterstützt. Rollmann hat Physiotherapie studiert und mit dem Bachelor in Physiotherapie, Schwerpunkt Betriebliche Gesundheitsvorsorge, abgeschlossen.
Karau ist der einzige ErgoPhysConsult in Ostwestfalen-Lippe und mit seinem Team Mitglied des bundesweiten ErgoPhysConsult-Netzwerkes EPCN, zu dem sich 11 kompetente Arbeitsplatzberater zusammengeschlossen haben.
Ergonomie-Parcours
Der Ergonomie-Parcours ist ein anschaulich gestalteter Workshop mit 10 bis 13 Stationen. „Das Programm wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – kurz BAuA – entwickelt“, erklärt Rollmann. „Der Parcours ist hervorragend geeignet den Mitarbeitern im betrieblichen Umfeld zu vermitteln, was sie an ihrem Arbeitsplatz selbst für die eigene Gesundheit tun können.“ Innerhalb eines Vormittages lernen die Mitarbeiter, wie sie ihren Arbeitsplatz optimal an die eigenen Bedürfnisse anpassen können. Behandelt werden z.B. die Themen Rückengesundheit, richtige Arbeitshöhe beim Sitzen und Stehen, richtiges Tragen oder Training und Entspannung für die Augen. Der Ergonomie-Parcours kann an die unterschiedlichen Erfordernisse von der Arbeit in Produktion oder Büro angepasst werden. Am Ende des Parcours sind die Mitarbeiter in der Lagen, ihre Arbeitsplätze ergonomisch richtig einzustellen.
Arbeitsplatzberatung, Optimierung und begleitende Angebote
„Der erste Schritt ist die Ermittlung der spezifischen Belastungen in den verschiedenen Bereichen“, erläutert Karau den typischen Ablauf einer Arbeitsplatzberatung. „Dabei nutzen wir das Screening gesundes Arbeiten (SGA) oder die Leitmerkmalmethode (LMM) aber auch andere standardisierte Fragebögen.“ Untersucht werden Tätigkeitsbereiche wie Heben, Halten, Tragen, Ziehen und Schieben und manuelle Arbeitsprozesse. Die Ergebnisse werden ausgewertet und ermöglichen die Beurteilung des Gesundheitsrisikos an den verschiedenen Arbeitsplätzen. Auf dieser Grundlage wird dann festgelegt, wo die Maßnahmen ansetzen sollen. „Wir arbeiten Ziele und Lösungsalternativen aus“, erklärt Karau. „Gemeinsam mit den Verantwortlichen im Betrieb legen wir dann die Zielsetzung fest und entscheiden, wie sie umgesetzt werden soll.“ Die Möglichkeiten sind vielfältig, dazu gehören Arbeitsmittel- und Arbeitstechniktraining, Arbeitsplatzgestaltung, Vorträge und Workshops, eine physiotherapeutische Sprechstunde im Betrieb, individuelle Gesundheitskurse, Augentraining oder der Ergonomie-Parcours.
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