VerbundVolksbank OWL eG zufrieden mit Geschäftsjahr 2024
- Kredit- und Einlagengeschäft wächst überplanmäßig
- Operatives Ergebnis auf Rekordniveau
- Vorsorge/Absicherung gewinnt an Bedeutung
- Starker Mitgliederzuwachs
- Dividende in Höhe von 4,0 Prozent
Paderborn – Das Jahr 2024 stand im Zeichen einer hartnäckigen Wirtschaftsstagnation mit entsprechend anspruchsvollen Rahmenbedingungen auch für die Unternehmen und Verbraucher in Ostwestfalen-Lippe und im Altkreis Brilon. Das gesamtkonjunkturelle Umfeld war nicht förderlich für nachhaltige Erholungsimpulse der deutschen Wirtschaft. In Anbetracht dieser Rahmenbedingungen ist die Entwicklung der VerbundVolksbank OWL eG im vergangenen Geschäftsjahr sehr bemerkenswert. Die genossenschaftliche Regionalbank konnte sowohl auf der Kredit- als auch auf der Anlagenseite gute Zuwächse verzeichnen.
Das wirkte sich erneut auch positiv auf die Ertragsstärke der Bank aus, die ihr überdurchschnittliches operatives Betriebsergebnis vor Bewertung aus 2023 auf ein neues Rekordniveau steigern konnte. „Auch wir haben im Jahr 2024 gespürt, dass die wirtschaftliche Lage unsere Kunden stark beschäftigt. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen waren die herausforderndsten seit der Finanzkrise 2008/2009. Dass wir unseren Wachstumskurs dennoch fortsetzen konnten, ist für uns der Beleg, dass bei allen Sorgen auch Grund zur Zuversicht besteht. Unsere Mitglieder und Kunden sehen in uns einen Stabilitätsanker, der gerade auch in volatilen Zeiten bereit ist, Wachstum zu begleiten, Risiken abzudecken und Lösungen aufzuzeigen. Für dieses Vertrauen sind wir sehr dankbar“, erklärt Ansgar Käter, Vorstandsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL.
Mit den Geschäftszahlen ist der vierköpfige Vorstand daher auch zufrieden. Einige wichtige Kennzahlen haben einen historisch hohen Stand erreicht. „Das Jahresergebnis hat unsere eigenen Erwartungen und Planungen übertroffen. Insofern fühlen wir uns darin bestätigt, dass unser dezentrales Geschäftsmodell mit unseren sieben regionalen Zweigniederlassungen und die entsprechend hohe Kundenorientierung ein wesentlicher Baustein für unseren Erfolg sind“, betont Ansgar Käter. Auch ein starkes Mitgliederwachstum und die erneut verbesserte Eigenkapitalbasis sprechen dafür, dass die VerbundVolksbank OWL für die Zukunft sehr gut aufgestellt ist.
Geschäftsjahr 2024
Die Bilanzsumme stieg 2024 auf 10,623 Milliarden Euro (+ 4,2 %) und erreichte damit einen neuen Höchstwert in der Bankgeschichte. In Erwartung einer anhaltenden Investitionszurückhaltung war die Bank von einem moderaten Wachstum im Kreditgeschäft ausgegangen. Der erzielte Anstieg auf 7,04 Milliarden Euro (+ 3,3 %) liegt jedoch oberhalb der Planung. Damit übertrafen die Forderungen an Kunden erstmals in der Bankgeschichte die Marke von 7 Milliarden Euro.
Hier waren zwei Effekte besonders ausschlaggebend. Zum einen wurden weiterhin zahlreiche Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windkraft, auf den Weg gebracht. Die Summe der neu zugesagten Kredite belief sich auf 529,4 Millionen Euro und verdoppelte sich damit nahezu. „Unsere Expertise bei der Finanzierung der nachhaltigen Transformation ist weiterhin stark gefragt. Das hat das Kreditgeschäft beflügelt“, ordnet Thorsten Wolff, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der VerbundVolksbank OWL, ein. Zum anderen zog besonders in der zweiten Jahreshälfte auch die Nachfrage im Bereich der privaten Baufinanzierung wieder an. Hier standen Sanierungsmaßnahmen im Vordergrund. Bei Neubauprojekten warteten viele Interessenten aufgrund konjunkturbedingter Unwägbarkeiten noch ab. Die offenen Darlehenszusagen im gesamten Kreditbereich erreichten zum Jahresende einen neuen Höchststand in der langen Bankgeschichte.
Im Einlagengeschäft herrschte im Laufe des Geschäftsjahres 2024 bei der VerbundVolksbank OWL phasenweise ein echter Run auf attraktive Zinsen. Die Kundeneinlagen legten deutlich auf 7,59 Milliarden Euro (+ 7,5 %) zu. Viele Anleger waren auf eine kurz- und mittelfristige Verfügbarkeit von Liquidität bedacht und fokussierten sich zum Beispiel auf Tagesgelder und Festgelder. „Der überdurchschnittliche Anstieg bei den Einlagen ist ein starker Vertrauensbeweis unserer Kunden. Für eine gute Vermögensstruktur mit minimierten Risiken empfehlen wir unseren Kunden weiterhin, ihr Geld breit zu streuen und auf verschiedene Anlageformen zu verteilen“, erklärt Ina Kreimer, Vorstandsmitglied der VerbundVolksbank OWL.
Auch das gesamte betreute Kundengeschäftsvolumen stieg mit 5,9 Prozent deutlich auf einen neuen historischen Bestwert von 22,16 Milliarden Euro.
Rekordzuwachs beim Thema Mitgliedschaft
Besonders erfreulich ist die sehr positive Entwicklung bei den Neumitgliederzahlen. Annähernd 8.000 Kunden entschlossen sich, auch Anteilseigner der VerbundVolksbank OWL zu werden. Damit waren zum 31.12.2024 insgesamt 164.796 Menschen Mitglied der Genossenschaftsbank. „Unsere genossenschaftliche Familie wächst und wächst. Die Vorteile der Mitgliedschaft und der genossenschaftlichen Idee sind fester Bestandteil unserer Kundenberatung. Immer mehr Menschen sind von diesen Vorteilen und Mehrwerten unseres Hauses überzeugt“, freut sich Frank Sievert, Vorstandsmitglied der VerbundVolksbank OWL, über die Entwicklung.
Der Zuwachs bei den Mitgliedern ist im Vergleich der genossenschaftlichen Bankengruppe überdurchschnittlich hoch, auf Bundesebene waren die Mitgliederzahlen insgesamt im vergangenen Jahr rückläufig. Bemerkenswert ist dabei, dass in Ostwestfalen-Lippe und im Altkreis Brilon vor allem in den jüngeren Altersgruppen die Zahlen besonders stark gesteigert werden konnten. „Diesen Trend wollen wir in diesem Jahr, das von den Vereinten Nationen als Internationales Jahr der Genossenschaften ausgerufen wurde, weiter fortsetzen. Der genossenschaftliche Gedanke ist und bleibt modern und zukunftssichernd“, so Frank Sievert. Nach den erfolgreichen Mitgliederversammlungen in Detmold, Brilon und Salzkotten im vergangenen Jahr freut sich die VerbundVolksbank OWL auf die weiteren Mitgliederversammlungen in diesem Jahr in Paderborn, Beverungen, Bielefeld und Minden.
Operatives Betriebsergebnis über Plan
Das Jahr 2024 war geprägt von zurückgehenden Inflationsraten und infolgedessen schrittweise sinkenden Zinssätzen. Dennoch ist es der VerbundVolksbank OWL gelungen, ihr operatives Betriebsergebnis vor Bewertung überplanmäßig auf 124,2 Millionen Euro zu steigern, was einem neuen Höchstwert in der Bankgeschichte entspricht. Beim Zinsüberschuss verzeichnete die Bank eine stabile Entwicklung und landete mit 180,0 Millionen Euro (- 0,9 %) annähernd auf Vorjahresniveau. Der Provisionsüberschuss stieg hingegen deutlich an und lag mit 70,2 Millionen Euro (+ 9,7 %) deutlich oberhalb des Vorjahresniveaus.
Dieser resultiert unter anderem aus dem erfolgreichen Wertpapiergeschäft in einem außergewöhnlichen Börsenjahr. „Auch wir erleben einen Aktienboom. Die zunehmende Nachfrage lässt erkennen, dass Wertpapiere für immer mehr Menschen eine ernstzunehmende und sinnvolle Möglichkeit der Geldanlage sind“, betont Thorsten Wolff. Hier bestätigte sich der Trend des Vorjahres. Die Zahl der betreuten Wertpapierdepots wuchs auf über 77.700 (+ 9,8 %). Die Kurswerte aller Kundendepots legten ebenfalls deutlich um über 450 Millionen Euro auf 5,65 Milliarden Euro zu.
Viel Wachstumspotenzial für die Zukunft sieht die Genossenschaftsbank im Bereich Absicherung und Vorsorge. „Das Thema Vorsorge gehört zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft. Das merken wir aufgrund der steigenden Nachfrage. Hier sind wir strategisch gut aufgestellt, um dem zunehmenden Beratungsbedarf unserer Kunden gerecht zu werden“, sagt Ina Kreimer. Hierfür richtete die VerbundVolksbank OWL im vergangenen Jahr ein eigenes Kompetenzzentrum Financial Planning/Nachfolgeplanung ein, um ganzheitliche Lösungen für komplexe Vermögensstrukturen zu bieten.
Das Bewertungsergebnis aus dem Kredit- und Wertpapierbereich entwickelte sich etwas besser als geplant, die konjunkturelle Entwicklung machte sich bei einigen Kunden im vergangenen Geschäftsjahr jedoch negativ bemerkbar. „Angesichts der Konsumzurückhaltung und eines entsprechend teilweise schwierigen Marktumfeldes insbesondere für das produzierende Gewerbe war das Bewertungsergebnis im Kreditbereich kalkulierbar und ein Spiegelbild der konjunkturellen Lage“, ordnet Frank Sievert die Entwicklung ein.
Auch aufgrund eines erneut sehr ausgewogenen Kostenmanagements konnte die Bank ihre hohe Effizienz bewahren. Ausdruck dafür ist das Verhältnis von Aufwand und Ertrag, die sogenannte Cost-Income-Ratio, die noch einmal verbessert und auf den historisch besten Wert von 52 Prozent (Vorjahr 53 Prozent) gesenkt werden konnte.
Unter dem Strich erzielte die VerbundVolksbank OWL damit einen Jahresüberschuss in Höhe von 24,3 Millionen Euro, von dem auch die Mitglieder wieder profitieren werden. In welcher Höhe sie am Geschäftserfolg beteiligt werden, entscheidet Ende Mai die in diesem Jahr neu gewählte Vertreterversammlung. Der Aufsichtsrat und der Vorstand schlagen dem höchsten Gremium der Bank eine Gesamtdividende von 4,0 Prozent vor. Diese beinhaltet eine Basisdividende von 3,0 Prozent und aufgrund der überplanmäßigen Ergebnissituation erneut einen zusätzlichen Bonus von 1,0 Prozent. Insgesamt schüttet die genossenschaftliche Regionalbank damit eine Gewinnbeteiligung in Höhe von rund 10 Millionen Euro an ihre Teilhaber aus.
Finanzielle Stabilität so hoch wie nie
Der VerbundVolksbank OWL ist es auch im Geschäftsjahr 2024 gelungen, ihre Eigenkapitalbasis weiter zu festigen, und dies trotz immer strengerer regulatorischer Vorgaben. Die Gesamtkapitalquote stieg auf 17,6 Prozent (Vorjahr 17,0 Prozent). „Wir liegen bei unserer Eigenkapitalausstattung weit über dem, was die Aufsicht von uns verlangt. Unsere gute Eigenkapitalbasis verschafft uns weiterhin die Möglichkeit, unsere Kunden durch die konjunkturelle Entwicklung zu begleiten und Risiken verantwortungsbewusst zu managen“, berichtet Ansgar Käter.
Gesellschaftliches Engagement deutlich erhöht
Gemäß ihrem genossenschaftlichen Selbstverständnis unterstützte die VerbundVolksbank OWL auch im vergangenen Jahr zahlreiche Initiativen und Projekte und erhöhte hier ihr Engagement für ein intaktes Gemeinwesen deutlich. Im Jahr 2024 wurden rund 1.300 Projekte in Ostwestfalen-Lippe und dem Altkreis Brilon mit mehr als 1,7 Millionen Euro gefördert.
Potenzial der Künstlichen Intelligenz nutzen
Die Künstliche Intelligenz bietet auch der VerbundVolksbank OWL ein hohes Chancenpotenzial, um im Sinne der Kundenfokussierung Prozesse zu optimieren und so die Produktivität zu steigern. Im Zuge der Gründung eines eigenen Kompetenzfeldes zu diesem Thema wurden im vergangenen Jahr zwei neu geschaffene Stellen mit KI-Experten besetzt. Diese analysieren seitdem gemeinsam mit einem interdisziplinären Team aus verschiedenen Abteilungen und Bereichen der Bank Anwendungsfälle und setzen sie um. „Es war strategisch der richtige Zeitpunkt, hier die Weichen für die Zukunft zu stellen. Indem wir zum Beispiel im Personal-Recruiting oder im Wissensmanagement KI nutzen, werden wir effizienter, was in Zeiten des demografischen Wandels auch notwendig ist“, erklärt Ansgar Käter.
Weiterentwicklung der Unternehmenskultur
Um sich im Wettbewerb um Fachkräfte als Arbeitgeber zu positionieren, arbeitet die VerbundVolksbank OWL stetig an der Weiterentwicklung ihrer Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur. In diesem Zusammenhang hat die Bank diverse Angebote geschaffen, die es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen sollen, Beruf, Familie und Freizeit noch besser miteinander zu vereinbaren. So können Beschäftigte jetzt zum Beispiel fünf zusätzliche Tage Urlaub pro Jahr erwerben, sich bei erstmaliger Verantwortung für pflegebedürftige nahe Angehörige für bis zu zwei Wochen bei Lohnfortzahlung freistellen lassen oder auch Workation beantragen, also Arbeit und Urlaub miteinander verbinden.
Für ihre Innovationskultur und ihre ganzheitliche Innovationsstrategie durfte die VerbundVolksbank OWL eine besondere Auszeichnung entgegennehmen. Beim 9. Deutschen Mittelstands-Summit im Juni in Weimar wurde sie zum „TOP 100 Innovator“ des deutschen Mittelstandes gekürt. Bereits zum vierten Mal in Folge hat sie das „Top Arbeitgeber“-Siegel der Bewertungsplattform Kununu erhalten. Zusätzlich landete sie in dem Kununu-Ranking „Top Arbeitgeber Recruiting“ unter den besten zehn Unternehmen in Deutschland und wurde in der Branche Banken bundesweit sogar als beste Bank ausgezeichnet.
„Für das große Kundenvertrauen und die vom gesamten Bank-Team im vergangenen Jahr geleistete hoch engagierte Arbeit bedanken wir uns sehr“, betont Ansgar Käter abschließend zum Geschäftsjahr 2024.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025
Prognosen für das laufende Geschäftsjahr sind aufgrund der aktuellen geopolitischen Unwägbarkeiten schwierig. Unter anderem werden die künftige Zollpolitik der USA und der Kurs der künftigen Bundesregierung mit darüber entscheiden, ob der Wirtschaft nach Jahren der Stagnation ein echter Befreiungsschlag gelingt oder die Gesundung langsamer erfolgen wird. „Wir sind sicher, dass die Unternehmen in der Region bereit sind, in die Infrastruktur, die Nachhaltigkeit und in weiteres Wachstum zu investieren. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür müssen jetzt durch die deutsche Politik geschaffen werden, indem sie einen konsequenten Bürokratieabbau forciert, Rahmenbedingungen schafft und echte Investitionsanreize setzt“, so die Einschätzung von Ansgar Käter.
Im Kredit- und auch im Provisionsgeschäft rechnet die VerbundVolksbank OWL im Geschäftsjahr 2025 mit weiterem Wachstum. Das liegt unter anderem daran, dass der Immobilienmarkt spürbare Anzeichen für eine Erholung sendet. Ansgar Käter: „Vor diesem Hintergrund wollen wir unsere Ertragsstärke und unsere gute Eigenkapitalausstattung auf dem hohen Niveau des Geschäftsjahres 2024 stabilisieren.“ Insgesamt schaut der Vorstand mit dem gesamten Bank-Team zuversichtlich auf die Entwicklung der VerbundVolksbank OWL eG im laufenden Geschäftsjahr 2025.