Die Commerzbank hat sich in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich behauptet. „Obwohl die erste Jahreshälfte 2020 von der Corona-Pandemie und ihren negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft geprägt war, haben wir unseren Wachstumskurs in Bielefeld fortgesetzt. In den ersten sechs Monaten konnten wir rund 1.000 neue Kunden gewinnen und betreuen jetzt über 115.000 Kunden in der Region“, sagt Frank Brüggemann, Niederlassungsleiter für Privat- und Unternehmerkunden der Commerzbank Bielefeld.
Corona-Krise beschleunigt Digitalisierung
Einen Großteil der neuen Kunden gewann die Commerzbank über digitale Kanäle. „Das Kundenverhalten hat sich in der Corona-Krise stark verändert. Jeder dritte Kunde nutzt die digitalen Kanäle nun intensiver als vorher“, so Brüggemann. Das gelte insbesondere für das Mobile Banking: „Viele Kunden wissen jetzt, wie bequem sich alltägliche Bankgeschäfte mit dem Smartphone erledigen lassen.“ Deutschlandweit hat die Banking-App aktuell über 1,5 Millionen aktive Nutzer. Das sind so viele wie nie zuvor. In Bielefeld stieg die Zahl der Nutzer seit Jahresbeginn um 7,6 Prozent. Gleichzeitig baut die Commerzbank die Leistung ihrer Banking-App weiter aus: Ab sofort können Nutzer hier mobil Wertpapiere kaufen und verkaufen.
Auch im Firmenkundengeschäft hat die Corona-Krise die Digitalisierung weiter vorangetrieben: „Der Bedarf nach elektronischer Zahlungsabwicklung ist eindeutig gestiegen, so beim Thema eRechnung“, sagt Hans-Jürgen Stricker, Niederlassungsleiter Firmenkunden der Commerzbank Bielefeld. Seit Anfang 2020 kooperiert die Commerzbank mit dem E-Invoicing-Fintech crossinx. Zusammen mit dem Experten bietet sie Lösungen rund um den elektronischen Austausch von Bestell- und Rechnungsinformationen an. Damit können die Prozesskosten um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu klassischen papierbasierten Rechnungsabläufen gesenkt werden.
In der Krise an der Seite der Kunden
„Das Kundenverhalten bestätigt unsere ‚Mobile First‘-Strategie“, sagt Brüggemann. „Gleichzeitig haben wir gerade in der Krise gesehen, wie wichtig individuelle Beratung bei komplexen Finanzthemen ist.“ Vor allem Unternehmen hatten einen hohen Beratungs- und Kreditbedarf. Insgesamt hat die Commerzbank seit Mitte März bundesweit rund 21.000 Finanzierungsanfragen von Firmen- und Unternehmerkunden erhalten. Mehr als die Hälfte davon betrafen KfW-Programme. „Mit 278 Kreditanfragen waren unsere Berater in der Region Bielefeld stark nachgefragt“, sagt Stricker. Bundesweit hat die Bank ein Volumen von über zehn Milliarden Euro an Finanzierungen bereitgestellt, davon 134,2 Millionen Euro in der Niederlassung Bielefeld. Darüber hinaus unterstützte die Commerzbank bislang und noch bis Ende des Jahres ihre Kunden mit Stundungen und Tilgungsaussetzungen. Bis Ende Juni wurden bundesweit mehr als 33.000 Kredite gestundet.
Neue Investitionen und die Finanzierung von Immobilienvorhaben spielten trotz Corona auch im ersten Halbjahr eine große Rolle. „Viele Kunden haben die niedrigen Zinsen genutzt und in Immobilien investiert“, sagt Brüggemann. „In Bielefeld wurden Baufinanzierungen in Höhe von 126,6 Millionen Euro vergeben. Das sind 20,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.“ Die Nachfrage nach Raten-krediten stieg im Vorjahresvergleich ebenfalls an, ein Plus von 7,3 Prozent konnte hier verzeichnet werden.
Kunden nutzen niedrige Kurse zum Kauf von Wertpapieren
Bei der Geldanlage suchten viele Anleger angesichts der zwischenzeitlich stark gefallenen Aktienkurse die persönliche Beratung. „Viele Kunden sind unserem Rat gefolgt und haben Panikverkäufe vermieden. Oft haben Kunden die niedrigeren Kurse genutzt, um Wertpapiere zu kaufen“, unterstreicht Brüggemann. Besonders beliebt waren Wertpapiersparpläne: Ihre Anzahl stieg in Bielefeld um 15,9 Prozent. „Mit dem regelmäßigen Kauf von Fonds oder börsengehandelten Indexfonds (ETFs) können Kunden ihr Vermögen trotz der Volatilität an den Aktienmärkten auf lange Sicht vermehren“, erläutert der Privatkundenchef. „Gespart werden kann schon mit kleineren Summen, ab monatlich 25 Euro.“
Kapitalmarktausblick der Commerzbank-Experten
Seit Mai sind wieder deutliche Erholungstendenzen zu sehen, auch wenn konjunkturell das Erreichen der Vorkrisenniveaus nicht vor Sommer 2022 zu erwarten ist. Mit Blick nach vorne ist mit einer schwankungsreicheren Bewegung am Markt zu rechnen – bei einer langfristig positiven Grundtendenz. Privatanleger sollten in der aktuellen Situation weiter auf einen breit gestreuten Korb an Wertpapieren setzen. Aktien bleiben dabei essentiell und können durch Gold, Unternehmens- und einzelne Staatsanleihen sowie Investitionen in Immobilienfonds ergänzt werden.