In Deutschland gibt es immer mehr Start-ups, doch viele Jung-Unternehmer unterschätzen die Ausgaben, die auf sie zukommen – sowohl vor der Gründung als auch die Kosten im laufenden Betrieb. Um nicht schon wenige Wochen nach dem Start mit finanziellen Engpässen oder gar der Insolvenz kämpfen zu müssen, gilt es, sich eingehend zu informieren und die wichtigsten Spar-Tipps zu kennen.
1. Ausgaben vor der eigentlichen Gründung
Neben dem Startkapital, das Gründer sich auf verschiedenen Wegen beschaffen können, entstehen schon vor der Gewerbeanmeldung sogenannte „vorweggenommene Betriebsausgaben“. Ob noch eine Fortbildung oder Fachmesse ansteht, um sich auf den neuesten Stand zu bringen, der Betreiber eines Onlineshops Waren kaufen muss oder Kosten für den Rechtsanwalt und Steuerberater anfallen: Grundsätzlich können Firmengründer alle Betriebsausgaben, die im Zusammenhang mit der Gründung stehen, von der Steuer absetzen. Auch Fachliteratur und die Honorare für einen Rechtsanwalt oder Steuerberater können abgesetzt werden, wenn dieser Ratschläge zur Firmengründung gibt – unter der Voraussetzung, dass die Kosten in dem Jahr geltend gemacht werden, in dem sie anfallen.
2. Bei den Versicherungsbeiträgen sparen
Neben einer privaten Altersvorsorge sowie einer Kranken- und einer Betriebshaftversicherung sollten sich vor allem Geschäftsführer kleinerer Unternehmen mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung umfassend für den Ernstfall absichern. Vor allem für Gründer, die Kinder haben und Hauptverdiener in ihrer Familie sind, bedeutet der Verlust der Arbeitsfähigkeit finanzielle Probleme und nicht selten das Aus für das Unternehmen. Wie hoch die Versicherungsbeiträge bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Junge, in der Regel noch gesunde Arbeitnehmer und -geber, die schon früh eine BU-Versicherung abschließen, sparen, da die Kosten unter anderem vom Einstiegsalter und Vorerkrankungen abhängig ist. Besonders schlaue Existenzgründer setzen auf eine Kombination aus Berufsunfähigkeits-Police und Rürup-Rente: Auf diese Weise können Sie die Versicherungsbeiträge zu einem Großteil von der Steuer absetzen.
2. Laufende Kosten richtig kalkulieren
Personal, Miete, Hard- und Software, Zinsen für einen Kredit – neben den Investitionen vor der Gründung gehören auch die laufenden Kosten zur Finanzierung der Gründungsphase. Denn oft können diese erst nach ein paar Monaten durch Umsätze gedeckt werden. Einer der Hauptgründe, warum knapp ein Fünftel der Existenzgründungen im ersten Geschäftsjahr scheitert, sind Finanzierunglücken. Die noch nicht profitable Anfangsphase sollte dementsprechend früh durchdacht werden. Wie hoch der Kapitalbedarf ausfällt, können Gründer mit einem soliden Liquiditätsplan ermitteln. Dieser ist als Bestandteil des Businessplans die Basis für den langfristigen Erfolg des Unternehmens und dessen Wettbewerbsfähigkeit.