Auch in Lippe hatten es Einzelhändler in den vergangenen Jahren nicht immer leicht. Der Konkurrenzkampf mit dem boomenden Online-Handel hatte nicht zuletzt auf den Umsatz negative Auswirkungen. In diesem Jahr können viele stationäre Händler hierorts aufatmen, denn zumindest das Geschäftsjahr 2016 brachte ihnen keine Einbußen. Der Handelsverband OWL sieht darin dennoch keinen Grund zur Entwarnung und fordert eine klare Sonntagsregelung zugunsten der Händler.
Ob Damen- oder Herrenmode, Bettwaren oder Wohnaccessoires – im Internet findet man häufig unterschiedlichste Warengruppen im Sortiment eines einzigen Anbieters. Das macht den Online-Kauf besonders bequem und dementsprechend attraktiv. Wählend der E-Commerce seit Jahren geradezu boomt, verzeichnet der deutsche Einzelhandel immer wieder Verluste – doch natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Zumindest im vergangenen Jahr lief das Geschäft bei den Einzelhändlern in Lippe zwar nicht ganz zufriedenstellend, aber zumindest ohne Verluste. Der Umsatz blieb mit knapp 1,59 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Betrachtet man allerdings die Umsatzzahlen OWL-weit, wird schnell klar, dass die Krise noch nicht ausgestanden ist – denn 2016 gab es einen Umsatzrückgang von 0,1 Prozent. Und auch in Zukunft – genauso wie schon vor einigen Jahren – wird die anhaltende Digitalisierung den Einzelhandel vor einige Herausforderungen stellen, so die Prognosen.
In diesem Zusammenhang betont der Handelsverband Ostwestfalen-Lippe, wie wichtig verkaufsoffene Sonntage für eine positive Umsatzentwicklung sind: Im Durchschnitt sollen rund zwei bis vier Prozent des Jahresumsatzes an diesen Tagen erzielt werden. Zudem müsse der Einzelhandel zumindest annähernd mit seinen Online-Konkurrenten mithalten können, schließlich kann der Verbraucher im Internet rund um die Uhr einkaufen. Bisher galt die Vereinbarung, dass es im Jahr vier verkaufsoffene Sonntage gibt. Die Regelung sorgte nicht zuletzt für Chancengleichheit zwischen den einzelnen Kommunen.
Nichtsdestoweniger beklagte Verdi vielerorts einige der Sonntagsöffnungen. Der Handelsverband bemängelt seinerseits die fehlende Rechtssicherheit bei den Sonntagsöffnungen. Er wandte sich deshalb Ende Mai in einem Schreiben an alle Mitglieder des Landtages aus der Region Ostwestfalen-Lippe mit der Bitte um Unterstützung. Die Neuregelung des Ladenöffnungsgesetzes NRW sei unumgänglich, um den Einzelhändlern nicht die überlebenswichtige Umsatzchance – die verkaufsoffenen Sonntage – zu nehmen. Und schließlich handelt es sich bei der Forderung um gerade einmal vier von 52 Sonntagen im Jahr. Auf Landesebene existiert bereits ein Gesprächskreis, dem auch der Landesverband Düsseldorf angehört. Bleibt abzuwarten, wann die Diskussion über verkaufsoffene Sonntage endgültig der Vergangenheit angehört.
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