Wie viel Sparpotenzial steckt eigentlich in der täglichen Autofahrt zur Arbeit? Diese Frage stellt sich vermutlich jeder Berufspendler. Die Antwort: Mit wenigen Anpassungen der Fahrgewohnheiten lassen sich die Kosten der täglichen Pendelwege erheblich senken.
Laufende Kosten teilen
Kosten spart man am besten, indem man sie teilt: Wer einen oder mehrere Plätze im Auto frei hat, kann eine Fahrgemeinschaft bilden. Wird von den Mitfahrern lediglich ein Unkostenausgleich erhoben, ist dafür kein Personenbeförderungsschein notwendig. Der Unkostenausgleich liegt für gewöhnlich bei fünf bis sieben Euro pro 100 Kilometer. Noch einfacher ist es, wenn mehrere Personen einen ähnlichen Anfahrtsweg haben und sich mit den Fahrdiensten abwechseln können.
Spritverbrauch senken
Spritkosten lassen sich am besten beim Tanken sparen. Morgens sind die Preise besonders hoch, während zwischen 17 und 21 Uhr meist die günstigsten Tankfüllungen zu bekommen sind. Mit Tank-Apps lässt sich minutenaktuell die günstigste Tankstelle im Umkreis finden.
Auch eine effiziente Fahrweise spart Kraftstoff. Am wenigsten verbraucht man, indem man möglichst früh in den höchstmöglichen Gang schaltet: Wer bei Tempo 50 im vierten Gang statt im zweiten fährt, senkt seinen Spritverbrauch etwa um die Hälfte. Vorausschauendes Fahren verhindert außerdem die Verbrauchsspitzen beim Anfahren und Bremsen. Im Stau oder an roten Ampeln sollte der Motor ausgeschaltet werden.
Nicht nur die laufende Klimaanlage erhöht den Spritverbrauch: Auch jede weitere elektrische Einrichtung macht sich im Spritverbrauch bemerkbar. Heizung, Licht, Radio oder Navi sollten daher ausgeschaltet werden, sobald sie nicht mehr benötigt werden.
Jedes Extra-Kilo Gewicht bedeutet mehr Kraftaufwand für den Motor – und damit einen höheren Spritverbrauch. Ein Überschuss von 100 Kilogramm macht sich bereits mit 0,4 Liter Sprit auf 100 Kilometern bemerkbar. Es lohnt sich also, regelmäßig den Kofferraum auszuräumen. Ähnlich verhält es sich mit dem Reifendruck: Reifen mit zu niedrigem Luftdruck erhöhen den Rollwiderstand auf der Straße. Der Reifendruck sollte daher stets am oberen Ende der empfohlenen Spanne liegen.
Steht der Reifenwechsel an, spricht übrigens nichts gegen den Kauf gebrauchter Reifen – sofern diese eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern aufweisen und frei von Schäden sind.
Werkstattbesuche
Regelmäßige Werkstattbesuche sind für Autobesitzer unausweichlich. Einfache Reparaturen können problemlos einer Werkstatt anvertraut oder in Eigenregie durchgeführt werden. Bei einem Neuwagen mit Garantie verlangt der Hersteller meist die regelmäßige Wartung in einer Vertragswerkstatt.
Grundsätzlich gilt jedoch in puncto Werkstattbesuch: nicht am falschen Ende sparen! Der Wiederverkaufswert des Wagens lässt sich nur dann erhalten, wenn dieser regelmäßig gründlich und fachgerecht gewartet wird. Auch der Sicherheitsaspekt sollte stets vor dem Sparpotenzial stehen. Kleinere Mängel sollten möglichst schnell behoben werden, bevor teure oder gar sicherheitsgefährdende Folgeschäden entstehen.
Sinnvolle Investitionen
Einige gezielte Investitionen zahlen sich oft auf lange Sicht aus:
- Für Eigentümer einer privaten Stellfläche kann ein Carport sinnvoll sein. Er schützt den Wagen nicht nur gegen die Witterung; auch im Hinblick auf die Kfz-Versicherungspolicen eröffnet sich hier häufig Sparpotenzial.</li>
- Eine regelmäßige Autowäsche macht sich bezahlt: In der kalten Jahreszeit greift das Streusalz auf den Fahrbahnen den Autolack an und sollte daher regelmäßig und schonend entfernt werden.
- Die Investition in eine Anhängerkupplung kann ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme sein. Wer häufig sperriges Gut befördert, spart sich mit der Vorrichtung die Kosten für einen Leihtransporter.
Der einfachste Weg zu sparen ist jedoch eine sichere, vorausschauende und defensive Fahrweise. Das schont sowohl die Tankfüllung als auch Nerven – und verhindert auf lange Sicht teure Unfallschäden.