Intelligente Produktion, neue Geschäftsmodelle und die Arbeitswelt der Zukunft: Im Spitzencluster it‘s OWL entwickeln Forschungseinrichtungen gemeinsam mit Unternehmen praxisnahe Lösungen für den Mittelstand. Auf dem it‘s OWL-Gemeinschaftsstand (Halle 21 A27) zeigen Fraunhofer IEM, Fraunhofer IOSB-INA und das inIT der TH OWL sowie das Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL neue Ansätze in den Bereichen vorausschauende Wartung, Künstliche Intelligenz und Prozessoptimierung. Darüber hinaus präsentieren sich spannende Start-ups aus dem Umfeld.
„Unsere Forschungseinrichtungen sind international führend in den Bereichen maschinelles Lernen, kognitive Assistenzsysteme und Systems Engineering. An unseren vier Hochschulen und zwei Fraunhofer-Einrichtungen arbeiten rund 350 Forscherinnen und Forscher in über 100 Projekten daran, Künstliche Intelligenz und neue Technologien für Anwendungen in der industriellen Wertschöpfung nutzbar zu machen. Mit it‘s OWL bringen wir dieses Expertenwissen in die Praxis“, sagt Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer it’s OWL Clustermanagement GmbH und Direktor Fraunhofer IEM.
ServiceNavigator, anwendungsorientierte Forschung und Start-ups
Dabei gehen it‘s OWL und die Partner innovative Wege. Im Makeathon #horizonteOWL, der im Juni 2020 von it‘s OWL in Kooperation mit dem Fraunhofer IEM und der OstWestfalenLippe GmbH organisiert wurde, sollten neue Impulse für die Wirtschaft in der Corona-Krise erarbeitet werden. Aus 31 Ideen ging der ‚ServiceNavigator‘ als Gewinneridee hervor, die jetzt in einem Einjahresprojekt von it’s OWL zum Prototyp entwickelt wird. Als Partner mit dabei sind unter anderem Fraunhofer IEM, die Unity AG, Kraft Maschinenbau und GEA. Die Idee: Der ServiceNavigator soll Servicetechniker:innen ermöglichen, Lösungen für Maschinenfehler schneller zu finden. Zudem soll das System Maschinenbetreiber zur Selbsthilfe befähigen. Das Projektteam wird hierzu eine Software entwickeln, die als automatisiertes Diagnose-Tool fungiert. Von seiner Lösung verspricht sich das Team eine bis zu fünf Mal schnellere Fehlerbehebung. Ein Prototyp der Anwendung ist auf dem Messestand zu sehen.
Zudem präsentieren sich zwei Start-up-Unternehmen aus der Region: ‚Unchained Robotic‘ hat eine Steuerungssoftware für kollaborative Roboter in der industriellen Fertigung auf den Markt gebracht. Mit dem taktil-sensitiven Handschuh von ‚Robomantic‘ können Bewegungen und Berührungen der menschlichen Haut gemessen werden.
Umfangreiche Unterstützung für KMU
Bedarfsorientierte Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen bietet das Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL, das durch die Fraunhofer Institute IML, IEM und IOSB-INA, die OstWestfalenLippe GmbH und die Digital Hub Management GmbH im Rahmen des Spitzenclusters it‘s OWL umgesetzt wird. In Veranstaltungen, Demonstrationszentren und Trendradaren können sich Unternehmen über neue Technologien und deren Anwendungsbereiche informieren. Selbstlernangebote über eine Lernplattform sowie modulare Trainings bieten Beschäftigten die Möglichkeit, sich für neue Technologien zu qualifizieren. Darüber werden KMU unterstützt, digitale Strategien und Konzepte für den Einsatz von Digitalisierungslösungen auszuarbeiten. In Transferprojekten können sie Anwendungen und neue Technologien einführen, in Industriekreisen und Mentoring-Formaten von anderen Unternehmen lernen.
Ein Anwendungsbeispiel zeigt das Fraunhofer IOSB-INA auf der FMB. An einem Demonstrator können die Besucherinnen und Besucher erleben, wie durch KI-Ansätze Fehler in Maschinen und Anlagen diagnostiziert werden, wie beispielsweise Abweichungen von Betriebszuständen, bevorstehende Maschinenausfälle oder mangelnde Material- und Produktqualität. Durch intelligente Algorithmen erhalten die Bedienerinnen und Bediener Hilfe für die Behebung der Fehler wie beispielsweise Reparaturanweisungen.