DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben: „Die Entscheidung des US-Präsidenten in der nächsten Woche weitreichende Strafzölle zu verhängen, verunsichert die deutschen Unternehmen erheblich. Bereits seit Amtsantritt beobachtet die deutsche Wirtschaft den verstärkten Fokus der USA auf Handelsschutzinstrumente mit großer Sorge – jetzt wird es konkret. Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium kosten die deutsche Wirtschaft Millionen. Klar ist, die Zölle erschweren den Marktzugang in die USA und führen letztlich auch zu höheren Preisen beim US-Verbraucher.
Der Hang zu Protektionismus, bei dem die USA im Zweifel auch Verletzungen von WTO-Regeln in Kauf nehmen, sind schädlich für den Welthandel. Letztlich könnte das zweifelhafte Berufen auf eine Klausel für die nationale Sicherheit in der WTO das gesamte Welthandelssystem erschüttern. Die Gefahr ist groß, dass andere folgen und das WTO-System zum Nachteil aller weiter aushöhlen. Gerade die hoch-internationalisierte deutsche Wirtschaft ist auf offene Märkte und ein funktionierendes Welthandelssystem angewiesen.
Die EU sollte sich gerade jetzt gegen diese Entwicklung stemmen. Es gilt, für das Welthandelssystem einzustehen und den Gesprächskanal nach Washington offen zu halten. Gemeinsam mit internationalen Partnern sollte die EU bei der WTO und mit eigenen Maßnahmen mit Augenmaß nun gegen die US-Entscheidung vorgehen.“