Freien Zugang zu wissenschaftlicher Information gewähren, Lehr- und Forschungsmaterialien teilen und so am Ende Steuergelder effizienter einsetzen – das ist die Grundidee von „Open Access“. Aber das Verfahren will gelernt werden und benötigt Ressourcen. Gut, dass da der Antrag der Bibliothek der FH Bielefeld im DFG-Programm „Open-Access-Publikationskosten“ für die Jahre 2022 bis 2024 erfolgreich war!
Bielefeld (fhb). Erneut wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Open-Access-Publizieren an der Fachhochschule (FH) Bielefeld finanziell unterstützen. Die Mittel für die Jahre 2022 bis 2024 hat die DFG nun per Förderbescheid freigegeben. Das DFG-Programm „Open-Access-Publikationskosten“ zielt darauf ab, die Finanzierungs- und Monitoringstrukturen für das Publizieren im Open Access zu verbessern. „Open Access“ steht für den freien Zugang zu wissenschaftlicher Information und erleichtert die weltweite Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen und den wissenschaftlichen Austausch.
FH Bielefeld im Bereich „Open Access“ führend unter den HAWs
„Der Antragserfolg stärkt unsere Spitzenposition als Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Bereich Open Access“, sagt Dr. Karin Ilg, Leiterin der Hochschulbibliothek an der FH und federführend im Bereich „Open Access“. „Die eingeworbenen Mittel kommen den publizierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule unmittelbar zugute.“ Konkrete Ziele des mit dem neuen Projekt verbundenen Arbeitsprogramms sind die forcierte Förderung frei zugänglicher Publikationen, der Ausbau von Open-Access-bezogenen Angeboten und Services sowie die Optimierung von Prozessen, Rahmenbedingungen und infrastrukturellen Voraussetzungen für Open Access an der FH.
Open Access soll in strategischen Handlungsfeldern der FH nachhaltig positioniert und das Profil als Open-Access-starke Hochschule für angewandte Wissenschaften weiter konturiert werden. „Die Ausgangslage für die Umsetzung dieses Programms ist gut, auch die DFG-Begutachtungsgruppe hat unsere Aktivitäten sehr positiv hervorgehoben“, so Ilg.
Stark ausgeprägte „Open Access“-Tradition
Open Access hat an der FH Bielefeld Tradition: Ein zentraler Open-Access-Publikationsfonds, den die Hochschulbibliothek und die Fachbereiche gemeinschaftlich tragen, existiert an der FH bereits seit 2017. In den Jahren 2019 und 2020 wurde er mit DFG-Fördermitteln aufgestockt. Der Publikationsserver, Schaufenster für den Forschungsoutput der FH, bietet auch eine Plattform für Zweitveröffentlichungen im Open Access.
Damit nicht genug: 2018 beschloss die FH Bielefeld eine Open-Access-Policy und gehört damit zu den wenigen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im deutschsprachigen Raum, die eine solche Richtlinie implementiert haben. Zudem führte die Hochschulbibliothek in den Jahren 2019 bis 2020 das landesweite DH.NRW-Vorprojekt openaccess.nrw ein. Ziele: Analyse der Voraussetzungen, Bedarfe und Umsetzungsoptionen für die Implementierung einer landesweiten digitalen Servicestruktur der NRW-Hochschulen und des Hochschulbibliothekszentrums NRW im Bereich Open Access. Gerade erst im Dezember 2021 gab die Hochschulbibliothek bei der virtuellen Open Access Staff Week für (Fach-)Hochschulen des BMBF-Projekts open-access.network als eine von drei ausgewählten Bibliotheken Einblick in ihre Praktiken und unterstrich damit die Bedeutung der FH Bielefeld in einem bundesweiten Netzwerk.