Große Ausbildungsbetriebe wie Homann, Fuchs oder B.Braun waren dabei, doch auch kleinere Unternehmen, Vertreter von Schulen, Kammern sowie weitere Bildungs- und Arbeitsmarktakteure: Beim Online-Netzwerktreffen Schule-Wirtschaft für das südliche Osnabrücker Land (SOL) ging es um digitale Berufsorientierung und Ausbildungsvorbereitung. „Viele bewährte Projekte von Schulen und Unternehmen zur praxisnahen Berufsorientierung funktionieren in Corona-Zeiten aufgrund der Kontaktbeschränkungen einfach nicht. Doch der Beginn des neuen Ausbildungsjahres rückt näher und es müssen neue Wege der Nachwuchsgewinnung gefunden werden“, sagte Annika Schütte von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit, die das Netzwerktreffen organisiert hatte und moderierte.
„Insbesondere mit Blick auf das Schuljahr 20/21 besteht Interesse an digitalen Kooperationsformaten für die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Betrieben“, so auch die Erfahrung von Katja Bielefeld vom Team der Servicestelle, die ihre Kollegin fachlich unterstützte. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen vom digitalen Unterricht der Betriebe in den Schulen über Online-Speed-Datings bis hin zu digitalen Elternveranstaltungen. „Auch wenn die digitale Ausstattung in manchen Familien nicht optimal ist, so haben doch eigentlich alle Smartphones, die als kleine digitale Lösung genutzt werden können“, skizzierte Schütte.
Für die Unternehmen hatte sie ein besonderes Angebot im Gepäck: Sie können sich per Video mit ihren Ausbildungsangeboten auf dem neuen Instagram-Kanal der Servicestelle präsentieren. „Mit kurzen Videos erreicht man heute die junge Zielgruppe am besten“, so die Erfahrung von Schütte. Da aber gerade kleine Unternehmen oft nicht die Zeit oder die Medienkompetenz hätten, entsprechende Videoclips zu drehen, stelle die MaßArbeit gemeinsam mit der WIGOS Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück 20 Betrieben ein professionelles Drehteam zur Verfügung. Dafür könnten sich Unternehmen bei der Servicestelle bewerben.
Doch auch der Austausch der Eltern mit Unternehmen war allen Beteiligten des Netzwerktreffens ein Anliegen. Denn gerade die Mütter und Väter der Abschlussjahrgänge seien durch die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf den regulären Schulbetrieb sehr verunsichert und rieten ihren Kindern häufig dazu, lieber zunächst weiter zur Schule zu gehen, berichteten Vertreter der Schulen. „Hier mit guten Online-Projekten Sicherheit zu schaffen und wieder gut mit Schulen und Eltern ins Gespräch zu kommen, ist für Ausbildungsbetriebe absolut empfehlenswert“, lautete das Fazit von Katja Bielefeld. Dennoch zeigten sich alle Beteiligten optimistisch, dass im kommenden Schuljahr der persönliche Kontakt zwischen Schulen und Unternehmen zunehmend wieder möglich sein wird. Die Unternehmen betonten darüber hinaus, dass sie auch schon in den Sommerferien gern freiwillige Praktikanten begrüßen würden.