Kongress in Osnabrück präsentierte innovative Ansätze für CO2-optimierte Verkehrsflächen und Straßen
Osnabrück – Unter dem Motto „Auf dem Weg zu Net Zero“ fand im März ein Kongress zum CO₂-optimierten Bauen von Verkehrsflächen und Straßen bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) statt. Initiator war die Gieseke GmbH, ein Tief- und Hochbauspezialist aus Nordrhein-Westfalen. Über 100 Teilnehmende tauschten sich über innovative Ansätze nachhaltigen Bauens aus. Die Veranstaltung war dazu gedacht, die Relevanz des Themas zu zeigen und Impulse zu setzen, gemeinsam mutige Schritte in Richtung Klimaneutralität zu gehen. Schirmherr des Kongresses war der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies.
Der Verkehrsflächenbau trägt erheblich zur Belastung des Klimas bei. Und doch gehört er zu einer der wenigen Industriezweige, in denen CO2-bewusstes Bauen in der Praxis bisher noch wenig stattfindet. Um das zu ändern, luden Mark Gieseke und Volker Böckmann, Geschäftsführer des gleichnamigen Hoch- und Tiefbauunternehmens mit Hauptsitz im westfälischen Rheine, Wirtschaftsunternehmen, öffentliche Bauherren und Experten der Branche zu einem Kongress nach Osnabrück ein. Das Thema der Veranstaltung, die im März am Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) stattfand, lautete: „CO2-optimiertes Bauen von Verkehrsflächen und Straßen.“
Klimaneutrales Bauen schon heute möglich
„Mit unserem Kongress konnten wir zeigen, wie wichtig es für unsere Branche ist, in puncto ‚Nachhaltiges Bauen‘ aktiv zu werden und dabei an größeren Stellschrauben zu drehen“, betont Gieseke und ergänzt: „Unser Anliegen ist es, zukunftsweisende Ideen von Startups mit dem wissenschaftlichen Blick auf das Thema zu etwas Ganzem zu verbinden, Projektideen zu entwickeln und Visionen zur CO2-Reduktion künftig mehr und mehr in die Praxis zu bringen.“ Denn nachhaltiges Bauen sei keine Zukunftsvision, sondern schon jetzt machbar und in einer flächenintensiven Branche wie dem Verkehrswegebau ein wirkungsvoller Hebel für den Klimaschutz.
Mit CO2-Rechner Kohlendioxid einsparen
„Sinn der Veranstaltung war somit auch zu verdeutlichen, dass hierin ein enormes Einsparpotenzial für Kohlendioxid liegt. Vor allem beim Herstellen von Asphalt, was äußerst energieintensiv ist“, erklärt Volker Böckmann, Co-Geschäftsführer bei Gieseke. Aus diesem Grund entwickelte das Unternehmen mit der Fachhochschule Münster einen CO2-Rechner, der eine wichtige Triebfeder für den Kongress war. „Mit dem Tool lassen sich Emissionen präzise ermitteln und durch optimierte, energiesparende Bauprodukte um mehr als 50 Prozent reduzieren“, sagt Mark Gieseke. Darüber hinaus gebe es viele weitere spannende Ansätze, die allerdings noch wenig Anwendung in der Fläche fänden. Der Kongress bot nun einen Raum, um zu zeigen, was heute bereits alles möglich ist, um Kohlendioxid im großen Stil einzusparen und sogar klimaneutral bis klimanegativ zu bauen.
Innovationen transformieren die Baubranche
So sind laut Dr. Heiko Meinen, Bauingenieur und Professor für Betriebswirtschaft im Bauwesen an der Hochschule Osnabrück, nachhaltige Baustoffe ein wesentlicher Schlüssel hierfür. Einige Startups boten dazu anschauliche Beispiele, wie erdölfreies, synthetisches Bio-Bitumen, das unter anderem aus Cashewnuss-Schalen besteht. Oder Zuschlagmaterialien für Bitumen auf Basis von natürlichen Rohstoffen und von recyceltem Plastik. Weitere Beiträge zeigten, wie sich Beton und Asphalt mittels Biokohle als Kohlenstoffsenken nutzen lassen. Und welche Vorteile temperaturabgesenkter Asphalt oder das Recyceln des Baustoffs mit sich bringen. Dr. Hans-Hermann Weßelborg, Bauingenieur und Professor für Verkehrswegebau an der Fachhochschule Münster, stellte zudem die wichtige These auf, dass neben Innovationen vor allem eine sachgerechte Bauweise notwendig sei, um Verkehrsflächen von hoher Qualität und langer Lebensdauer herzustellen.
Mutiger Schritt in Richtung Klimaneutralität
„Wir haben mit dieser Veranstaltung eine Plattform geschaffen, um Möglichkeiten und Perspektiven dieser zukunftsweisenden Innovationen zu diskutieren, einen Blick in die Zukunft zu werfen und gemeinsame weitere Ideen zur CO2-Reduktion zu entwickeln“, erklärt Mark Gieseke. Hier sieht sich das Unternehmen mit seinen neuen Ansätzen gut aufgestellt. Ziel der beiden Geschäftsführer ist es nun, die Diskussion fortzusetzen, viele Kunden zu inspirieren und einen mutigen Schritt in Richtung Klimaneutralität zu gehen.