v.l.n.r.: Katharina Gebauer (Landtag NRW), Bernd Reifenhäuser (Reifenhäuser Gruppe), NRW Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, Dr. Jörg Ulrich Zilles (stellv. Vorstandsvorsitzende kunststoffland NRW/ Quarzwerke GmbH HPF The Mineral Engineers), Marcel Perrevort (Reifenhäuser Gruppe). (Foto: Reifenhäuser Gruppe)
v.l.n.r.: Katharina Gebauer (Landtag NRW), Bernd Reifenhäuser (Reifenhäuser Gruppe), NRW Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, Dr. Jörg Ulrich Zilles (stellv. Vorstandsvorsitzende kunststoffland NRW/ Quarzwerke GmbH HPF The Mineral Engineers), Marcel Perrevort (Reifenhäuser Gruppe). (Foto: Reifenhäuser Gruppe)

Branchentag 2025:

Quo Vadis KUNSTSTOFFLAND? – Herausforderungen und Perspektiven der Wertschöpfungskette Kunststoff in NRW

  • Kunststoffindustrie diskutiert Herausforderungen und Lösungsansätze
  • Über 100 Teilnehmer bei Gastgeber und Mitglied Reifenhäuser in Troisdorf
  • Neben Green Deal ist ein Industrial Deal nötig

Düsseldorf – Welchen Herausforderungen muss sich die Wertschöpfungskette Kunststoff in NRW stellen, welche Perspektiven gibt es mit Blick auf das breitgefächerte Themenspektrum, das die Kunststoffbranche umtreibt? Über 100 Gäste waren der Einladung von kunststoffland NRW zum Branchentag bei Gastgeber und Mitglied Reifenhäuser nach Troisdorf gefolgt, um gemeinsam Herausforderungen und Perspektiven zu diskutieren.

„Das wirtschaftliche Umfeld ist zunehmend komplexer geworden. Angesichts geopolitischer Spannungen, abgeschnittener Vertriebswege und wachsendem bürokratischen Aufwand, sehen wir uns als Mittelstand vor enormen Herausforderungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir mit Digitalisierung und Automatisierung einen Effizienzvorsprung erzielen. Unterstützung seitens der Politik durch mehr unternehmerische Freiheit anstatt weiterer Regulierung würde unserer Industrie zudem helfen“, unterstrich Bernd Reifenhäuser, CEO der Reifenhäuser Gruppe, in seiner Begrüßungsrede.

In ihrer Keynote betonte NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die Industrie ist Grundlage unseres Wohlstands und hat einen festen Platz in Nordrhein-Westfalen. Entscheidend für einen zukunftsfähigen Kunststoff- und Chemiestandort sind Innovationen – insbesondere für die Kreislaufwirtschaft und die Transformation hin zur Klimaneutralität. Daran führt kein Weg vorbei, denn als Hochlohnland bestehen wir auf dem Weltmarkt nur, wenn wir wegweisende Ideen und innovative Technologien mutig umsetzen. Eine Veränderungspartnerschaft, getragen von gegenseitigem Vertrauen und einem gemeinsamen Ziel, ist die Grundlage für neues Wachstum und einen langfristig attraktiven Standort. Als Landesregierung setzen wir uns entschlossen für dringend notwendige wettbewerbsfähige Energiekosten und klare Perspektiven für unsere Unternehmen ein. Mit gezielten Investitionsanreizen stellen wir die richtigen Weichen Richtung Zukunft.“

Einen umfassenden Einblick zu den aus ihrer jeweiligen Sicht relevantesten Herausforderungen ihrer jeweiligen Segmente des Wertschöpfungskreislaufs gewährten Dr. Thomas Brackemeyer (Envalior), Marcel Perrevort (Reifenhäuser), Joaquin Marcos (AFK Kunststoffverarbeitung) und Patrick Neumann (Interzero Plastics Recycling) mit ihren Vorträgen. Wie gehen die Unternehmen mit der derzeitigen Situation um und was brauchen sie von der Politik? Wie kann gerade der Mittelstand in der aktuellen Krise von der Landespolitik Entlastung erfahren? Diskutiert wurde ein breitgefächertes Themenspektrum: Zunehmende Nachfrageschwäche, hohe Energie- und Lohnkosten, wachsende Bürokratie, fehlende Rahmenbedingungen des chemischen Recyclings auf EU-Ebene, Planungsunsicherheit aufgrund sich immer wieder verändernder politischer Rahmenbedingungen mit Folgen gerade für die Wirtschaftlichkeit nachhaltiger Produkte und Technologien – all diese Aspekte wurden als zentrale Herausforderungen der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Mona Neubaur und Prof. Christian Bonten (IKT – Institut für Kunststofftechnik) verwies Bonten auf den herausragenden Standort der Kunststoffindustrie: „NRW ist ein bedeutendes Bundesland und besonderes ‚Kunststoffland´. Schon durch seine schiere Größe und Wirtschaftskraft kann es Vorbild sein! Es sollte in Brüssel und Berlin deutlich stärker – auch für die Kunststoffbranche! – auftreten.“

kunststoffland NRW-Geschäftsführer und Moderator Dr. Ron Brinitzer zog vor dem Hintergrund der weiterhin komplexen Herausforderungen für 2025 das Fazit: „Im kommenden Jahr muss es gelingen, den Green Deal um einen Industrial Deal mit dem Fokus auf der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit zu ergänzen, denn die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen ist die Basis für die Transformation zur Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Dazu brauchen wir den Schulterschluss mit der Politik und allen Akteuren.“

www.kunststoffland-nrw.de

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WIR Redaktion

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