2. Frauen-Wirtschaftstag (Foto: Kompetenzzentrum Frau & Beruf Münsterland)
2. Frauen-Wirtschaftstag (Foto: Kompetenzzentrum Frau & Beruf Münsterland)

Münster ist mutig, kühn und unerschrocken

Münster – Fulminante Frauenpower – Der 2. Frauen-Wirtschaftstag war mit über 270 engagierten Frauen auch das zweite Jahr in Folge ein voller Erfolg. Der Speicher 10 platzte fast vor Netzwerk-Kompetenz, wie es Claudia von Diepenbroick-Grüter direkt zu Beginn zusammenfasste: „Das bunte Bild der vielen Teilnehmerinnen drückt die Vielfalt aus und verspricht einen inhaltreichen Nachmittag.“

„Es ist zwar DER Mut, aber DIE Kühnheit und DIE Unerschrockenheit.
Also zwei zu eins“

Die zweite Runde des großen Netzwerktreffens in Münster ging am 27. August erfolgreich über die Bühne. Dieses Mal unter dem großen Motto „Unternehmerinnen: mutig – kühn – unerschrocken“. Und der Name war Programm dank des großen Aufgebots an Vorbildfrauen, die sowohl als Akteurinnen als auch im Publikum zu finden waren.

Durch die Veranstaltung führte Mitinitiatorin Claudia von Diepenbroick-Grüter, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Münsterland. Sie eröffnete direkt für den Präsidenten der Handwerkskammer Münster Hans Hund und den Regierungspräsidenten der Bezirksregierung Münster Andreas Bothe mit den Worten: „Wir freuen uns, dass Sie heute hier sind. Wir wollen heute nicht klagen, sondern mit Ihnen nach Lösungen suchen, um Unternehmen stark zu machen. Mehr gestalten, weniger verwalten.“

„Frauen werden oft noch mit Skepsis angesehen, wenn sie in einem vermeintlichen „Männer-Beruf“ arbeiten. Dabei sind das überholte Vorstellungen“, verdeutlichte Herr Hund die Lage im Handwerk. Herr Bothe ergänzte wiederum in seiner Rede: „Das Motto mag mancher männlich lesen. Denn es ist zwar DER Mut, aber DIE Kühnheit und DIE Unerschrockenheit. Also zwei zu eins…“

Darauffolgend übernahm Olena Makeieva, Verwaltungsratsvorsitzende der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aksonova & associaties, das Mikrofon. Als Ehren- und Überraschungsgast war ebenfalls ihr Ehemann, der Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland S.E. Oleksii Makeiev, anwesend, um seine Frau das erste Mal in deutscher Sprache vortragen zu hören. In ihrer mitreißenden und ehrlichen Keynote „Resiliente Führung in herausfordernden Zeiten“ sprach sie über männlich und weiblich geführte Unternehmen in ihrer Heimat, der Ukraine. „Zu Beginn möchte ich Sie bitten, Ihre Augen zu schließen. Wenn ich Ihnen sage, dass ich Ukrainerin bin, was denken und fühlen Sie dann? Schmerz, Mitleid?“ Im Vortrag stellte Frau Makeieva mehrere inspirierende Wirtschaftsunternehmen aus der Ukraine vor, die sich auch in Zeiten des Krieges mit Empathie für das Land einsetzen. Die zum Abschluss erneut gestellte Frage „Was denken und fühlen Sie, wenn ich Ihnen sage, dass ich aus der Ukraine komme?“ wurde einstimmig vom Plenum mit tosendem Applaus und Standing Ovations beantwortet.

Im Gespräch mit Erfolgsfrauen

Ebenfalls ein Teil des Programms waren selbstverständlich die weiteren Initiatorinnen des Frauen-Wirtschaftstages. Philomena Brinkbäumer, Geschäftsführerin des Marketing-Clubs Münster-Osnabrück, Tatjana Lanvermann, Bundesvorsitzende der UnternehmerFrauen im Handwerk (UFH) und Dr. Marie-Theres Thiell, Co-Vorsitzende des Landesverbandes Westfalen des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU) hatten sich jeweils für ein Gespräch starke Wirtschaftsfrauen eingeladen.

Es startete Philomena Brinkbäumer mit Landlust-, Living at Home- und Hausgemacht-Chefredakteurin Sinja Schütte. „Das Beste an meinem Beruf sind die Menschen, ich darf mit ganz vielen tollen Frauen zusammenarbeiten.“ Und ein Zitat ihrer Mutter gab sie den Teilnehmerinnen ebenfalls mit auf den Weg: „Man muss es nur wollen.“

Dr. Marie-Theres Thiell begrüßte im Anschluss die, wie sie sie nannte, „personifizierte Stimme der deutschen Wirtschaft“ auf dem Podium. Die Präsidentin des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU) & Geschäftsführerin und Unternehmensgründerin der DD Deutschen Dienstrad GmbH Christina Diem-Puello erläuterte noch einmal die Bedeutung von Netzwerken: „Es kommt manchmal die Frage auf, ob wir noch Verbände wie den VdU brauchen. Aber selbstverständlich! Wir sind 50% der Weltbevölkerung. Selbstverständlich brauchen wir unsere Bühne.“

Das dritte Gespräch führte uns ins Handwerk. Tatjana Lanvermann interviewte ihre ehemalige Auszubildende und jetzige Geschäftsführerin der „Bleker GmbH Heizung – Sanitär – Elektro“ Ute Bleker über die Arbeit im Handwerksbetrieb und fragte sie, wie sie es schafft die Rollen als Mutter, Firmeninhaberin und Ehefrau zu jonglieren. Frau Blekers direkte Antwort: „Ja, ich mach. Mit Herz und Bauchgefühl kriegt man eigentlich alles hin.“

Der FeNA Münsterland 2024 geht an die Tech-Kalinen

Eine Neuerung zum letzten Jahr stellte die Verleihung des erstmals ausgelobten Female Network Award (FeNA) Münsterland dar. Zum Ende der Veranstaltung verkündeten die Organisatorinnen und gleichzeitig Jurymitgliederinnen des 2. Frauen-Wirtschaftstages das Gewinnerinnen-Netzwerk: Die Tech-Kalinen. Das noch junge, erst im April dieses Jahres gegründete Netzwerk überzeugt bereits mit über 160 Mitgliederinnen und richtet sich an Frauen aus der Tech-Branche und dem MINT-Bereich. Ein Ausschnitt aus der Begründung:

„Abgesehen von einem ansprechenden Namen, der die münstersche Kunstsprache Masematte innovativ einbaut, punkten die Tech-Kalinen durch eine außergewöhnliche Spezifikation auf die Technik-Branche. Da diese nach wie vor als „männerdominiert“ gilt, ist die Förderung von Frauen in diesem Bereich sehr wünschenswert. Das starke und schnelle Wachstum des noch jungen Netzwerks ist darüber hinaus beeindruckend und spricht für eine hohe Nachfrage in dem Themenfeld.“

Voller Stolz und aufrichtiger, großer Freude nahmen die Orga-Kalinen Katrin Köller und Marie Lechtenberg den Award dankbar entgegen.

Genauso wertvoll wie das Programm war natürlich auch der anschließende Austausch der anwesenden Netzwerkerinnen.
Natürlich hoffen wir, dass sie am 03. September 2025 alle wiederkommen. Denn dann soll der dritte Frauen-Wirtschaftstag stattfinden.

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