André Schulenberg vom WIGOS-UnternehmensService (Mitte) informierte sich bei Geschäftsführer Carsten Placke und Cindy Bordihn über die Leistungsfähigkeit des Meller Unternehmens. (Foto: Sandra Joachim-Meyer)
André Schulenberg vom WIGOS-UnternehmensService (Mitte) informierte sich bei Geschäftsführer Carsten Placke und Cindy Bordihn über die Leistungsfähigkeit des Meller Unternehmens. (Foto: Sandra Joachim-Meyer)

„Wir wollen nachhaltiger werden“

Das Unternehmen Placke nahm nach Solarberatung durch die WIGOS 218 kWp große PV-Anlage in Betrieb

Melle– Immer mehr Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit und die Energie aus der Sonne. Ein Unternehmen aus dem Landkreis Osnabrück hat sich zum 40-jährigen Bestehen dieses Jahr ein besonderes Geschenk gemacht: Zum Jubiläum im Mai brachte die Placke GmbH in Melle eine 218 kWp starke Anlage auf dem Hallendach an den Start. „Das ganze Dach ist voller Module. Durch die Nutzung der daraus entstehenden Energie sind wir zu rund 50 Prozent autark“, freut sich Geschäftsführer Carsten Placke. Die Entscheidung für die PV-Anlage fiel nach einer Impulsberatung Solar der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land.

Wie gut die Aussichten durch den Betrieb der Anlage für das metallverarbeitende Unternehmen ist, davon hat sich auch André Schulenberg vom WIGOS-UnternehmensService überzeugt: „Unser Ziel der Solarberatungen ist es, Einsparpotenziale aufzuzeigen und den Einsatz erneuerbarer Energien zu unterstützen. Toll, wenn das so nachhaltig gelingt, wie das beim Unternehmen Placke der Fall ist.“ Seit 40 Jahren fertigt die Placke GmbH Maschinen für die Industrie. 1984 wurde das Unternehmen, das heute 24 Mitarbeitende beschäftigt, durch den Vater von Carsten Placke, in Melle gegründet. Der erste Spatenstich fand noch auf der grünen Wiese statt. „Da gab es hier noch kein Industriegebiet. Die Unternehmen kamen erst nach und nach“, blickt Carsten Placke zurück.

Neben der Produktion von Handhabungsgeräten und Abkantwerkzeugen liegt das Hauptgeschäftsfeld im Bereich der Gesenkbiegemaschinen, die komplett im eigenen Haus gefertigt werden. „Dabei geht es uns nicht darum, Pressen in Serienfertigung herzustellen. Unser Fokus liegt vielmehr darauf, hochwertige und leistungsfähige Maschinen zu produzieren, die speziell auf den Kundenwunsch abgestimmt sind“, erläuterte Carsten Placke. Früher seien es einfache Standardmaschinen gewesen, die bei Placke produziert wurden. Diese seien aber heute im Ausland einfach günstiger zu fertigen und zu kaufen, sodass Placke seine Strategie neu ausrichtete.

„Die Umstellung auf an den Kundenwunsch angepasste Maschinen ist unser Überlebensgrund. Alles, was nicht Standard ist, ist bei uns zu bekommen. Wir bauen die Maschinen komplett selbst, vom Schweißen bis zur Endmontage“, berichtete Carsten Placke. Die Maschinen gehen an Unternehmen in alle Welt – quer durch die Branchen vom Bausektor bis zur Luftfahrtindustrie. Vom Fünf-Mann-Betrieb bis zum Konzern wie beispielsweise Lufthansa sei alles dabei. Als Reaktion auf den Fachkräftemangel setzt Placke auf Automatisierung: Die erste automatisierte Anlage sei 2009 ausgeliefert worden, erklärte der Geschäftsführer. Für die Zukunft soll jetzt auch der oft noch händisch ausgeführte Werkzeugwechsel automatisiert werden. Davon verspricht sich das Unternehmen einen weiteren Wettbewerbsvorteil.

Für den gesamten Produktionsprozess bei Placke werde sehr viel Energie benötigt, ergänzte Cindy Bordihn, Finanzbuchhalterin bei Placke. „Angesichts der damals stark gestiegenen Strompreise haben wir im September 2021 die kostenlose Solarberatung der WIGOS in Anspruch genommen. Die Stromrechnungen hatten sich seinerzeit verdoppelt. Wir wollten uns einfach unabhängiger machen. Zunächst wollten wir eine kleine Anlage mit 99 kWp installieren. Nach intensiven Überlegungen haben wir uns jedoch schließlich für eine mehr als doppelt so leistungsfähige PV-Anlage entschieden, was sich als genau richtig erwiesen hat. Jetzt haben wir mehr als 1.000 Euro monatlich weniger an Stromkosten zu zahlen.“ Auf einen Speicher hat Placke vorerst verzichtet. Den überschüssigen Strom speist das Unternehmen ins Netz ein und erhält dafür eine Einspeisevergütung. Auch die Hybrid-Fahrzeuge des Unternehmens werden mit dem hauseigenen produzierten Strom vom Dach geladen.

Das Jubiläum feierte Placke nach dem Motto „Andere feiern sich, wir feiern unsere Maschinen!“ Zu den gefeierten Neuerungen zählt zur Freude von Carsten Placke nun auch die PV-Anlage auf dem Dach der 1.500 qm großen Fertigungshalle: „Wir wollen nachhaltiger werden und das auch unseren Kunden und Geschäftspartnern deutlich zeigen.“

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WIR Redaktion

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