Geschäftsführer Andreas Speith (links) und Jürgen Noch geben einen Ausblick auf die Aktivitäten von Westfalen Weser (Foto: Westfalen Weser)
Geschäftsführer Andreas Speith (links) und Jürgen Noch geben einen Ausblick auf die Aktivitäten von Westfalen Weser (Foto: Westfalen Weser)

Westfalen Weser treibt Energiewende in der Region ganzheitlich voran

Unternehmen weiter auf Wachstumskurs

Paderborn – Westfalen Weser, Netzbetreiber und Anbieter von energienahen Dienstleistungen in Ostwestfalen-Lippe, dem Weserbergland und dem nördlichen Sauerland, zieht eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2023 und setzt seinen Wachstumskurs fort. Das kommunale Unternehmen ist bereits heute in allen Stufen der Wertschöpfungskette von der Energieerzeugung bis zur -nutzung aktiv und möchte dieses Engagement zukünftig weiter verstärken.

„Wir verstehen uns als Motor der Energie- und Wärmewende in unserer Region“, so Geschäftsführer Jürgen Noch: „Damit diese gelingen kann, müssen wir vernetzt denken und handeln. Und auch unsere Kunden und Kommunen erwarten ganzheitliche Energie-Lösungen von uns.“

Grünstromquote deutlich über Bundesdurchschnitt

Während im Jahr 2023 im Bundesdurchschnitt 52 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Ressourcen stammte, lag der Anteil des grünen Stroms im Netzgebiet von Westfalen Weser mit 69 Prozent deutlich höher. Gut 53.000 PV-Anlagen – rund 9.000 mehr als im Vorjahr –, über 600 Windkraft- und 150 Biomasseanlagen speisen hier mittlerweile Strom ein. Damit die steigenden Mengen aufgenommen werden können und die Erzeugungsanlagen möglichst selten abgeregelt werden müssen, plant Westfalen Weser in den kommenden zehn Jahren 1,5 Mrd. Euro in die Netze und ihre Digitalisierung zu investieren. „Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren unser Netz im Grunde komplett neu bauen werden. Gleichzeitig entwickeln wir uns vom Netzbetreiber zum Systemmanager weiter, der in Echtzeit steuern kann“, so Geschäftsführer Andreas Speith.

Um eine sichere und effiziente Stromversorgung bei einer weiteren Zunahme der Erzeugung von erneuerbaren Energien zu gewährleisten, setzt das Unternehmen zudem auf Energiespeicher. Sie können Erzeugung und Verbrauch zeitlich voneinander entkoppeln und sehr schnell auch größere Energiemengen aufnehmen oder wieder einspeisen. Aktuell größtes Projekt in diesem Bereich ist der geplante Batteriespeicher am ehemaligen Kernkraftwerkstandort Würgassen mit einer Leistung von zunächst 120 Megawatt, einer Kapazität von 280 Megawatt-Stunden und einem Investitionsvolumen von 92 Mio. Euro.

Klimaneutrale Wärmeversorgung als entscheidender Faktor

Mit rund 50 Prozent Anteil am Energieverbrauch und 40 Prozent an den CO2-Emissionen liegt in der Wärmeerzeugung ein weiterer zentraler Hebel für eine erfolgreiche Klimawende. Deshalb unterstützt Westfalen Weser Städte und Gemeinden im Netzgebiet auf Wunsch bei der kommunalen Wärmeplanung. Ziel ist es, einen individuellen verbindlichen Fahrplan hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu erarbeiten. „Technologieoffen und vernetzt sind auch hier wichtige Stichworte“, so Jürgen Noch. Neben Wärmepumpen und der Umstellung auf „grüne“ Gase steht vor allem der Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze auf der Agenda.

Im Verkehrssektor trägt das Tochterunternehmen Westfalen Weser Ladeservice auch überregional zur Dekarbonisierung bei: Anfang 2023 gegründet stellt der 360° Ladeinfrastrukturdienstleister mittlerweile rund 2.000 Ladepunkte bereit.

Nicht nur die Optimierung einzelner Sektoren wie Strom, Wärme und Verkehr, sondern vor allem auch deren Kopplung sieht Westfalen Weser als wichtigen Erfolgsfaktor. Wie das in der Praxis aussehen kann, erläuterten die Geschäftsführer am Beispiel des aktuellen Wasserstoff-Projekts „Schlafender Riese“. Gemeinsam mit Partnern errichtet Westfalen Weser in Lichtenau bei Paderborn einen 10 MV-Elektrolyseur. Überschüssige Windenergie wird für die Erzeugung von grünem Wasserstoff für die Industrie und Wasserstofftankstellen genutzt. Sowohl der Wasserstoff als auch die Abwärme des Elektrolyseurs können zudem für die lokale Wärmeversorgung eingesetzt werden. Außerdem soll die netzdienliche Speicherung erprobt werden, um eine Abregelung der lokalen Windkraftanlagen sukzessive zu verringern.

Team und Umsatz wachsen weiter – Region profitiert

Für das Geschäftsjahr 2023 zieht Westfalen Weser eine positive Bilanz: Der Konzern konnte seine Umsatzerlöse auf rund 959 Mio. Euro steigern. Um für zukünftiges Wachstum gut aufgestellt zu sein, schafft das Unternehmen kontinuierlich neue Arbeitsplätze und zählte zum Jahresende mit 1.066 Beschäftigten 46 mehr als im Vorjahr. „Wir wachsen – auch als Arbeitgeber – und liefern den Kommunen verlässliche Renditen. Die Wertschöpfung bleibt in der Region“, so Noch. Die Ausschüttung an die kommunalen Anteilseigner erhöhte das Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren um 15 Mio. Euro auf 55,7 Mio. Euro. Die Investitionen in Höhe von 113,5 Millionen Euro flossen vor allem in die Netzinfrastruktur. „Aufgrund unserer sehr guten Bilanzstruktur werden wir zukünftig in der Lage sein, auch weit höhere Investitionen zu stemmen – nicht nur in die Netze und ihre Digitalisierung, sondern auch in neue Technologien und Wachstumsmärkte“, gibt Noch einen Ausblick auf die Zukunft.

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WIR Redaktion

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